fc-koeln.de | Der nächste Gegner: Wormatia Worms im DFB-Pokal

29.10.2012

Es passiert nicht häufig, aber dennoch in aller Regelmäßigkeit. Die Kleinen schlagen die Großen – besonders im DFB-Pokal. Hertha BSC hat dies im August 2012 zu spüren bekommen und verlor gegen Wormatia Worms mit 1:2. Am morgigen Dienstag, 30. Oktober 2012, 19 Uhr, empfängt der Verein aus Rheinland-Pfalz den 1. FC Köln.


Worms schaffte Pokalsensation

Das Abenteuer DFB-Pokal 2012|2013 fand für den FC-Ligakonkurrenten Hertha BSC mit der 1:2-Niederlage bei Wormatia Worms bereits in der ersten Runde sein frühes Ende. Worms habe glücklich, aber nicht unverdient gewonnen, resümierte Hertha-Coach Jos Luhukay nach dem Abpfiff. Die Fans der Wormatia kümmerte es wenig, den Trainer Ronny Borchers ebenfalls: „Einfach geil“, freute er sich – der Viertligist aus Rheinland-Pfalz hatte die Sensation perfekt gemacht.

Verein kratzte an zwei Abstiegen vorbei

Der Pokalerfolg bescherte dem VfR Wormatia Worms nicht nur eine satte Finanzspritze von 250.000 Euro, sondern auch eine neue Euphorie in der Fan-Szene: „In den Schulen sieht man Kinder endlich wieder mit Wormatia-Trikots, alle Helfer haben ein Strahlen im Gesicht, über uns wird national gesprochen“, erklärte Borchers, „Pokal-Ronny“, wie ihn die Presse nach dem Triumph taufte. Der 55-Jährige übernahm den Verein im September 2010, „in einer Extremsituation“, wie er behauptet. Tatsächlich hatte der VfR schwere Jahre hinter sich. Die Spielzeiten 2008|2009 sowie 2009|2010 beendete der Club auf einem Abstiegsplatz in der Regionalliga Südwest, konnte allerdings die Klasse halten, da andere Vereine Insolvenz anmeldeten. Borchers, der in seiner aktiven Karriere neun Jahre bei Eintracht Frankfurt spielte, brachte den Verein hingegen wieder in ein ruhiges Fahrwasser. In der vergangenen Saison landete die Wormatia auf dem vierten Tabellenrang, derzeit steht sie auf Platz acht.

Arbeitnehmer und Studenten

Es ist eine junge Mannschaft, die für den VfR aufläuft. Der Großteil des Teams besteht aus Studenten und normalen Arbeitnehmern, die neben dem Fußball noch einer 40 Stunden-Woche folgen – da ist es kein Wunder, dass das freiwillige Zusatztraining am Dienstagmittag nicht von allen regelmäßig besucht werden kann. Auch Trainer Borchers verbringt die meiste Zeit des Tages in seiner eigenen Werbeagentur. Fünf Tage pro Woche fährt er die 81 Kilometer nach Worms, um die Mannschaft zu trainieren. Und selbst das bringt Probleme mit sich: „Der reguläre Trainingsplatz quillt über, weil da die Jugendmannschaften und Damen arbeiten. Der ist mit brutalen Löchern übersät, aber jetzt haben wir ja ein bisschen Geld, um die Löcher zu stopfen“, sagt er. Morgen startet die zweite Runde im DFB-Pokal. Es gastiert der 1. FC Köln. Kochende Temperaturen, wie beim Spiel gegen die Hertha, wird es nicht geben. Im Gegenteil: Es wird kalt. Für den Abend sind in Worms sechs Grad angesagt – auf den Gewinner wartet allerdings ein warmer Geldregen.