Nibelungen Kurier | Neuer Rasen kommt vielleicht morgen – heute sind aber drei Punkte zu holen

01.03.2014

Von Klaus Diehl: Wormatia-Spielern und Trainern graut es regelrecht, der Begehungskommission am letzten Donnerstag nicht weniger, beim Blick auf die aufgeweichte und mit kleinen Erdhäufchen versehene Rasenfläche. Die Klagen der Spieler, Trainer und Gäste sind seit einigen Jahren unüberhörbar und dem Wormatia-Rasen kommt das Prädikat „Schlechtester Rasenplatz in der Regionalliga Südwest“ zugute.

Kostenlos und ohne Eintritt zu bezahlen, lauern gut 1,5 Millionen Lumbricidaes, allgemein als Regenwürmer bekannt und bohren von unten Löcher in den Rasen, so dass sich dort nicht nur der Regen fest saugt, sondern das „Grün“ mehr einer Hügellandschaft im Mini-Format  gleicht.

Mit biologischen Mitteln hat man auch schon versucht von außen der Plage  Herr zu werden. Mit einem letztlich mäßigen Erfolg. Denn  die Regenwürmer verstärken sich derart schnell wieder, dass wohl nur ein Abbrennen Hilfe versprechen könnte, wenn überhaupt. Von außen sieht das Ganze aus, als könnten die Wormatia-Spieler nicht einmal einen Ball stoppen oder mit einem gepflegten Pass-Spiel das runde Spielgerät zum Mitspieler bringen. Da kann man durchaus nach jedem Spiel den Ärger in den Gesichtern der Spieler ablesen, wenn es einmal mehr nichts mit einem Sieg wurde. Sicherlich wissen Trainer und Spieler auch selbst genau, dass dies nicht der einzige – wenn auch durchaus ein  triftiger Grund ist – wenn es im bisherigen Saisonverlauf alles andere als erfolgreich gelaufen ist. So manche nichtsnutzige Meinung dazu dient der ganzen Sache nicht. Denn um gute Leistungen bringen zu können, gehört auch das nötige und gute Umfeld dazu. Da haben es beispielsweise die Leistungs-Skisportler leichter, denn sie können sich je nach Boden- und Wetterlage mit der richtigen Wachstechnik darauf  einstellen und bekommen dazu noch die Spuren gezogen. Auf dem Wormatia-Rasen ist bei nasser Witterung nicht nur Rutschpartien garantiert, sondern auch ein geradezu flegelhaftes Verhalten des runden Spielgerätes, denn dies fliegt und holpert wie es will und nicht wie meist vom jeweiligen Spieler gewollt ist.

Nun, das Problem ist schon lange erkannt, was fehlt sind die finanziellen Mittel dies alsbald einem Positivum zuzuführen. Denn es genügt nicht nur den Rasen mit allen technischen  Erforderungen  im Untergrund neu zu bauen, sondern auch die Außenbahnen  um das Stadionrund  und die sechs 100m-Bahnen  - auch gerade für den Schulsport -müssen ebenso dringend erneuert werden, weil dort bei Regen meist Überschwemmungsgefahr herrscht und man vorsichtshalber nicht die kleinen Spieler durch das Wasser laufen lässt um den Ball zu holen.

Doch dafür sind 400000 Euro, einschließlich  Neuaufbau eines Hybrid-Rasenplatzes nötig.

Doch es tut sich etwas wenn auch noch am ferneren Horizont. Der neue Wormser Sportdezernent Uwe Franz machte seine Ankündigung beim Wormatia-Jahresempfang wahr und traf sich zusammen mit dem 1. Wormatia-Vorsitzenden Tim Brauer, dem städtischen Sportreferenten Gerd Vogt, den Grünflächen-Fachleuten der Stadt Worms und mit Gunter Fischer, dem Abteilungsleiter für kommunales und Sport im Innenministerium von Rheinland-Pfalz in Mainz. Gunter Fischer, selbst jahrzehntelanger aktiver Fußballer, erkannte augenscheinlich den mehr als schlechten Zustand des Rasenplatzes. Uwe Franz gab hierbei einen Überblick über die bisherigen Planungen und die veranschlagten Kosten.

Diese können ohne Unterstützung durch das Land von der Stadt Worms nicht aufgebracht werden. Auch wenn  man sich „Seitens VfR Wormatia  an den Kosten für die Rasensanierung beteiligen könnte und sich auch vorstellen könnte, die Bauherrenrolle zu übernehmen“, so Wormatia-Vorsitzender  Tim Brauer.

Im Wormatia-Stadion  ist dringender Handlungsbedarf und die Notwendigkeit umfänglicher Sanierungsmaßnahmen nötig.. Für eine finanzielle Förderung seitens des Landes bedürfe es einer nachhaltigen Lösung, von der Wormatia wie auch der Schul- und Vereinssport gleichermaßen profitieren“, so Gunter Fischer und stellte unter diesen Voraussetzungen eine bis zu 40-prozentige Landesförderung in Aussicht.

Nur bis wann, diese Frage steht noch offen.

Nun heißt es sich von allen Seiten zusammen zu setzen, auch Erfahrungen bei Vereinen suchen, die diesen Hybrid--Rasen verbunden mit Kunststoff-Unterbau bereits haben oder derzeit am Bauen sind.

Übrigens wurde diese Woche sehr viel am Rasen seitens der Stadt Worms  gearbeitet, so dass der Platz- wenn nicht über Nacht noch großer Regen fällt - heute einigermaßen bespielbar sein dürfte, so Wormatias  ehrenamtlicher Rasenexperte Holger Busch

 

Sportlich können heute aber drei Punkte ohne wenn und aber geholt werden

 

So erfreulich, dass sich zumindest mittelfristig alsbald am Zustand des Wormatia-Rasens etwas tun könnte, so prekär ist die sportliche Situation, die man heute gegen die U23 des Freiburger SC nur mit einem Sieg verbessern kann, um die Hoffnung auf den Klassenerhalt zu untermauern. Eine alles andere als leichte Aufgabe, doch mehr als verlieren kann  man sowieso nicht. Kapitän Raschid El Hammouchi und seine Mitspieler können nur gewinnen und dementsprechend  ist wie beim FC Homburg wieder Kampf und Einsatz bis zur Schmerzgrenze gefragt. Die Fans werden die Spieler dazu voll unterstützen. Die U23 des Freiburger SC reist als Tabellenvierter an und verfügt über eine überdurchschnittliche  Fußballkunst. Denn nicht umsonst wird dem Bundesligisten immer wieder bescheinigt, die beste Fußallschule in Deutschland zu haben. Maximilian Mehring, der nach seinem Kreuzbandriss immer noch nicht voll einsatzfähig ist, kennt sich als ehemaliger  Internatsbesucher im Breisgau bestens aus.  Von den zuletzt fehlenden Spielern dürfte Kevin Wölk nach seiner Gelbsperre wieder dabei sein. Ob dies auch für die verletzten Tufan Tosunoglu, Alan Stulin – dieser bestimmt noch nicht - oder Marco Steil gilt, ist schwerlich zu beantworten. Dazu gesellt sich mit Marcel Abele ein weiterer verletzter Spieler, der sich in Homburg eine Oberschenkelblessur zuzog. Trotz aller Schwierigkeiten: Alla Wormatia packen wir es siegreich an!