Nibelungen Kurier: Fehlstart der Wormatia

04.08.2025

Von Marcus Diehl › Das Endergebnis spiegelt nicht ganz den Spielverlauf wider, der 1. FC Kaiserslautern II war keine drei Tore besser! Trotzdem ist die 0:3 (0:1)-Auswärts-Niederlage der Wormatia verdient. Sie wurde am Sonntagmittag jetzt nicht an die Wand gespielt, aber genau in den entscheidenden Phasen waren die Gastgeber einfach cleverer. Dazu kam, dass sie weniger Fehler machten.

Die spannende Frage war vor dem Anpfiff war: Wie wird die erste Aufstellung unter dem neuen Trainer Anouar Ddaou aussehen? Wer die Testspiele beobachtet hatte, war nicht mehr ganz so überrascht. Dass Torhüter Tobias Edinger starten würde, war eindeutig. Die Abwehrkette wurde von Thomas Roetynck, Altin Vrela, Luca Baderschneider und Nicolas Obas gestellt. Die Mitte bearbeiteten Laurenz Graf und Tom Fladung. Davor, hinter den Spitzen, stand Mert Özkaya. Die Sturmreihe besetzten Timo Jäger, Noah Maier und Marc Nauth.

Die Partie brauchte keine Anlaufzeit. Mit dem ersten Angriff war sofort Feuer im Spiel, beide Teams agierten mit offenem Visier. In der ersten Minute gab es bereits schon einen Abschluss der Wormatia und in der zweiten Minute gingen die Lauterer schon in Führung. Ein Fehlpass von Thomas Roetynck brachte den entscheidenden Vorstoß ins Rollen. Beim Torschuss von Vladislaw Fadeev konnte Torhüter Tobias Edinger den Ball zwar noch mit den Fingerspitzen berühren, trotzdem senkte er sich über die Linie.

Partie verflachte nach stürmischem Beginn
Die Aktion war bereits ein Nackenschlag, der darüber hinaus noch selbst mit eingeleitet wurde. Beide Teams agierten dann viel mit langen Bällen. Eine Doppelchance von Tom Fladung und Nico Jäger vereitelte Torhüter Enis Kamga mit Bravour. Bei den Gastgebern wurde jede gefährliche Szene über die rechte Abwehrseite der Wormatia eingeleitet, mit Shawn Blum hatte sie ihre Probleme. Nach circa zwanzig Spielminuten verflachte die Partie. Bei beiden Teams steigerten sich die Abspielfehler, es gab zu viele schnelle Ballverluste. Torgelegenheiten kamen aber trotzdem zu Stande: Bei Mert Özkaya ging der Ball über das Tor und bei Nico Jäger reagierte Enis Kamga reflexartig. 

Nach der Pause war der Spielverlauf analog der ersten Hälfte. Wormatia kam mit dem ersten Angriff, aber der FCK traf und dies in der 47. Minute – wiederum mit viel Unterstützung der Wormatia. Die Defensive hatte wohl ihre Vorgaben in der Kabine gelassen. Gleich vier Spieler fokussierten sich auf den Mann mit dem Ball statt auf die anderen Gegenspieler im Strafraum zu achten. Ein einfacher Pass kam und Chinedu Chukwukelu stand frei vor dem Tor und vollendete. 

Viel zu naiv war das Defensivverhalten der Wormser. Doch zu Gute kommt ihr, dass sie nie aufgesteckten und weiter in Richtung Lauterer Gehäuse agierten, wsie probierte es immer wieder. Nachdem Blum den nächsten Treffer liegen gelassen hatte, musste Mert Özkaya einfach den Anschluss machen. Nach der Balleroberung von Marc Nauth stand er völlig frei vor dem Gehäuse, der Torwart war schon geschlagen und Mert schoss direkt auf den einen Abwehrspieler, der auf der Linie stand.

Rote Karte für David Schehl
Spätestens nach dieser Szene war klar, dass es einen „gebrauchten Tag“ für den VfR geben würde. Beim 3:0 durch Jannik Mause, wollte die Defensive auf Abseits spielen, was völlig misslang. Für den negativen Höhepunkt sorgte David Schehl bei seinem vierminütigen Auftritt. Völlig übermotiviert und absolut unnötig in dieser Situation, leistete er sich eine Tätlichkeit gegen Tyrese Zeigler. Der gut leitende Schiedsrichter konnte nur noch den roten Karton zeigen. 

Es war jetzt nicht das Spitzenspiel, zeigte aber vielmehr den Unterschied zwischen Vorbereitung und Wirklichkeit. Für beide Teams scheint noch viel Luft nach Oben. Die Wormatia hatte Probleme damit, ihr Passspiel über mehrere Stationen durchzuziehen. Noch gibt es einige Lücken zwischen den Mannschaftsteilen. Die Gastgeber nutzten ihre Chancen konsequent und agierten in den entscheidenden Momenten ausgebufft und im Mittelfeld giftiger. Ein Fingerzeig für die gerade begonnene Saison war die Partie noch nicht. Das gilt für beide Mannschaften.