Wormser Zeitung | Wormatia plant Sturz des Spitzenreiters

09.08.2002

Trainer Dirk Anders vor dem Topspiel am Samstag: „Wir können auch Wirges packen“


Vom 09.08.2002

Wer hätte das gedacht: Das Spitzenspiel am 3. Spieltag der Fußball-Oberliga Südwest lautet Wormatia Worms gegen die Spvgg. Wirges. Als Tabellenvierter will die Elf von Trainer Dirk Anders am morgigen Samstag (15.30 Uhr) den Spitzenreiter stürzen und selbst noch weiter nach oben vorstoßen.


Von unserem

Redaktionsmitglied

Frank Beier

„Wirges ist sicher noch stärker einzuschätzen als Homburg und Hamm“, zeigt sich Dirk Anders vom Sechs-Punkte-Start des morgigen Gegners schon beeindruckt. Aber Bammel hat Wormatias Coach vor den Westerwäldern, in deren Reihen einige Regionalliga erfahrene Akteure wie Bigvava stehen, auf keinen Fall. Und er betont erneut, dass er sich nicht vorrangig um den Gegner kümmere, sondern vor allem auf die eigenen Stärken setzte: „Ich weiß, dass meine Mannschaft das Zeug dazu hat, auch Wirges zu packen.“

In die positiven Eindrücke seit Saisonbeginn reihte sich auch das Privatspiel am Mittwochabend in Hochheim gegen die „Charlotte Forty-Niners“ nahtlos ein. Das amerikanische College-Team aus North Carolina erwies sich beileibe nicht als „Schulmannschaft“, sondern war ein echter Prüfstein. „In der ganzen Vorbereitung haben wir nicht gegen eine so starke Mannschaft gespielt“, lobte Anders vor allem die hohe körperliche Fitness der US-Boys, die seiner Truppe in puncto Einsatz- und Laufbereitschaft alles abverlangten. Genau einen solchen Testgegner hatte sich der Trainer gewünscht.

Allerdings gingen die amerikanischen Soccer mitunter wenig zimperlich zu Werke, langten teilweise sogar kräftig hin. Leidtragender war Marcus Köhler, der mit einer Prellung an der Lendenwirbelsäule ausschied und gegen Wirges möglicherweise fehlen wird. Trotzdem war Anders die recht raue Gangart der Amis gar nicht so unrecht: „Da konnte ich sehen, wie sich meine Jungs gegen einen solchen Gegner wehren.“ Nun, sie ließen sich keineswegs einschüchtern, hielten voll dagegen und zwangen den Gegner dank der besseren spielerischen Mittel verdient mit 2:1 in die Knie. Dabei gelang Duro Bozanovic mit herrlichem Linksschuss genau in den Winkel der 1:1-Ausgleich (59.). Und der Ex-Bürstädter war auch maßgeblich am 2:1 beteiligt: Nach einem Superpass von Oliver Schader legte er mustergültig für Matthias Jelsch auf, der nur noch einschieben brauchte.

Das Ergebnis interessierte Wormatias Trainer indessen am allerwenigsten. Wichtig war für ihn vor allem die Erkenntnis, dass der eingesetzte „zweite Anzug“ passt: „Ich kann jene Spieler, die bisher nicht von Anfang an zum Einsatz kamen, bedenkenlos bringen.“ Dies gilt auch für Oliver Schader, der morgen die Position des gesperrten Christian Vogel einnimmt – allerdings auf der linken Seite. Dafür rückt Björn Miehe – wie schon nach der Pause in Hamm – nach rechts. Sonst sind keine Änderungen geplant, es sei denn, Köhlers Verletzung lasse einen Einsatz nicht zu. „Aber auch dafür gibt es Alternativen“, vertraut der Trainer seinen „Reservisten“ absolut.

Ãœbrigens: Nachdem Jugendliche bis 14 Jahre beim ersten Heimspiel nichts zu zahlen brauchten, haben morgen alle Frauen freien Eintritt.