Frankfurter Allgemeine Zeitung | Wormatia Worms gegen Eintracht Frankfurt 5:1

19.10.1936

ga Worms, 18. Oktober. Die Frankfurter Fußballvereine müssen sich an den Gedanken gewöhnen, daß sie in Worms bei Wormatia vorerst keine Punkte mehr gewinnen können. Mit dem selben Torverhältnis wie der Fußballsportverein musste auch die Mannschaft der Sportgemeinde Eintracht ihre Hoffnungen im Wormatia-Stadion begraben. 4000 Zuschauer sahen eine Eintracht-Elf, die nur noch dem Namen nach an den großen Ruf von einst erinnerte. Nur ganz selten sah man einmal kurz jenes zweckmäßige und ideenreiche Spiel aufblitzen, das die Mannschaft einst so groß und stark werden ließ. Eine Viertelstunde in der zweiten Hälfte demonstrierten die Frankfurter ihr Können, aber ohne Schwung und Erfolg, mit dem Leute wie Winkler, Closet, Kiefer und Zimmermann (übrigens der beste Spieler auf dem Platze) einfach nicht zu bezwingen sind.

Anders dagegen Wormatia: hier stand ein Mannschaftsgefüge, gleich einer Maschine, deren Räder reibungslos ineinandergriffen, und es spielte gar keine Rolle, wer nun die Tore oder den Erfolg erzielen konnte. Die Läuferreihe der Wormser war der der Frankfurter um eine Klasse überlegen. Das Trio Fries, Kiefer, Zimmermann wie auch die Verteidigung waren in erster Linie verantwortlich für das hohe Resultat, während die Eintracht-Verteidigung mit Stubb-Gramlich schwach war, was schon das Eckenverhältnis 9:2 für Worms beweist. Den Ausschlag für die Höhe der Niederlage gab das dritte Tor von Wormatia. Gramlich hatte den Ball aus dem leeren Tor herausgetreten. Der Schiedsrichter Siegling-Saarbrücken ließ weiterspielen. Auf Reklamation der Wormser gab er aber dann doch das Tor, und von da ab war die Eintracht-Elf sichtlich deprimiert.