Nibelungen Kurier: Unter Wert geschlagen
07.12.2025Von Marcus Diehl › Gegen den Tabellenführer FK Pirmasens ging das letzte Spiel der Hinrunde im heimischen Stadion mit 1:2 (1:0) in die Hosen. Wieder einmal hätte der VfR nicht als Verlierer vom Feld gehen müssen. Das Konzept, das Trainer Anouar Ddaou seinem Team mit auf den Weg gegeben hatte, ging in der ersten Hälfte voll auf. Eine frühe Führung brachte Sicherheit. In der Defensive stand man gut und setzte vorne auf ein schnelles Umschaltspiel – doch zwei unnötige Fehler in der zweiten Hälfte kosteten den Erfolg. Dazu rettete der Pirmasenser Torhüter in der Schlussphase den Sieg. Ein paar dubiose Schiedsrichterentscheidungen gegen den VfR kamen noch hinzu.
Im Stadion fehlten die Supporters der Wormatia: Keine Fahne war zu sehen und die wenigen Fangesänge gingen auf das Konto der Gäste aus Norwegen. Dass ca. 20 Gästefans mehr zu hören waren, sieht der Wormatia nicht ähnlich.
Perfekter Auftakt
Es waren drei Minuten gespielt und die Wormatia ging in Führung. Per Kopf drückte Altin Vrella nach einer zuerst abgewehrten Ecke den Ball über die Linie. Die Gäste hatten ihre Probleme, in das Spiel zu kommen. Mehr Ballbesitz bedeutet nicht immer Dominanz. Im Gegenteil, sie mussten immer auf das Umschaltspiel der Wormatia und vor allem auf Marc Nauth aufpassen. Pirmasens agierte, ohne zu glänzen. Die wenigen Versuche brachten Torhüter Timo Ulpins nicht in Bedrängnis. Dafür ein Kompliment an Timo, der erst Minuten vorm Anpfiff von seinem Einsatz erfahren hatte, weil Tobias Edinger wegen Verletzung ausgefallen war.
Elfmeter kostet Führung
Die zweite Hälfte startete mit dem ersten Fehler im Spiel der Wormatia. Eine harmlose Ecke konnte Nico Jäger nicht unter Kontrolle bringen und im direkten Duell traf er einen Gästespieler an der Ferse – Elfmeter. Luka Dimitrijevic verwandelte sicher. Ein völlig misslungener Freistoß von Luca Baderschneider flog der Wormatia in der 59. Minute um die Ohren. Einen blitzsauber ausgespielten Konter vollendete Thomas Selensky. Das Spiel war gedreht. Die Wormatia agierte nicht schlechter als die Gäste. Wormatia machte die Fehler, die Spitzenteams nicht passieren, aber gnadenlos ausnutzen.
Auswechslungen mit Symbolcharakter
In der 64. Minute kam es zu zwei Auswechslungen mit Symbolcharakter. Auf der Bank saßen Stürmer wie Noah Maier, Bobby Edet oder David Schehl. Es kam aber Omar Hashem Sayed, zusammen mit Lukas Sundin, in die Partie. Ein 19-jähriger Torjäger der Landesligatruppe. Kurz vor dem Ende wäre er fast zum Helden geworden. Doch Torhüter Benjamin Reitz tauchte in die Ecke und bugsierte den Ball noch um den Pfosten. Für seinen Cheftrainer Paulus eine Weltklasseaktion. Die letzte Viertelstunde war sehr druckvoll, engagiert und mit viel Willen geprägt. Das Team probierte alles. Nur die Belohnung blieb aus.
Junge Spieler machen Druck
Es macht aber auch Hoffnung. Vor allem mit einem Blick auf einige Akteure, die am Ende auf dem Platz standen: Fridel Ralda De Oliveira, 18 Jahre, Omar Hashed Sayed, Alazar Mulugeta, beide 19 Jahre, Lukas Sundin und Noah Maier, beide 21 Jahre. Jetzt ist erst einmal Pause, die beide Trainer herbeisehnen. Mit welchen Spielern Trainer Anouar Ddoua am 12. Januar 2026 zum Trainingsbeginn antreten wird, ist die große Frage bei den Fans. Die Planungen laufen auf Hochtouren.
