Nibelungen Kurier: Die Mannschaft lebt

13.11.2025

Von Marcus Diehl › Die Glückseligkeit ist zurück, die Tristesse der vergangenen Spiele beigelegt. Der VfR Wormatia Worms hat im Nachholspiel beim FK Pirmasens gezeigt, dass in der Mannschaft noch Feuer steckt. Beim 2:2 (1:1) haben die Spieler allen Umständen getrotzt, und das waren einige, denn die Partie hatte einige Wendungen zu bieten. Schon früh musste Malik Yerima verletzungsbedingt den Platz wieder verlassen. Für ihn kam Nico Jäger in die Partie, was sich als Glücksgriff erweisen sollte. Mit der ersten ernstzunehmenden Offensivaktion köpfte er in der 29. Minute zur Führung ein. Bis zu diesem Zeitpunkt agierten nur die Gastgeber. Sie hatten das Spiel in der Hand. 

Debüt für Ulpins
Die Wormatia war erst einmal bemüht, in der Defensive sicher zu stehen. Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Nach einer Ecke wurde der Ball zwar abgewehrt, aber genau auf die Füße von Silas Guthmann. Sein Schuss knallte in das linke untere Eck. Jetzt nahm die Partie so richtig Fahrt auf: Torhüter Tobias Edinger kassierte die erste Rote Karte der Partie. Beim Herauslaufen aus seinem Strafraum holte er Marc Ehrhardt von den Beinen – Notbremse.

Weil die Nummer Zwei, John Dos Santos, am Sonntag in der zweiten Mannschaft vom Platz gestellt wurde, kam die Nummer Drei, Timo Ulpins, zu ihrem Debüt. Jetzt war das Ziel, bis zur Pause keinen weiteren Treffer zu kassieren und sich danach neu aufzustellen. Mentalität war in der Folge gefragt. Euphorie nach der Führung, neu gewonnener Optimismus und in der Folge zwei Nackenschläge, das muss ein Team erst einmal verkraften. 

Zweite Notbremse
In der 67. Minute waren auch die Pirmasenser nur noch zu zehnt. Marc Nauth wurde bei freier Bahn auf das Tor von Michael Müller gefoult – Notbremse. Kein Problem für den Spitzenreiter, sie gingen kurz darauf in Führung. Keine gute Zuordnung der Wormatia-Defensive und Marc Ehrhardt konnte völlig frei einköpfen.

Es kamen noch mehr Nackenschläge auf das Team zu. Trainer Anouar Ddaou konnte die Diskussionen mit dem Schiedsrichtergespann nicht lassen – Gelb-Rote Karte. Durch Standards sprühte der VfR Gefahr aus. Mit Marc Nauth humpelte der nächste Wormatia-Spieler vom Platz. Das Team zeigte aber Kämpferherz. Die Spieler wollten unbedingt, auch wenn viel Stückwerk, dabei war. 

Gelb-Rot nach Gemecker
In der 87. Minute wurde Nicolas Obas im Strafraum gefoult, ohne dass es geahndet wurde. Kapitän Altin Vrella monierte beim Schiedsrichter, was er eigentlich darf, und bekam dafür die Gelbe Karte. Er meckerte weiter – Gelb-Rot. Jetzt erst recht, war die Devise. In der 95. Minute erzielte Noah Maier den Ausgleich. Aus Sicht der Pirmasenser ein klares Foul am Torwart, aus Sicht des Unparteiischen zu wenig, um das Tor zurückzunehmen. 

Fazit und nächstes Spiel
Ein Punkt, der für die Moral und das Selbstvertrauen enorm wichtig sein kann. Aber auch teuer bezahlt. Wie wird die Mannschaft am Samstag um 14 Uhr im heimischen Stadion gegen RW Koblenz aussehen? Zwei Platzverweise, etliche verletzte und angeschlagene Spieler. Der Trainer gesperrt und dazu noch verletzt: Eine unbedachte Aktion beim Gang in die Kabine musste er mit einer Fahrt ins Krankenhaus bezahlen.

Es war einiges los in Pirmasens. Die Fans kamen auf ihre Kosten. Das Team wurde im Nachgang dafür gefeiert.