Nibelungen Kurier: VfR rettet Remis

15.09.2025

Von Marcus Diehl › Nach vier Siegen am Stück spielte der VfR Wormatia Worms beim Aufsteiger TSV Gau-Odernheim nur 2:2 (1:1) unentschieden. Es bleibt die Frage: Ist es ein gewonnener Punkt oder haben sie zwei Punkte verloren? Da ist sich Trainer Anouar Ddaou auch nicht sicher. Auf der einen Seite machten sie in der Schlussphase in Unterzahl den Ausgleich. Doch was das Spielerische betrifft, besteht weiterhin Verbesserungspotenzial. 

Der Coach sah drei Gründe für das Unentschieden. „Unsere eigene Schuld, ein gutstehender Gegner und der Platz.“ Ein Geläuf, welches spielstarke Mannschaften ausbremst und somit den Gastgebern in die Karten spielt. Das Spielfeld sah mehr aus wie eine Wiese, als ein gut angelegter Rasenplatz. Das ist ja aber nichts Neues. Der VfR hätte seine besseren fußballerischen Qualitäten ausnutzen müssen. Teilweise erinnerte das Spiel an das Gebolze in unteren Ligen. Über die Köpfe der Mittelfeldspieler wurde der Ball von einer Seite auf die andere gedroschen. Wenn der VfR es anders lösen wollte, waren die mutig gestarteten Gastgeber sofort zur Stelle. Sie waren sehr zweikampfstark, aggressiv gegen den Ball und störten früh, um die gegnerischen Spieler aus der Ruhe zu bringen.

Führung und Ausgleich
Nach zwanzig Minuten hatte Bobby Edet per Kopf den ersten Abschluss in Richtung Tor. Zwei Minuten später die Führung: Einen Freistoß knallte Mert Özkaya aus 25 Metern in den Winkel. Durch einen Fehler im Spielaufbau bereitete die VfR-Defensive allerdings den Ausgleichstreffer selbst vor. Mit der Hacke traf Ex-Wormate Gradi Nkunga zum Ausgleich. Eine Halbzeit, die noch viel Luft nach oben gelassen hatte.

Mit Nico Jäger kam über die rechte Seite wieder mehr Betrieb in die Mannschaft. Was gleichzeitig auch mehr Druck bedeutete. In einigen Situationen konnte er seine Schnelligkeit ausüben, was auch sofort Gefahr im Strafraum bedeutete. Der VfR wurde zwar bestimmender auf dem Platz, aber vorne war kein Durchkommen. Die Gastgeber standen sehr kompakt und ließen keine Sekunde an ihrer Spielweise nach. Sie machten in der Defensive sehr wenige Fehler – nur einmal, als Niklas Meyer schon am Torhüter vorbei war und sein Abschluss aus spitzem Winkel noch geklärt werden konnte.

Partie schlägt um,
Wormatia schlägt zurück
In der 75. Minute kippte plötzlich die Partie. Mit Gelb-Rot musste Thomas Roetynck früher duschen gehen. Den fälligen Freistoß knallte Emre Gümüs in den Winkel. Jetzt wurde es ganz schwer für die Wormatia. Die Gastgeber bekamen die dritte Luft und hofften immer mehr auf die Überraschung.

Doch was Anour Ddaou jetzt zu sehen bekam, freute nicht nur ihn, sondern alle Wormatia-Anhänger. Das Team zeigte sich unbeeindruckt, legte einen unbändigen Willen aufs Feld und belohnte sich auch noch dafür. Einen lang gezogenen Freistoß von Mert Özkaya verlängerte Laurenz Graf fünf Minuten vor dem regulären Ende der Partie zu Noah Maier und per Kopf hob dieser den Ball über den zu halbherzig herauslaufenden Torhüter Daniel Diel hinweg ins Tor. Sofort wurde der Ball aus dem Tor geholt. Das Team wollte noch mehr. Doch nicht nur der VfR, sondern auch die Gastgeber wollten sich nicht mit dem einen Punkt zufriedengeben. 

Edinger rettet Remis
Kurz vor dem Abpfiff rettete Tobias Edinger das Remis für den VfR. Am Ende sollte die Mannschaft sich mit dem einen Zähler zufriedengeben, denn die Wormatia-Spieler sind mit einem Mann weniger nicht als Verlierer vom Platz gegangen. Darüber hinaus hatte sie eine tolle Moral gezeigt. Trainer Anouar Ddaou: „Das erste Gegentor war unser eigener Fehler. Gau-Odernheim hat seine wenigen Chancen besser ausgenutzt. Aber mit der Einstellung meiner Jungs bin ich sehr zufrieden.“ 

Nächstes Spiel
Am Samstag kommt ein weiterer Aufsteiger in die EWR-Arena. Das wird keine einfache Sache, denn Hertha Wiesbach steht mit einem Punkt weniger dicht hinter dem VfR in der Tabelle. Anpfiff ist um 14 Uhr.