General-Anzeiger Bonn | Der 1. FC Köln zittert sich in Worms ins Achtelfinale

30.10.2012

WORMS.  Nach torlosen 120 Spielminuten sorgte FC-Kapitän Miso Brecko mit seinem verwandelten Elfmeter im Elfmeterschießen für die Entscheidung. Mit 4:3 gewannen die Kölner in der zweiten Runde des DFB-Pokals, nachdem Sascha Bigalke für die Gäste und zwei Hausherren verschossen hatten.

Holger Stanislawski vertraute zunächst der Startelf vom vergangenen Freitag beim Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern. Sie sollten von Beginn an die Initiative ergreifen und möglichst früh für standesgemäße Verhältnisse im Vergleich mit dem Viertligisten sorgen. Doch die erste Halbzeit wurde zu einer zähen Angelegenheit für den Zweitligisten. Letztlich sollte es torlos in die Halbzeit gehen.

In erster Linie waren es die Aktionen von Adil Chihi, die für etwas Gefahr für das Tor von Kevin Knödler sorgten. In der neunten Minute kam er erstmals zum Torschuss, verzog allerdings. Als der Deutsch-Marokkaner in der 13. Spielminute den Ball nach einem Schuss von Anthony Ujah über die Linie drückte, jubelten die rund 800 aus der Kölner in die Wormser Domstadt mitgereisten FC-Fans vergeblich. Denn Chihi hatte bei seiner Aktion im Abseits gestanden.

Danach verflachten die Kölner Angriffe, wurde die Begegnung seitens der Gäste zerfahrener und von den Wormsern ausgeglichener gestaltet. Als der Zweitligist dann wieder etwas Linie in seine Angriffsbemühungen bekam, war es erneut Adil Chihi, der jedoch in der 29. Minute vor dem Tor etwas zu spät kam und zwei Minuten einen Heber zu hoch platzierte.

Die Wormatia blieb bei allem Bemühen vor der Pause harmlos. Erst in der 44. Minute musste Timo Horn den ersten Schuss eines Gegners halten. Das sollte sich nach dem Wechsel ändern. Da waren gerade einmal zweieinhalb Minuten gespielt, als der Kölner Schlussmann erstmals rettend gegen Martin Roeser eingreifen musste.

Zu diesem Zeitpunkt war Dominic Maroh bei den Kölnern nicht mehr dabei. Der Innenverteidiger hatte sich einen Hüftmuskel gezerrt und blieb in der Kabine. Für ihn kam Routinier Kevin McKenna.   

Nach einer Stunde schickte Holger Stanislawski den kleinen Sascha Bigalke aufs Feld und nahm den enttäuschenden Daniel Royer vom Platz. Für Bigalke war es die zweite Pokalchance im laufenden Wettbewerb. In der  ersten Runde war er mit der SpVgg Unterhaching ausgeschieden – gegen den 1. FC Köln. Kurze Zeit später wechselte er zum Zweitligisten.

Die von ihm erwarteten Offensivakzente blieben gestern Abend jedoch auch bei ihm aus.

Die größte Möglichkeit für den FC bot sich einmal mehr Adil Chihi. Doch der als guter Techniker bekannte Offensivspieler schoss in der 69. Minute freistehend von der Strafraumgrenze hoch über das freie Tor.

Ansonsten aber agierte der Zweitligist mit verrinnender regulärer Spielzeit nervöser und noch zerfahrener. Das zeugte nicht von jener Klasse, die ein ambitioniertes Zweitligateam im Vergleich mit einem Viertligisten haben sollte. Und so ging es schließlich in die Verlängerung. Da aber auch hier keinem ein Treffer gelingen wollte – wobei die Hausherren die besseren Chancen besaßen -, musste das Elfmeterschießen entscheiden.