Nibelungen Kurier: Nach einer schwachen ersten Hälfte folgte eine bessere
24.08.2025Marcus Diehl > Direkt von Minute eins spürte man das Feuer im Spiel der Wormatia, die Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen. Schon der erste Angriff hätte die Führung bedeuten müssen, doch der Abschluss von Mert Özkaya landete leider zentral direkt auf dem Torwart. Ein vielversprechender Start, nur konnte das Team diesen Erwartungen in der ersten Hälfte nicht mehr gerecht werden. Dass am Ende trotzdem ein 4:1 (1:1) Erfolg dabei heraussprang, lag an einer deutlich besseren zweiten Hälfte.
Erst in der 28. Spielminute folgte die nächste hochkarätige Chance für die Wormatia. Diesmal war es Marc Nauth, der an Torhüter Zahler scheiterte. Dies ging einer guten Kombination zwischen Nico Jäger und Mert Özkaya voraus. Immer wenn der VfR schnell und ballsicher kombinieren konnte, wurde es auch gefährlich. Die Gäste standen in der ersten Hälfte sehr kompakt. Mit ihren einfachen Möglichkeiten im Spielaufbau machten sie ihre Sache sehr gut. Nur nutzten sie ihre Torchancen nicht. Vor allem die beiden, eigentlich treffsicheren Torjäger, Chris-Peter Haase und Fabian Poß, haderten mit ihren Abschlüssen. Wobei auch zweimal Torhüter Tobias Edinger bedenklich wackelte, indem er die Bälle nicht richtig zu fassen bekam. In der 35. Minute kam dann doch die Führung für die Gäste. Nach einem langen Ball durch die Abwehrmitte war Fabian Poß in Richtung Tor von Thomas Roetynck nicht mehr aufzuhalten. Der Torhüter konnte ihn nur noch mit einem Foul stoppen, was die gelbe Karte für den Goalie und den Elfmeter für Diefflen bedeutete. Edinger ahnte zwar die Ecke, aber gegen den platzierten Schuss von Fatih Günes war er machtlos. Für Trainer Anouar Ddaou war es sehr wichtig, dass der Ausgleich noch vor der Pause gelungen ist. Nauth setzte sich auf der linken Seite stark in Szene. Seine Hereingabe legte Mert Özkaya zurück auf Laurenz Graf und im zweiten Versuch setzte er den Ball ins Netz. Marc Nauth agierte in der ersten Hälfte sehr agil, suchte mehrmals das direkte Duell und war der auffälligste Akteur auf Seiten der Wormatia. Eine Pausenführung wäre für die Gäste nicht unverdient gewesen. Der VfR wirkte sehr phlegmatisch, das Passspiel war etwas mangelhaft, und so richtig kamen sie nicht in die Zweikämpfe hinein. Für Anouar Ddaou war die nur dreißigprozentige Zweikampfquote Anlass zu einer deftigeren Pausenansprache.
Das hätte ins Auge gehen können
Die zweite Hälfte wurde besser, alles in allem war sie viel präziser. Die Zuspiele kamen an den Mitspieler, entscheidende Duelle wurden gewonnen. Es war mehr Griffigkeit im Spiel und Torgelegenheiten wurden effizienter genutzt. Die erste Chance jagte Mert Özkaya noch über die Latte. Ein Einwechselspieler brachte die Wendung in der Partie. In der 56. Minute kam Kaan Özkaya für seinen Bruder ins Spiel. Mit seinem ersten Ballkontakt überlistete er die gesamte Gästeabwehr und setzte Niklas Meyer gekonnt in Szene. Rechts angenommen und links abgeschlossen brachte er sein Team in Führung. Das war ein Nackenschlag für Diefflen, von dem sie sich nicht mehr erholen konnten. Hätte der VfR all seine Chancen konsequenter genutzt, wäre das Ergebnis noch höher ausgefallen. Kaan Özkaya kam nicht richtig an den Ball, Nico Jäger suchte auf dem Weg in Richtung Tor zu früh den Abschluss und Laurenz Graf knallte den Ball über das Tor. Vor allem Nico Jäger ist zu wünschen, dass er ruhiger und mutiger bei seinen Schussversuchen wird. Er machte auf der rechten Seite vieles richtig, nur im Abschluss besteht noch Verbesserungspotenzial. Zwei weitere glückliche Händchen hatte Anouar Ddaou mit seinen Wechseln. Die weiteren Torschützen Noah Maier und Bobby Edet kamen im Laufe der zweiten Hälfte in die Partie. Beide Tore waren sehenswert. Bei Noahs Treffer zum 3:1 war die herausragende Vorarbeit von Altin Vrella der Schlüssel zum Erfolg. Gegen fünf Gegenspieler setzte sich Altin in Slalommanier durch und hatte noch das gute Auge, um seinen Mitspieler in Szene zu setzen. Ganze 40 Meter vor dem Tor fasste sich Bobby Edet kurz vor dem Ende ein Herz und überlistete den Dieffler Torhüter. Am Ende ein verdienter Sieg, der aber noch viel Luft nach oben lässt. In vielen Bereichen kann die Mannschaft noch mehr bringen. Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Hätten die Torjäger von Diefflen besser gezielt – die Partie hätte ins Auge gehen können.
