fc-koeln.de | Rösner: "Die Berliner können ein Lied davon singen..."

30.10.2012

Vor dem DFB-Pokalspiel gegen den VfR Wormatia Worms sprach fc-koeln.de mit Kapitän Sandro Rösner über Trainer Ronny Borchers, sein Studium und das Spiel gegen den 1. FC Köln


fc-koeln.de: Herr Rösner, sie spielen seit 2008 bei Wormatia Worms. Der Verein wäre in den Spielzeiten 2008|2009 und 2009|2010 um Haaresbreite abgestiegen. Im Herbst 2010 übernahm Ronald Borchers den Trainerposten und führte die Wormatia wieder in die obere Tabellenregion. Wie hat er das geschafft? Und was zeichnet ihn aus?
Sandro Rösner:
„Meine ersten beiden Jahre waren sehr turbulent in Worms und wir wären sportlich abgestiegen! Nur durch Lizenzentzüge anderer Vereine durften wir in der Regionalliga bleiben. Das dritte Jahr begann auch sehr schlecht bis dann im Oktober 2010 Ronald Borchers kam. Seit er hier ist hat sich einiges verändert! Er hat eine total positive Ausstrahlung und bringt einiges an Erfahrung mit, was er an uns Spieler weitergeben kann. Anfangs packte er uns sehr psychologisch an, versuchte uns Selbstvertrauen einzuimpfen und uns die  einfachen Dinge des Fußballs nahe zu legen. Es hat funktioniert. Er hat die Gabe, mit den unterschiedlichen Charakteren einer Mannschaft zurecht zu kommen und weiß mit dem einen härter umzugehen und den anderen ein bisschen an der langen Leine zu lassen. Außerdem besteht unsere Mannschaft mittlerweile aus richtig guten Fußballern, wir haben einen breiten und qualitativ sehr starken Kader für die Regionalliga, der nicht mehr mit meiner Anfangszeit zu vergleichen ist.“ 

In der Tabelle rangiert die Wormatia derzeit auf dem achten Platz. Auffällig ist, dass 22 geschossenen Toren, 21 Gegentreffer gegenüberstehen. Habt ihr ein Abwehrproblem?
"Es ist richtig, dass wir schon zu viele Gegentore bekommen haben. Das lag zum einen daran, dass der ein oder andere neu in unserer Mannschaft war und zum anderen haben wir auch einfach zu viele individuelle Fehler im Abwehrverbund gemacht. Es lief Angangs in der Liga wirklich nicht rund, es war eine Verunsicherung zu spüren, die zu individuellen Fehlern führten, die uns seit einiger Zeit jedoch nicht mehr passieren. Wir haben in den letzten Wochen viel weniger Gegentore kassiert und arbeiten weiter an unserer Defensive. Sie muss auch der Grundstein sein, wenn wir dem 1. FC Köln am Dienstag ein Bein stellen wollen..."

Viele Spieler in der Mannschaft gehen neben dem Fußball noch einem regulären Beruf nach. Wie sieht es bei ihnen aus? Verdienen sie ihr Geld ausschließlich bei der Wormatia?
"Ich studiere seit meiner Zeit bei der Wormatia Lehramt für Sport und Geographie. Voraussichtlich werde ich im Sommer 2014 fertig sein, genau dann läuft auch mein Vertrag bei der Wormatia aus. Dann habe ich noch das Referendariat zu machen, wie sich das dann weiter mit dem Fußball verbinden lässt, das kann ich heute noch nicht sagen. Man verdient natürlich sehr gutes Geld für einen Studenten, so kann man sich mit dem Studium ein wenig länger Zeit lassen, was durch den hohen Aufwand mit dem Fußball auch gar nicht anders zu lösen ist. Trotzdem erachte ich es für wichtig Sicherheit zu haben, wie es nach der aktiven Zeit als Fußballer weitergeht."

Heute gastiert der 1. FC Köln im Rahmen des DFB-Pokal in der EWR-Arena. Gegen die Hertha hat es in dieser Saison schon einmal geklappt: Was muss passieren, um gegen den FC eine Runde weiter zu kommen?
"Ich habe es ja schon erwähnt, dass wir uns in der Abwehr keine Fehler erlauben dürfen und  zu versuchen lange kein Gegentor zu kassieren, um so das Spiel lange offen halten zu können. Gegen Berlin war der frühe Führungstreffer durch den Elfmeter von Tim Bauer natürlich ideal für uns. Aus der Defensive heraus dann vielleicht den ein oder anderen Konter setzen, um so zu Torchancen zu gelangen. Klar ist auch, dass die Mannschaft von Herrn Stanislawski nicht ihren besten Tag haben darf und dann versuchen wir unserer Chance, die wir eigentlich nicht haben, zu nutzen! Wir wissen ja wie es gehen kann, die Berliner können ein Lied davon singen..."