SVN Zweibrücken - offizielle Homepage | Bitteres Pokal-Aus für den SVN

10.05.2012

 

Rubeck-Truppe verliert im Elfmeterschießen gegen Wormatia Worms

Real Madrid gegen FC Bayern München war gestern – SVN 1929 Zweibrücken gegen Wormatia Worms ist heute: Der Zweibrücker Fußball-Oberligist lieferte sich am Mittwochabend gegen den Süd-Regionalligisten aus der Nibelungenstadt ein packendes Verbandspokal-Halbfinale. Am Ende siegten die „Drachen“ aus Worms mit 5:4 (2:2; 0:0) nach Elfmeterschießen und treffen nun im Finale auf den FK Pirmasens.
„Für die Zuschauer war das heute ein überragendes Spiel. Das war Werbung für den Fußball“, erklärte SVN-Trainer Peter Rubeck. Dabei sah es nach einer Stunde nicht unbedingt nach einem packenden Pokalkampf aus. Die Wormatia schien spielerisch für den SVN eine Nummer zu groß zu sein. Besonders gegen Worms Taktgeber Kevin Wittke und Daniele Toch fand der SVN zunächst kein Heilmittel. Und so schien der SVN nach Treffern von Romas Dressler (26., Kopfball) und Daniele Toch (52., platzierter Schuss) schon Scheintod. Herzstillstand. Als Defibrillator erwies sich Kevin Feiersinger. Der 20-Jährige drosch den Ball volley aus 20-Metern unhaltbar ins Netz. Ein Wahnsinnstor – das dem SVN-Spiel und seinen Kickern Leben einhauchte. Zweibrücken war plötzlich nicht nur im Spiel, sondern hatte auch mehr vom Spiel. Die Wormaten, die bis dahin nur eine gefährliche Situation zu überstehen hatten, nämlich als Fabian Herchenhan in der 40. Minute nach Zauberpass von Martin Gries nur den linken Innenpfosten traf, waren verunsichert.

Jetzt brach die Zeit des Underdogs an, die Zeit des SVN. Die Kicker von der Hofenfelsstraße spielten nun mutiger, bissiger. Als dann noch SVN-Torwart Thorsten Hodel einen an Dennis Krob verursachten Foulelfmeter zum 2:2 einnetzte (75.), war das Blatt gewendet. Der Goliath taumelte, der David packte die Schleuder aus: Viele der 1050 Zuschauer im Zweibrücker Westpfalzstadion hatten in der Schlussphase bei einem Kopfball von Heiko Brunck schon den Torschrei auf den Lippen. Doch Gästetorwart Kevin Knödler hielt den Ball sensationell (83.). In der Nachspielzeit formten sich noch einmal die Münder des SVN-Anhangs zu einem „Ah oder Oh“: Xavier Novic stahl sich nach langem Pass von Daniel Meisenheimer auf und davon, doch sein Schuss ging aber am Tor vorbei.
Verlängerung. Extra-Time. Nachsitzen. Die ersten fünf Minuten gehörten dann ganz klar dem SVN. Novic (93.) und Nazarov (95.) vergaben jedoch. Dann spuckten die Drachen-Kicker aus der Nibelungenstadt wieder Feuer. FürZweibrücken begann nun das große Zittern. Für SVN-Torwart Thorsten Hodel begann hingegen die Zeit der warmen Hände. Der Familienvater hielt mit sensationellen Paraden gegen Wittke (99.), Dressler (103.) und Toch (119.) den SVN im Spiel. Musste sich aber am Ende im Elfmeterschießen geschlagen geben. Hier erwies sich Worms-Torwart Knödler als Elferkiller, als der Neuer von Worms. Knödler parierte gleich drei Elfmeter und zwar gegen Feiersinger, Hodel und Krob. Hodel parierte einen und zwar gegen Kevin Wittke. Das war’s.
„Der SVN hat heute sensationell gespielt. Durch das Elfmeterschießen war es für uns ein glückliches Weiterkommen“, erklärte Wormatia Trainer Ronny Borchers. Anerkennende, trostspendende Worte. „Es ist schon bitter. Der Pokal war für unser immer ein Highlight. Nach einem erneuten Pokaltriumph hätte ich hier auch aufgehört. So mache ich weiter. Aber wir müssen jetzt alle zusammenhalten und auch alles daransetzen, dass wir Spieler wie Daniel Meisenheimer oder Andreas Backmann, die bleiben wollen, finanziell auch halten können“, betonte Rubeck. Teamwork sei gefragt in jeder Hinsicht. Das machten auch Jochen Ellermann, Spieler und zukünftiger Co-Trainer, und Sven Höh, Torwarttrainer und Stand-by-Spieler, den Anwesenden und den Sponsoren deutlich. Sie haben ein neues Konzept ausgearbeitet. Sie helfen mit, sie gehen voran. Alles ehrenamtlich. Von so viel Entschlossenheit war der anwesende Wormatia Vorsitzende, Tim Brauer, angetan und überließ spontan „dem SVN die Hälfte unserer Einnahmen aus dem Pokalspiel“. Mehr als eine nette Geste. So etwas machen eigentlich nur die großen Bayern. Und die haben ja auch ihr Pokalspiel in der Königsklasse des Fußballs, der Champions League, gegen Real Madrid gewonnen. So wie Worms im Elfmeterschießen. (ado)

So spielten sie:

SVN 1929 Zweibrücken: Hodel, Gries, Nazarov, Meisenheimer, Maul (68. Feiersinger), Novic, Herchenhan, Schwindt, Karaoglan (58. Krob), Ellermann (48. Brunck), Backmann.

Wormatia Worms: Knödler, Bauer, Metzger, Müller (50. Abele), Röser (58. Krettek), Gollasch, Wittke, Toch, Rösner, Oppermann (83. Ammann), Dressler.
 
Tore: 0:1 (26.) Romas Dressler, 0:2 (52.) Daniele Toch, 1:2 (72.) Kevin Feiersinger, 2:2 (75./FE) Thorsten Hodel.

Elfmeterschießen: Kevin Feiersinger verschießt; Sandro Rösner trifft; Andreas Backmann trifft; Kevin Wittke verschießt; Martin Gries trifft; Romas Dressler trifft; Thorsten Hodel verschießt; Marcel Abele trifft; Dennis Krob verschießt.

Zuschauer: 1.050

Schiedsrichter: Torsten Bauer (Sesbach)