Nibelungen Kurier: Es fehlten nur Sekunden

23.10.2025

Von Marcus Diehl › Die Zuschauer standen schon auf der Tribüne und wollten ihr Team zum möglichen Pokalsieg im Viertelfinale des Verbandspokales hochleben lassen. Es war schon einige Sekunden nach der angezeigten siebenminütigen Nachspielzeit. Ein abgewehrter langer Ball kam direkt zu Eliakim-Mbila Kukanda und er zirkelte den Ball in das obere Toreck. Es war der Ausgleich zum 2:2 für den FK Pirmasens. Abpfiff- Verlängerung. Ein Schockmoment für alle, die mit der Wormatia gezittert haben. Am Ende verlor der VfR Wormatia Worms mit 8:9 (2:2,2:1) im Elfmeterschießen. Trainer Anouar Ddaou: „Wir haben alles reingehauen, haben 120 Minuten gegen einen Top Gegner dagegengehalten. So zu verlieren ist schon hart.“ 

Ein turbulenter Start für den VfR
In der ersten Hälfte brachte die erste gefährliche Situation gleich die Führung. Marc Nauth scheiterte zuerst an Torhüter Benjamin Reith, doch den Abpraller versenkte Nico Jäger per Kopf. Vier Minuten später verlor Altin Vrella das Duell gegen den Torhüter und Laurenz Graf versenkte den Abpraller. Doch Pirmasens schlug sofort zurück. Eine Flanke köpfte Dennis Krob ohne Bedrängnis ein. Der Ballverlust kurz zuvor und das Düpieren von Malik Yerima auf der rechten Seite waren nicht mehr zu verteidigen. Es entwickelte sich ein klasse Pokalfight. Die beiden Mannschaften agierten auf hohem Niveau. Rassige Zweikämpfe, viele Torchancen auf beiden Seiten und ein Schiedsrichtergespann, das viel zu tun hatte. Wormatia suchte spielerische Lösungen, während die Gäste mit diagonalen Bällen quer über den Platz zum Erfolg kommen wollten. Bei der Anzahl der Torchancen stand es Pari. Doch die Hochkaräter hatten die Gäste. In der 26. Minute knallte Dennis Krob den Ball aus fünf Metern über das Tor. Die Wormatia hätte einen Elfmeter bekommen müssen. Nach einem indirekten Freistoß herrschte im Strafraum etwas Chaos bei den Gästen. Beim Klären der Szene ins Toraus kam Marc Nauth durch einen weiteren Gästespieler zu Fall. Der Schiri hatte vielleicht nur das Wegschießen des Balles im Blick. Zu allem Überfluss handelte sich Nicolas Obas eine Zeitstrafe ein. Jetzt galt es für den VfR, ohne Unheil in die Pause zu kommen. 
Die Spannung und die Intensität gingen in der zweiten Hälfte weiter. Die Wormatia schaltete auf Kontrolle, während die Gäste nach und nach den Druck erhöhten, um am Ende komplett ins Risiko zu gehen. Zwischenzeitlich war viel Hektik im Spiel. Den Gästen rannte die Zeit weg. Nur noch zwei gefährliche Situationen musste Torhüter Benjamin Reitz vereiteln. Zuerst prüfte Mert Özkaya und kurz vor dem Ende Bobby Edet seine Künste. 

In der Verlängerung wurde von beiden Teams wieder kontrollierter agiert. Das ungeliebte und fast immer mit Glück behaftete Elfmeterschießen musste über den Halbfinaleinzug entscheiden. Zwanzig Mal wurde der Ball auf den Elfmeterpunkt gelegt, bis die Entscheidung feststand. Beide Torhüter waren über sich hinausgewachsen. Bei der Qualität der Ausfertigung mancher Elfer wurde sichtbar, wie platt die Spieler waren. Am Ende konnte Benjamin Reitz einen mehr entschärfen. Die Wormatia ging mit erhobenem Haupte vom Feld. Sie haben gezeigt, dass sie mithalten können. 

Am Samstag kommt der TuS Koblenz um 14 Uhr.