Nibelungen Kurier | Nur Joker Zinnram sticht im Psycho-Krimi

22.08.2013

VON STEFFEN HEUMANN Gibt’s’ doch gar nicht? Doch, bei Wormatia! Nachspielzeit in der EWR-Arena am Donnerstagabend. Der VfR führt verdient mit 1:0. Joker Jonathan Zinnram, der in der 66. Minute für Alper Akcam ins Spiel kam, markierte nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung aus dem Gewühl heraus den umjubelten und verdienten Führungstreffer. Ein wahrer Befreiungsschlag für Team, Trainer und Fans. Die rund 1.200 Zuschauer sind aus dem Häuschen. Eine Partie auf des Messers Schneide. Kassel drückt, Wormatia kontert, hat mehrfach Chancen auf zwei oder gar ein drittes Tor zu erhöhen. Aber auch das Wormser Abwehrbollwerk wankt. Im Brennpunkt Torwart Rainer Adolf. Die Gäste spielen Billard im VfR-Strafraum. Das Tollhaus sehnt den Abpfiff herbei.

Schiedsrichter Marcel Göpferisch zeigt in der gefühlten 93. Minute an, dass noch weitere drei Minuten gespielt werden. Die Emmerling-Truppe gibt kämpferisch alles, um den ersten Heimsieg perfekt zu machen. Der nächste Konter. Jonathan Zinnram jagt das Leder an den linken Pfosten des Aluminium-Gehäuses. Von dort springt der Ball zurück ins Feld. Was für ein Pech. Kassel will jetzt den Ausgleich erzwingen, Schuss um Schuss wird abgeblockt. Im Gegenzug muss die Entscheidung fallen. Zinnram scheitert frei vor Kassels Keeper Carsten Nulle. Nulle wehrt ab. Nutznießer könnte Kevin Feucht sein, der in der 77. Minute für Kevin Wölk eingewechselt wurde. Wölk vergibt den Matchball gegen Nulle.

Wormatia steht unter Maximaldruck, verteidigt mit Mann und Maus. Wann kommt der Abpfiff? Wieder springt der Ball an Freund und Feind vorbei gefährlich nahe in Richtung Torlinie. Gewühl, Gestochere.  Da passiert’s! Sebastian Schmeer drückt den Ball hinter die Linie. Kassel jubelt, Schiri Göpferisch pfeift die Partie gar nicht mehr an und Wormatia trauert um den verpassten Dreier. Fußball kann so grausam sein. Nach dem Schock kommen die ersten aufmunternden VfR-Rufe. Die Tribüne spendet Applaus. 5. Spiel, 5. Remis. Jetzt ist der Psychologe Stefan Emmerling gefragt. Platzt der Knoten in Neckarelz?