Metropolregion Rhein-Neckar News | Pokalheld Kevin Knödler führt Wormatia ins Südwest-Pokalfinale

10.05.2012

 

Pokalheld Kevin Knödler führt Wormatia ins Südwest-Pokalfinale gegen FK Pirmasens Hitchcock-Krimi beim Oberligisten SVN Zweibrücken / 5:4 (1:0, 2:2, 2:2n.V.) für den Fußball-Regionalligisten nach Elfmeterschießen / Knödler hält drei Elfmeter

Kevin „Katze“ Knödler ist zum Sprung bereit. Ein Sprung noch. Einmal muss der 36-jährige Torwart des VfR Wormatia Worms noch ins Eck seines Gehäuses hechten. „Nur“ noch einen Elfer „entschärfen“. Einmal irgendwie die Hände ans Leder bringen. Gegen die beiden Zweibrückener Kevin Feiersinger und SVN-Torwart Thorsten Hodel war das der Wormser Nummer eins zwischen den Pfosten doch schon gelungen. Der junge Dennis Krob läuft an, Kevin Knödler hebt ab – und landet vor dem Ball im bedrohten Eck. Aus, aus, aus! Wormatia hat das Pokal-Halbfinale des Bitburger Südwestpokals mit 5:4 im Elfmeterschießen beim Oberligisten SVN Zweibrücken gewonnen. „Ich kann nicht mehr reden. Ich kann kaum mehr atmen“, lässt Kevin Knödler kurz darauf von unten aus der jubelnden rot-weißen Menschentraube von Wormatia-Spielern, die ihren Pokalhelden feiern, verlauten.
Kurz bevor das letzte bisschen Tageslicht im Zweibrückener Westpfalzstadion dahin dämmerte, war dem Fußball-Regionalligisten VfR Wormatia Worms das Glück und das Können ihres Keepers hold. „Nötig war dieses Herzschlag-Finale heute freilich nicht“, grollte Wormatias Sportlicher Leiter Marcel Gebhardt ein wenig. „Bis zum 2:0 haben wir doch sehr konzentriert agiert und dann plötzlich jegliche Aggressivität vermissen lassen.“ In der Tat. Als wäre nach einer prima ersten Stunde bei den Wormser Akteuren ein „Standby-Schalter“ betätigt worden. Bis dahin hatte Wormatia alles im Griff. VfR-Goalgetter Romas Dressler hielt im Anschluss an eine Ecke von Daniele Toch die Birne zur 1:0-Führung hin (26.). Nach dem Wechsel erhöhte Toch auf Vorarbeit von Martin Röser per Weitschuss in den Winkel auf ein „scheinbar beruhigendes“ 2:0 (52.). Und zuvor gab’s auch fast nur durch die Wormatia-Akteure Martin Gollasch (5., 33.), Romas Dressler (11.) oder Martin Röser (38.) Torgefahr zu vermerken.

Ein beruhigender Vorsprung für den Regionalligisten also? Von wegen!
Schon der Pfostenknaller von Fabian Herschenhan (40.) hätte Warnschuss genug sein können für den Favoriten. Dass sich die Wormser durch einen Sonntagsschuss des eingewechselten Kevin Feiersinger (72.) und einen von SVN-Torhüter Thorsten Hudel sicher verwandelten Foulelfmeter (75.) – Marco Metzger legte Feiersinger im Strafraum – binnen drei Minuten ins Spiel zurück kämpften, brachte Marcel Gebhardt auf die Palme: „Das haben wir uns selbst zuzuschreiben.“ Und beinahe hätte es der Regionalligist nicht einmal in die Verlängerung geschafft, denn Kevin Knödler musste bei einem Kopfball von Heiko Brunck die Kugel artistisch aus dem Winkel bugsieren (81.).
In der Verlängerung kam laut VfR-Coach Ronny Borchers „die zweite Luft“ zum Tragen. Kevin Wittke (99., 118.), Romas Dressler (108.) und bei einer spektakulären Dreifach-Chance Dressler, Toch und Tim Bauer (116.) hätten den Elfmeterkrimi vermeiden können. Damit wurde es aber nichts – und Kevin Knödler durfte schließlich zum gefeierten Pokalhelden avancieren.
Schöne Szene übrigens noch am Rande der Partie während der

Pressekonferenz: SVN-Trainer Peter Rubeck, der früher auch bereits Wormatias Kicker trainierte, und einige seiner Spieler hatten Sponsoren und Gönner inständig um Unterstützung beim dringend notwendigen Ausbau des Westpfalzstadions gebeten. Wormatias Vorstand fackelte nicht lange.
„Wir spenden dafür die Hälfte unserer Einnahmen aus dem heutigen Spiel“, setzte Wormatia-Vorsitzender Tim Brauer gleich mal ein Signal, das dankend aufgenommen wurde.