Nibelungen Kurier | Die Wormaten bereiteten ihrem Anhang eine riesengroße Enttäuschung

29.04.2009

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Blamable 1:2-Niederlage gegen den als Tabellenletzter angereisten 1. FC Kleve

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Von Klaus Diehl.

Es sei wahrlich nicht unterstellt, dass die Wormaten nicht wollten, doch wer dieses Spiel sah, der muss sich ernsthaft die Frage stellen: Sind die Wormaten für die Regionalliga mit ihren Mitteln noch tauglich genug? Es war jedenfalls eine absolut grottenschlechte Leistung und bereits zur Pause gab es laute Proteste von der Haupttribüne und nach Wiederanpfiff auch vermehrt von den Stehrängen der treuesten Wormatiafans. Wenn der 1. FC Kleve noch eine starke Mannschaft gewesen wäre, könnte man vielleicht zur Tagesordnung übergehen. Doch es fällt schwer daran zu glauben, dass bei noch sieben ausstehenden Spielern der Klassenerhalt noch erreicht werden kann. Besonders wenn diese äußerst schwache Leistung vornehmlich nur im mentalen Bereich zu suchen wäre. Dies kann, ohne dass etwas besonders Entscheidendes passiert, nur noch schlimmer werden. Denn der Druck wird ja nicht weniger.

Diesmal waren es auch fußball-spezifische Mängel, gepaart mit ideen- und systemlosen Spiel, die sehr krass auftraten. Dabei fing es eigentlich nicht schlecht an, doch als Mathias Lang und Andrew Wooten in der 17. Minute nacheinander die mögliche Führung verpassten, fiel das Wormatiaspiel immer mehr in sich zusammen. Kleve, spielerisch nicht mehr als unteres Tabellenformat, hatte mit seiner einfachen Taktik, die Räume eng zu machen und zumeist auch Sieger in den Zweikämpfen zu sein, .relativ leichtes Spiel. Die Wormaten brachten buchstäblich fast kein Bein vor das das andere, fehlende Strukturen in der Mannschaft wurden immer krasser und der eine oder andere Spieler schien regelrecht neben sich her zulaufen und man hatte subjektiv den Eindruck, da fehlte der letzte Willen. Dazu endete das Spiel mit und ohne Ball, meist in katastrophalen Abspielfehlern und Ballverlusten. Sicherlich spielte zusätzlich, die nicht gerade gute Leistung durch Schiedsrichter Anthanassiadis (Solingen), den Gästen in die Füße.

So auch in der 32. Minute, als der Referee ein klares Foul an Mario Cuc nicht ahndete und die Wormaten unclever auf den Pfiff des Schiedsrichters warteten. Dies nutzte Kleve durch einen langen Pass von Mirko Urban auf Marcel Podszus aus, den Wormatia-Keeper Manuel Wolff, einziger Wormate in Normalform, nur noch durch ein Foul bremsen konnte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Adrian Mahr sicher zur 1:0-Führung für die Gäste. Doch es sollte noch schlimmer kommen, obwohl die Wormaten mit dem festen Vorsatz aus der Halbzeitpause kamen, einige Gänge höher zu schalten, gelang weiterhin nicht viel. Besonders schmerzlich die 62. Spielminute, als Christian Bolm vom Gästekeeper brachial am Fünfmeterraum umgehievt wurde und etliche Minuten behandelt werden musste, Michael Anicic den fälligen Elfmeter so schwach schoss, dass Torhüter Müller keine Mühe hatte den Ball zu halten. Warum er aber dem zuerst wohl schießen wollenden bisherigen besten Elfmeterschützen Marcel Gebhardt den Ball aus der Hand nahm, bedarf einer internen Klärung. Dieser Fehlschuss war das berühmte Tüpfelchen auf das bis dahin gezeigte Wormatiaspiel. Vier Minuten später - warum nicht früher - kamen mit Sven Bopp und Mahir Sahin zwei frische Kräfte in das Spiel. Doch zunächst nutzte Kleve eine weitere Unachtsamkeit der Platzherren durch Marek Klimczok (74.) zum 2:0 aus. Als Christian Bolm vier Minuten später zum 1:2 einköpfen konnte, folgte so etwas wie ein Sturmlauf der Wormaten. Andrew Wooten gelang auch in der 88. Minute gar der vermeintliche Ausgleich zum 2:2. Jedoch hatte der Linien-Assi eine Abseitsstellung gesehen, was aber schlicht und einfach falsch war, wie unser Bild beweist. Der Rest war für Spieler, Trainer, Zuschauer und Wormatia-Vorstand absoluter Frust pur. Einig waren sich alle, dass mit dieser Darbietung gegen den 1. FC Kleve ein Klassenerhalt nicht möglich sin dürfte. Noch sind sieben Spiele auszutragen, wobei man am Donnerstagabend in Mönchengladbach ohne Matthias Lang antreten muss, der seine fünfte gelbe Karte sah.