Nibelungen Kurier: Fußball kann manchmal grausam sein
04.05.2025Von Marcus Diehl › Im Fußball gibt es nicht immer einen gerechten Sieger. Dass am Ende die drei Punkte beim VfR Wormatia bleiben, dafür müsse sich aber niemand entschuldigen, wie Trainer Marco Reifenscheidt in der Pressekonferenz betonte. Warum auch? Hätten die Gäste ihre Chancen genutzt, wären sie als Sieger vom Platz gegangen. Die Wormser holten am Ende gnadenlos den Hammer raus und besiegte den SV Auersmacher mit 4:3 (3:2).
Ein Schock für die tapfer kämpfenden Gäste, die über die gesamte Spielzeit eine tolle Moral bewiesen. Sie brauchen jeden Punkt im Kampf gegen den Abstieg. Doch die Wormatia zeigte ihr Gesicht 2025: eine tolle Moral und bis zum Ende Gas geben, um am Ende einen Erfolg einzufahren. Dafür gab es auch ein Extralob vom Trainer der Gäste.
Guter Start in die Partie
Der VfR startete gut in die Partie. Nach siebzehn Minuten führten sie mit 2:0. Im Mittelpunkt stand dabei ein Spieler, der in dieser Saison noch nicht als Torschütze aufgefallen war: Moritz Gotthardt. Beflügelt von seiner Vertragsverlängerung traf er gleich zweimal. Zuerst profitierte er von einem klugen Pass von Mert Özkaya. Beim zweiten Treffer zeigte er bei einem Konter, was in ihm steckt. Erijon Shaqiri war gut zugestellt, so dass Moritz das Ding alleine fertigspielen musste. Eine kurze Finte und der Ball landete flach im linken Eck.
Die Gäste ließen sich davon nicht beeindrucken. Mit ihrer offensiven Spielweise kamen sie zurück ins Spiel. Zeitweise mussten die drei Innenverteidiger der Wormatia Mann gegen Mann spielen. „Die ersten zwanzig Minuten waren wir super im Spiel. Dann haben wir den Faden verloren, sind weniger gelaufen und haben uns nicht mehr angeboten“, so Trainer Marco Reifenscheidt
Zum Toreschießen eingeladen
Die Wormatia lud den Gegner zum Toreschießen ein. Nach einer Ecke traf Marius Schley, nachdem die Abwehr den Ball nicht klären konnte. Vier Minuten später waren Ivan Smiljanic und Kann Özkaya an der Mittellinie zu nachlässig und boten Maximilian Escher freie Bahn. Dieser nutzte die Chance und traf unter den Armen von Luca Pedtretti hindurch zum Ausgleich. Beide Abwehrreihen hatten sich auf einen Tag der offenen Türen eingestellt. In der 36. Minute ging der VfR wieder in Führung. Nach einer Vorlage von Mert Özkaya konnte Erijon Shaqiri noch den Torhüter umkurven und den Ball locker einschieben.
„Zu wenig gemacht und naiv verteidigt"
Die zweite Halbzeit gehörte den Gästen. Sie wollten die drei Punkte. Bei der Wormatia fehlte die letzte Konsequenz. „Wir haben sie in einigen Situationen auch eingeladen. Wir haben viel zu wenig gemacht und naiv verteidigt“, sagt Reifenscheidt. Dazu gehörte die Szene von Laurenz Graf: Zweimal hätte er in der Rückwärtsbewegung den Ball zu Luca Pedretti locker spielen können. Er wurde dabei jedes Mal geblockt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Laurenz zusammen mit Pedretti eine Großchance der Gäste vereitelte. Nach einer Ecke fiel dann doch noch der verdiente Ausgleich durch Fabian Lauer.
Die letzten zwanzig Spielminuten hatten mit Fußball beim VfR nicht mehr viel zu tun. Fehlpässe und ungenaue Zuspiele reihten sich aneinander. Die Gäste erspielten sich Chance um Chance. In der 85. Minute kam dann der erste richtige Abschluss auf das Tor der Gäste. Shaqiri jagte den Ball über das Tor. In der Nachspielzeit fiel dann die unverdiente Entscheidung. Sandro Loechelt mit der ersten gefährlichen Flanke des ganzen Spiels und Erijon Shaqiri köpfte unbedrängt ein. Fußball kann manchmal grausam sein.
Am Samstag kommt Primasens
In den nächsten drei Spieltagen kommen Gegner auf die Wormatia zu, mit denen die Mannschaft vor der Saison auf einer Wellenlänge liegen wollte. Am Samstag kommt der FK Pirmasens um 14 Uhr. Dann geht es zum TuS Koblenz und die Reserve der Roten Teufel kommt Sonntagmittag in die EWR-Arena. „Wir freuen uns auf diese Duelle. Dabei werden wir zeigen was wir können“, verspricht Reifenscheidt.