Nibelungen Kurier: Man muss auch mal mit Unentschieden zufrieden sein
21.04.2025Von Marcus Diehl › Dass nicht alles zu einem Selbstläufer mutiert, konnte der VfR Wormatia Worms gegen den SC Idar-Oberstein am eigenen Leib feststellen: Beim torlosen Unentschieden haben sich die Gäste den gewonnen Punkt durch ihre starke Abwehrleistung am Ende irgendwie verdient.
Die Hoffnung, in der Schlussphase wieder den Lucky Punch setzen zu können, erfüllte sich diesmal für die 729 Zuschauer nicht. Dafür hatte das Team von Trainer Marco Reifenscheidt auch ihren Anteil, weil in der Offensive keiner die entscheidende Idee hätte kreieren können.
Kompakte Abwehrreihe
Das Team biss sich an der tief stehenden und kompaktem Abwehrreihe ihre Zähne aus. Organisiert von Kevin Kraus, der in der Winterpause vom 1. FC Kaiserslautern gekommen ist – Mit einer Vita von über 200 Bundesliga-Spielen in der 2. Liga für Greuther Fürth, Heidenheim und den Roten Teufel. Trotzdem wäre die Defensive zu knacken gewesen. Immer wenn schnell und mit Laufbereitschaft gespielt wurde, kam etwas Gefahr auf. Auffällig waren wieder einmal die unzureichenden Flanken von den Außenseiten. Zu selten wurde dabei der gesuchte Mitspieler gefährlich eingesetzt. Es war keine gute Partie und sie war sehr ereignisarm. Torchancen bei der Wormatia waren Mangelware und bei den Gästen waren gar keine vorhanden.
Wenig Arbeit für Pendretti
Ein Paar Flanken in Empfang nehmen, das war alles was, Luca Pedretti an seinem Arbeitstag hat erledigen müssen. Es dauerte bis zur 30. Spielminute zur ersten halbwegs gefährlichen Situation des VfR. Gotthardt kam mit einer flachen Hereingabe, doch Erijon Shaqiri kam den einen Schritt zu spät. Beim Abschluss vom Moritz Gotthardt, drei Minuten später, kam kein Druck dahinter, so dass Torhüter Tobias Edinger keine Probleme hatte, den Ball festzuhalten.
Das war alles, was in der ersten Hälfte passierte. In der zweiten Halbzeit kann von drei Offensivaktionen berichtet werden. Zuerst kamen Erijon Shaqiri und Luca Jensen gemeinsam nicht an den Ball und Tahla Baylans Abschluss ging genau auf den Torhüter. Bei einer Ecke kam Kosuke Ota nicht intensiv genug mit dem Kopf hinter das Spielgerät.
Onyejekwe mit „starkem Job“
In der Nachspielzeit scheiterte Laurenz Graf am Torhüter. Die Gäste standen mit der kompletten Kapelle um den Strafraum herum. Von der Wormatia kam in der vorderen Front nur Standfußball. Keine Ideen, keiner wollte ins Risiko – dann stand am Ende das erste Unentschieden für Marco Reifenscheidt, seitdem er bei der Wormatia Trainer ist. Positiv muss Jason Onyejekwe erwähnt werden. Der Innenverteidiger machte einen starken Job. Er spielte sehr konsequent gegen den Ball und verhinderte mit fairen Mitteln einige Kontergelegenheiten. Eine fast unglaubliche Wandlung gegenüber seiner Zeit bei der TSG Pfeddersheim in der letzten Saison. Trainer Marco Reifenscheidt lobte entsprechend: „Das freut mich für den Jungen. Er hatte eine schwere Zeit. Sehr gallig in den Zweikämpfen. Das Lob hat er sich verdient.“
Torjäger Florian Zimmer war komplett aus dem Spiel. Nicht lange auf dem Platz war Lukas Stallbaum. Fünfzehn Minuten vorher eingewechselt, durfte er in der 88. Minute mit einer Roten Karte wieder vom Feld – Von hinten und ohne Chance auf den Ball, bedeutet Platzverweis. „Wir sind nicht zufrieden. Der letzte Pass hat gefehlt. Nicht sauber genug ausgespielt. In unserer persönlichen Tabelle fehlen jetzt zwei Punkte“, resümierte Marco Reifenscheidt.
Ohne Drang nach Vorne
Unter Beobachtung standen die beiden Neuzugänge für die neue Saison, Luca Baderschneider und Malik Yerima. Luca startete auf der linken Seite im Mittelfeld, ohne große Akzente zu setzen. Mit einer Verletzung am Oberschenkel war für ihn schon vor dem Pausenpfiff das Spiel zu Ende. Malik agierte über die volle Spielzeit auf der rechten Verteidigerposition. Dabei beschränkte er sich auf die Defensivarbeit ohne großen Drang nach Vorne.
Am Freitag steht das Spitzenspiel in Ludwigshafen auf dem Plan. Der VfR muss um 19.30 Uhr zu Arminia Ludwigshafen, der Zweite gegen den Dritten in der Rückrundentabelle.