Nibelungen Kurier: Unnötiges Zittern beim ersten Saison-Sieg
10.08.2025Von Marcus Diehl › Das sollte die Elf in dieser Saison nicht allzu oft machen: Sie strapazierten das Nervenkostüm der 758 Zuschauer aufs Höchste. Bis zum Schlusspfiff war Zittern angesagt, aber so weit hätte es gar nicht kommen müssen. Denn die Wormatia war das bessere Team auf dem Platz. Dass es am Ende nur ein 1:0 (1:0)-Sieg gegen den FC Cosmos Koblenz geworden ist, lag an der mangelhaften Chancenverwertung.
Dazu Trainer Anouar Ddaou nach dem Spiel: „Das hätten wir besser machen und uns früher belohnen müssen. Wichtig ist aber auch, dass wir uns die Torchancen erarbeitet haben“. In seinem ersten Heimspiel als Trainer des VfR war er von der Leistung seiner Mannschaft, besonders in der ersten Hälfte, sehr angetan. Vielleicht hatte auch die Choreographie der Fans, kurz vor dem Anpfiff, etwas dazu beigetragen.
Nach fünf Minuten schon lag der Torschrei auf den Lippen. Nach einer guten Eckballvariante durch Mert Özkaya und Nico Jäger kam der Ball – noch leicht abgefälscht – zu Tom Fladung. Doch sein Abschluss ging aus 12 Metern über das Gehäuse.
Nico Jäger agil und spielfreudig
In der Folge prüfte Mert Özkaya den Gästetorhüter zweimal aus der Entfernung und Nico Jäger zielte knapp am langen Pfosten vorbei. Sehr agil und spielfreudig präsentierte sich Nico Jäger auf der rechten Außenbahn. In der letzten Saison war er noch in der Gruppenliga Darmstadt für den TSV Auerbach aktiv, vergleichbar mit der Landesliga in unserem Raum. Immer wieder konnte er seinem Gegenspieler enteilen. So war es auch kein Zufall, dass er mit einer exzellenten Vorbereitung das „goldene Tor“ auflegen konnte. Mit einem langen Ball wurde Nico von Laurenz Graf auf die Reise geschickt. Gekonntes Durchsetzen im direkten Duell folgte, mit Übersicht auf Mert Özkaya zurückgelegt und aus zehn Metern Entfernung traf der in die lange Ecke.
Echte Chancen fehlten
Kurz vor der Pause müsste das Resultat erhöht werden. Aber die komplette Sturmreihe schien das Toreschießen vergessen zu haben. Ob es jetzt Mert Özkaya, Nico Jäger und am Ende Noah Maier waren – einer muss den Abschluss suchen und nicht noch mehrmals quer spielen.
Von den Gästen kamen ein paar Versuche auf das Tor, die Tobias Edinger vor keine großen Probleme stellten. Einige Probleme hatte die VfR-Defensive beim Herausspielen nach eigenem Abstoß. Ansonsten war das Spiel der Wormatia sehr ansehnlich. Sie Spieler probierten viel und waren sehr emsig, auch wenn noch nicht alles zur Zufriedenheit gelöst werden konnte.
Mit mehr Wucht aus der Kabine
Die Gäste kamen mit mehr Wucht aus der Kabine. In der 52. Minute ergab sich für Gästetrainer Yusuf Kasal die Schlüsselszene der Partie. Durch einen von Luca Baderschneider verursachten Handelfmeter stand die Partie vor der Wende. Der Strafstoß wurde durch Khery Hamka sehr leichtfertig liegengelassen, Torhüter Tobias Edinger hatte keine Probleme, den Ball festzuhalten.
In der Folge war es dann die Wormatia, die ihre Chancen, das Ergebnis zu erhöhen, nicht nutzen konnte. Bei den Pfostentreffern von Mert Özkaya und Niklas Meyer war Pech im Spiel und Marc Nauth verließen beim Torschuss die Kräfte. Ebenfalls noch verbesserungswürdig ist das Ausspielen der Konter. Etwas mehr Ruhe wäre wünschenswert gewesen. So wurden zu oft die falschen Entscheidungen getroffen oder die Zuspiele waren zu ungenau.
Erfolgreicher Einstand
Über den Ausgang der Partie gibt es keine zwei Meinungen, der Erfolg war verdient. Lediglich das lange Zittern um den Sieg hätte nicht sein müssen. Für Trainer Anouar Ddaou war ein erfolgreicher Einstand in der EWR-Arena: „Für mich war es wichtig, wie wir mental und mit welcher Intensität ins Spiel kommen. Daher bin ich sehr zufrieden, in welcher Art und Weise wir heute aufgetreten sind.“
Am Mittwoch geht es in der dritten Runde im Verbandspokal nach Hechtsheim gegen den FC Basara Mainz. Anpfiff dort ist um 19 Uhr.
