Nibelungen Kurier | Ja was war denn da los?

24.08.2011

Wormatia lag im SWFV-Verbandspokal bei RWO Alzey nach einer Viertelstunde mi 0:2 zurück und gewann am Ende aber noch mit 5:2/ Am Samstag geht es zur U23 der Spvgg. Greuther Fürth

VON KLAUS DIEHL Wenn man es nicht selbst gesehen hätte, so könnte man garnicht glauben, was die Wormaten in der ersten Viertelstunde unter dem Wartbergturm gegen den gastgebenden Landesligisten RWO Alzey boten. Ohne Marco Stark und Marco Metzger und den noch immer verletzten Marcel Abele, dazu Kevin Knödler, Tim Bauer, Michael Schürg und Kevin Wittke zunächst auf der Bank, schienen die Wormaten von alle guten Geistern verlassen.

Noch gravierender, sie fanden überhaupt keine Einstellung zu den  beherzt auftretenden Gastgebern und böse Gedanken wurden hinsichtlich des im April vergeigten Pokalspiels beim SV Alemannia Waldalgesheim wach. Sicherlich war die Vierer-Abwehrkette mit  Renato Tusha, Sandro Rösner, Benjamin Bischoff und Jakob Ammann neu formiert, davor Martin Röser, Martin Gollasch, Nico Pantano und Christoph Böcher im defensiven und offensiven Mittelfeld und davor als Angreifer Younes Bahssou und Christian Henel, doch es herrschte totale Unordnung und besonders die nötige Einstellung zum Gegner.

So musste man in der 10. Minute nach einem Eckball von der rechten Seite das 0:1 hinnehmen, als gleich drei Wormaten sich nicht einig waren den Ball einfach weg zu befördern, so nutzte dies der Ex-Pfeddersheimer Marc Wolter per Fallrückzieher  zum ersten Tor. Damit nicht genug, fiel bereits in der 15. Minute das 2:0 für die Gastgeber. Mit einem schnellen Konterangriff nach fahrlässigem Ballverlust eines Wormaten, überrannte Marc Wolter seinen Bewacher Renato Tusha, überlistete auch den heraus stürzenden Nico Adami im Wormatia-Tor und legte  für den RWO-Torjäger Alexander Kinsvater das runde Spielgerät  quer genau auf die Fußspitze und es stand 2:0.


Dazwischen musste in der 12. Minute Christoph Böcher mit einer Oberschenkel-Blessur vom Platz und für ihn kam  Kevin Wittke.  Obwohl es danach noch einige Zeit dauerte, bis die Wormaten das Spiel endlich mehr und mehr in den Griff bekamen, so war die Einwechslung der Nummer Zehn der Wormaten auch der Anfang  eines mehr positiven Umschwungs. Allerdings – Martin Gollasch und Younes Bahssou vergaben Möglichkeiten - dauerte es bis zur  36. Minute, ehe Martin Röser nach schöner Vorarbeit von Nico Pantano der Anschlusstreffer zum 1:2 für die Wormaten gelang.

Der gleiche Spieler hätte  durchaus  auch das 2:2 noch machen können, wurde jedoch abgeblockt und musste für einige Minuten auch behandelt werden. Davor und auch danach bis zur Pause immer noch zu viel Stückwerk und mangelnde Konsequenz vor dem RWO-Tor. Zur Pause muss es wohl einige  harte Worte seitens von Trainer Ronny Borchers gegeben haben, der für Christian Henel,  Michael Schürg als weiteren Angreife auf den Platz schickte und schon wurden die  Aktionen um einiges gefährlicher und es herrschte ab sofort  Dauer-Offensive gegen die RWO-Abwehr und es zeigte sich immer mehr ab, dass die Gastgeber im ersten Spielabschnitt wohl  zu viel investiert hatten und nur noch Tore-Verhinderung aus waren.  Letztlich durften sie sich bei ihrem Torhüter Jens Maass bedanken, dass sie am Ende nicht noch höher verloren.

Michael Schürg machte aufgrund seiner technischen und besonders auch läuferischen Fähigkeiten mächtig Druck und war auch der Vorbereiter für das 2:2 durch  Nico Pantano in der 49. Minute. Zwei Minuten zuvor war Michael Schürg   im letzten Augenblick kurz vor der Strafraumgrenze von Lukasz Dreger von den Beinen geholt worden, was deutlich nach einer Notbremse aussah. Kevin Wittke setzte den Freistoß an die Querlatte des RWO-Tores. Was der Schiedsrichter in dieser Szene noch versäumt hatte – zumindest Gelb hätte er zeigen müssen -  traf in der 57. Minute  RWO-Spieler  David Jakob, der nach einem Foulspiel gegen Martin Röser vom direkt daneben stehenden Schiedsrichter Philipp Schmitt,  die Rote Karte. Eine harte, aber selbst nach Aussage eines Alzeyer Spielers auch vertretbare Entscheidung.

Nachdem Martin Röser in der 59. und 62. Minute wenig Fortune im Abschluss hatte, war es Younes Bahssou (67.),  der nach erneut guter Vorarbeit von Michael Schürg, Wormatia mit 3:2 in Führung bringen konnte. Mit einer gekonnten Einzelleistung über die linke Seite erhöhte Jakob Ammann (69.) auf 4:2. Als dem in der 70. Minute für Martin Röser eingewechselten Tim Bauer ein Tor wegen angeblicher Abseitsstellung die Anerkennung versagt wurde, war es der im zweiten Durchgang neben Kevin Wittke besonders heraus ragende Michael Schürg, der für den 5.2-Endstand in der 83. Minute sorgte. Ein Ergebnis, das sicherlich aufgrund der zweiten 45 Minuten  höher hätte ausfallen können, jedoch die schwache Anfangsphase der Wormaten nicht vergessen machen konnte.