Nibelungen Kurier: TSG verliert auch das dritte Derby

03.11.2025

Der perfekte Start in die Partie endete für die TSG Pfeddersheim zu rapide. Dabei hatte der Schiedsrichter seine Hände im Spiel. In der zweiten Minute die Führung durch Dominik Schwarz. Bei einem langen Ball eilt VfR-Torhüter John Dos Santos etwas übermotiviert aus seinem Kasten und kommt den letzten Schritt zu spät. Der TSG-Stürmer trifft mit einem gekonnten Schlenzer in den Kasten. Doch in der 11. Minute der Schock für die TSG. Jetzt war es Finn Cleres, der an der Außenlinie den berühmten Schritt zu spät kam und sich nur mit einem Foul zu helfen wusste. Dies mit einer Roten Karte zu sanktionieren, war schon eine harte Entscheidung und nahm richtig Einfluss auf die Partie. Sogar VfR-Trainer Björn Weisenborn war sich nicht sicher: „Ob man dabei Rot zeigen muss, zweifle ich an“.

Für den sportlichen Leiter Manuel Wöllner eine Ungerechtigkeit: „Ein Skandal, was der gegen uns gepfiffen hat. Jede Szene wurde gegen uns entschieden. Das war heute die Krönung. Seit Wochen geht das nun schon. Ich denke mittlerweile, dass wir der Ausbildungsverein der Schiedsrichtervereinigung sind. In so ein Derby sendet man drei erfahrene Referees.“

Jetzt stand für die TSG ein hartes Stück Arbeit auf dem Plan. Eine lange Zeit musste mit einem Mann weniger agiert werden. In der zweiten Hälfte sogar zeitweise nur mit neun Spielern, weil Rik Hiemeleers eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam. Der VfR war jetzt spielbestimmend und gab den Ton an. In der 27. Minute dann der Ausgleich. Der Abschluss von David Boateng war gar nicht so hart, aber umso platzierter. Der Ball ging genau in die untere Ecke. Bei einem der wenigen Konterversuche hatte Fabio Schmidt die beste Gelegenheit. Sein Kopfball ging am langen Eck vorbei.

Vor der Pause noch die Führung für den VfR. Zuerst parierte Torhüter Leon Guth einen Kopfball von Emir Kolbüken. Den Abpraller setzte Tim Nagel artistisch ins Netz. Obwohl genügend TSG-Abwehrspieler um ihn herumstanden, kam der Wormate an den Ball. Björn Weisenborn: „Mit der ersten Hälfte bin ich zufrieden. Hätten nur den Ball in einigen Situationen schneller laufen lassen müssen und vielleicht noch ein Tor mehr erzielen, um zu vermeiden, was in der zweiten Hälfte passiert ist.“

Wer jetzt meinte, der TSG würden die Kräfte schwinden, sah sich getäuscht. Während die Gäste vorne zu sorglos spielten und nicht konsequent auf die frühe Entscheidung aus waren, boten die Gastgeber einen tollen Kampf. Zu keiner Zeit war ihnen die Unterzahl anzumerken. Der Ausgleich hätte bei vielen Chancen fallen müssen. Fabio Schmidt scheiterte gleich zweimal am Torhüter. Einen Flatterball entschärfte John Dos Santos mit aller Energie und bei einem Kopfball zeigte er seine Klasse. Fabian Sombetzki hätte auf dem Weg zum Tor viel früher den Abschluss suchen müssen und bei freier Schussbahn geht der Ball von Lazar Ilic weit am Tor vorbei.

In dieser Phase muss sich die TSG an die eigene Nase fassen. Mit dem ersten gut ausgespielten Konter trifft Malik Moore zum 1:3 – der vermeintlichen Entscheidung. Die Gastgeber gaben immer noch nicht klein bei. Sie verkürzten sogar noch einmal durch Bartosz Wiach. Danach beendete der Schiri die Partie. Diese Niederlage haben sie nicht verdient. Aufgrund der zweiten Hälfte und der Umstände wäre zumindest ein Unentschieden gerecht gewesen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass auch das Nichtverwerten der Torchancen Grund für die Niederlage war.