Nibelungen Kurier: Zehn Minuten schienen gereicht zu haben!
07.09.2025Von Marcus Diehl › Ganze zehn Minuten nach der Pause war der VfR Wormatia Worms das klar stärkere Team in der EWR-Arena. Und diese Zeit wurde dann gnadenlos ausgenutzt und der Grundstein zum 3:0 (0:0)-Heimsieg gegen den SV Auersmacher gelegt.
Die Gäste agierten in der restlichen Spielzeit durchaus auf Augenhöhe. Nicht, weil sich die Gäste so stark und überzeugend präsentierten, sondern weil die Wormatia vor allem in der ersten Hälfte einen schwachen, fast lähmenden Eindruck, hinterlassen haben. Sie hat fast alles vermissen lassen. Keine Laufbereitschaft – es fand einfach Standfußball statt.
Das Rückzugverhalten, vor allem auf der linken Wormatia-Seite, schien unterirdisch. Luca Baderschneider monierte oft die fehlende Unterstützung seiner Vorderleute – obwohl vor dem Anpfiff alles auf ein Fußballfest ausgelegt war: Backfischbraut Marie machte den obligatorischen Anstoß und die Fans sorgten für Stimmung.
Ein gut vorgetragener Angriff der Wormatia durch Mert Özkaya brachte den einzigen nennswerten Abschluss in der ersten Hälfte, ansonsten waren die Gäste mit ihren Aktionen gefährlicher. Aus spitzem Winkel brachte Maximilian Escher den Ball zwar nicht direkt auf das Tor, doch der Ball trudelte die Torlinie entlang, wobei aber kein Gästespieler eingreifen konnte.
Sekunden vor der Pause rettete Torhüter Tobias Edinger mit einer überragenden Rettungsaktion das torlose Unentschieden. Über einen Rückstand hätte sich niemand auf der Wormatia-Seite beschweren dürfen. Nach dem Pausentee reagierte Trainer Anouar Ddaou, er rotierte wieder etwas zurück.
Neue Spieler in der Startelf
Gegenüber der Startelf vom Pokal standen sechs neue Spieler in der Startelf. Torhüter Tobias Edinger stand wieder zur Verfügung, dazu starteten Kaan Özkaya, David Schehl, Bobby Edet und Malik Yerima. Überraschend war auch die Personalie Vasileios Siontis. Verwunderlich war nicht, dass er in der Startelf auftauchte, sondern die Position, auf der er spielte. Er lief auf der rechten Abwehrseite auf und das nicht einmal so schlecht.
Die beiden Außenstürmer Marc Nauth und Nico Jäger kamen für Schehl und Yerima in die Partie. Sofort war eine ganz andere Dynamik zu spüren. Aber als Hauptakteur ist Mittelstürmer Bobby Edet emporzuheben. Zunächst blockte er das Zuspiel eines Gästespielers erfolgreich beim Pressing gegen den Ball. Über Mert Özkaya, gelang das Spielgerät zum Bruder Kaan und in souveräner Manier vollendete er mit seinem zweiten Tor im Wormatia-Trikot zur 1:0-Führung.
Gäste überrumpelt
Kurz darauf strebte Bobby Edet – von Mert Özkaya freigespielt – ganz allein Richtung Gästetor und ließ dem Gästetorhüter, keine Abwehrchance. Der Gast wurde förmlich überrumpelt nach der Pause. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder in das Spiel zurückgefunden hatten, aber so richtig gefährlich, wie in der ersten Hälfte, wurden sie nur einmal. In der 89. Minute traf Dominik Kaiser nur das Außennetz. Zuvor scheiterte Nico Jäger am Schlussmann. Mit einer Einzelleistung hatte Marc Nauth in der Nachspielzeit das Spiel endgültig entschieden, ein langer Ball erreichte ihn auf der linken Seite. Mit zwei einfachen und schnellen Haken konnte er die Defensive links liegen lassen und zum Endstand einschieben.
Wie bisher in allen Heimspielen dieser Saison hatten die Zuschauer erneut immer noch den Eindruck, es geht noch mehr – auch wenn alle Partien gewonnen wurden. Über neunzig Minuten gesehen, gab es noch keinen überzeugenden Auftritt in der EWR-Arena. Das lässt natürlich noch auf einiges hoffen.
Zwei schwere Auswärtspartien
Am kommenden Mittwoch geht es um 19.30 Uhr nach Pirmasens, das am Sonntag seine erste Saisonniederlage kassiert hat. In Gau-Odernheim geht es am Sonntag um 15.30 Uhr weiter. Zwei schwere Auswärtspartien stehen also auf dem Plan. Die Spiele könnten ein erster Fingerzeig auf die restliche Saison werden.
