HNA (Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung) | 1:1 in der 94. Minute - KSV holt Punkt in Worms

22.08.2013

Worms. Welch eine packende Schlussphase in Worms, welch ein Spiel. Nach zwei Pfostenschüssen und einer Riesenchance durch Christian Henel gelang dem Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel doch noch der verdiente Ausgleich zum 1:1 bei der Wormatia.

Wie die Gastgeber bleiben die Löwen damit ungeschlagen. Der Unterschied: Die Wormatia hat noch keinen Sieg auf ihrem Konto.

Was aber waren das für zehn Minuten am Ende vor 1170 Zuschauern in der EWR-Arena in Worms? Worms führte mit 1:0 durch ein Tor in der 67. Minute durch Jonathan Zinnram. Der KSV warf noch einmal alles nach vorn. Christian Henel tauchte frei vor dem gegnerischen Torwart auf - und schoss ihn an. Der Wormser Sandro Roesner hätte fast ein Eigentor erzielt. Nach seiner verunglückten Aktion ging der Ball an den Pfosten. Auf der anderen Seite traf Zinnram das Aluminium. Da lief schon die Nachspielzeit.

Als Christian Henel dann erneut nur den Pfosten traf, schien der Drops gelutscht. Aber es gab noch eine Ecke. Diese eine Ecke. Der Ball kommt zu dem eingewechselten Sebastian Schmeer. Der umkurvt einen Gegenspieler, schießt, der Ball wurde abgefälscht - und landete im Tor. Jubel beim KSV, Entsetzen bei Wormatia. Die Zuschauer pfiffen, die Spieler lagen am Boden. Schlusspfiff.

Durchatmen.

War da noch etwas davor? Ja. KSV-Trainer Jörn Großkopf hatte nach dem 1:0-Sieg gegen Koblenz am vergangenen Samstag eine personelle Änderung vorgenommen. Max Sauer rückte nach seiner Sperre wieder in die Startelf. Für ihn saß Florian Nagel auf der Bank. Sauer spielte auf der rechten Seite der Vierer-Abwehrkette. Jonas Marz, der diese Position gegen Koblenz noch eingenommen hatte, agierte vor ihm im Mittelfeld - allerdings nur 20 Minuten. Nach einem Zweikampf in der Luft kam Marz so unglücklich auf, dass er verletzt ausgewechselt werden musste. Für ihn kam - Nagel.

Bis dahin war nicht viel passiert. Der KSV stand in der Anfangsphase gut, verlor dann aber kurzzeitig die Ordnung. Worms aber zeigte sich im Auslassen von Chancen überaus großzügig. Möglichkeiten der gehobenen Klasse für die Löwen? Gab es auch. Zwei an der Zahl - beide gingen auf das Konto von Mittelfeldspieler Andreas Mayer. Nach seinem Freistoß in der 23. Minute ging der Ball nur ganz knapp am Tor vorbei. Später hatte Mayer Pech mit einem abgefälschten Schuss aus 30 Metern Torentfernung.

Nach dem Seitenwechsel erwischte der KSV den besseren Start. Die Partie wurde immer unterhaltsamer. Bei Worms setzte Ex-Löwe Kevin Wölk vor den Augen des ehemaligen Kasseler Trainers Uwe Wolf Akzente. Schließlich traf Zinnram in der 67. Minute. Und dann begann die Schlussphase, die so schnell keiner vergessen wird.