General-Anzeiger Bonn | In Worms geht es um viel Geld

30.10.2012

KÖLN.  Der 1. FC Köln tritt am Dienstag zum DFB-Pokalspiel der 2. Hauptrunde beim Regionalligisten Wormatia an.
Eine Anleihe bei einem viel gesehenen Film nahm Holger Stanislawski, als er am Montag vor der Abfahrt des FC-Trosses in Richtung Worms über das dort heute auszutragende DFB-Pokalspiel philosophierte. "Es kann nur einen geben", meinte der FC-Trainer in Anspielung auf den Kino-Kassenschlager "Highlander", um dann hinzuzufügen: "Dieser eine, der am Ende in Berlin den Pott bekommt, will jeder sein, der im Wettbewerb mitspielt. Also wollen auch wir es sein."

Um diesen Traum möglichst lange leben zu können, muss der kölsche Zweitligist heute beim Südwest-Regionalligisten Wormatia Worms bestehen. Der schaffte erstmals seit 30 Jahren wieder den Sprung in die zweite Runde, indem er Hertha BSC mit 2:1 nach Hause schickte.

Um nochmals für solch eine Überraschung zu sorgen, müsse allerdings der 1. FC Köln mitspielen, meint man im Wormatia-Lager. "Damit wir wenigstens eine Minichance besitzen, dürfte der FC schon gar keine Einstellung zu meiner Mannschaft und unserem Spiel finden. Und außerdem müssten sich für uns einige brutal glückliche Momente ergeben", stapelte Ronny Borchers im Vorfeld der Begegnung, die mit 7200 Zuschauern seit Wochen ausverkauft ist, gezielt tief. Der Trainer ist als früherer Profi der Frankfurter Eintracht der bekannteste Vertreter der Wormser Mannschaft.

Die will sein Kollege Stanislawski keinesfalls unterschätzen, weshalb er sie drei Mal beobachten ließ. Einmal war sein Assistent André Trulsen vor Ort, zwei weitere Wormser Spiele sah sich ein anderer Kölner "Spion" an und berichtete dem Trainer.

Unabhängig vom Spiel der Gastgeber sei wichtig, dass man selbst die Initiative übernehme, aggressiv und druckvoll nach vorne und aufmerksam nach hinten spiele. Schließlich gehe es auch um viel Geld. Denn das Erreichen des Achtelfinales beschert eine zusätzliche Einnahme von gut 500.000 Euro plus den Anteil an den Eintrittsgeldern.

Viel Geld, das jedoch zum größten Teil bereits verplant ist, hat der 1. FC Köln durch die Ausgabe seiner Fananleihe eingenommen. Seit Montag ist sie ausverkauft, wurde die anvisierte Zehn-Millionen-Euro-Grenze erreicht.