Saarbrücker Zeitung | Quierschieder Pechvögel verlieren in Worms

29.03.2024

Mit etwas mehr Glück und einer besseren Chancenverwertung hätte die Sportvereinigung Quierschied für die Überraschung des 29. Spieltages in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar sorgen können. Doch die Eier wollten an Gründonnerstag einfach noch nicht ins Nest. So verloren die Quierschieder mit 1:3 beim Tabellenzweiten Wormatia Worms.

Vor 791 Zuschauern in der EWR-Arena sah es zunächst danach aus, als bekämen die Quierschieder die Klatsche der Saison. Nach der 1:4-Niederlage in der Vorwoche bei Cosmos Koblenz war der Aufstiegsaspirant aus Worms auf Wiedergutmachung aus und stürmte mit Mann und Maus nach vorne.

Vor allem die beiden großen Stürmer Jan Dahlke (1,94 Meter) und Daniel Kasper (1,88 Meter) waren von den Quierschiedern kaum in den Griff zu kriegen. Das einzige Manko der Heimelf in der Anfangsphase war die Chancenverwertung. Die Elf von Trainer Peter Tretter verballerte selbst die besten Torchancen.

Es dauerte bis zur 23. Minute, ehe Worms in Führung ging. Im Anschluss an einen Eckball köpfte Jan Dahlke das 1:0 (23.). Es war das sechste Tor im siebten Spiel für Dahlke. Der Stürmer kam in der Winterpause vom Nord-Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena. Drei Minuten später folgte Dahlkes siebtes Saisontor. Nach seinem Schuss aus 16 Meter rutschte der Ball Torhüter Benedikt Schmitt durch die Arme zum 2:0 ins Tor.

Es roch nach einer Klatsche für die Mannschaft von Trainer Thomas Bettinger. „Wenn wir zur Pause mit vier Toren zurück liegen, können wir uns nicht beschweren. Worms hat in der ersten Halbzeit richtig stark aufgespielt“, so Thomas Bettinger.

Doch es kam alles ganz anders. Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken stellte der Tabellenzweite seinen Sturmlauf ein die Quierschieder kamen besser ins Spiel. Und die „Wambe“ zeigten den Platzherren direkt was Effektivität ist und verkürzten in der 36. Minute mit ihrer ersten Torchance auf 1:2. Nach einer Flanke von Lukas Mittermüller köpfte Henry Dorst den Ball in den Fünf-Meter-Raum und dort staubte Marcel Ecker zum 1:2 ab. In der zweiten Halbzeit änderten sich die Machtverhältnisse auf dem Platz komplett. Es spielten fast nur noch die Quierschieder, die jetzt ihrerseits eine Großchance nach der anderen verballerten.

Vincent Boghossian traf in der 68. Minute nur die Querlatte des Wormser Tores. Zwei Minuten später lief Mittermüller alleine auf das Tor zu, scheiterte aber am besten Wormser, Torhüter Evzi Saiti. Wieder nur drei Minuten später hatte Quierschieds Kapitän Johannes Reichrath aus 16 Metern freie Schussbahn, doch der Ball ging Zentimeter am Tor vorbei. Es hätte längst 2:2 stehen müssen.

„Wir haben völlig den Faden verloren. Wir hatten keine Energie mehr auf dem Platz. Wir hatten keinen Spieler mehr auf dem Platz, der in irgendeiner Form Verantwortung übernommen hat“, sagte Wormatia-Trainer Peter Tretter nach dem Spiel.

Die Bettinger-Elf roch am Ausgleich und warf in der Schlussphase alles nach vorne. Doch das Glück blieb bei der Wormatia. In der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte Younes Azahaf nach einem Konter den 3:1-Endstand. „Mit etwas mehr Glück im Abschluss hätten wir am Ende ein 2:2 verdient gehabt. Das 3:1 in der letzten Minute passiert, wenn du alles nach vorne wirfst“, so Bettinger. Trotz der Niederlage fuhren die Quierschied mit hoch erhobenen Hauptes wieder ins Saarland und bereiten sich am Franzenhaus nun auf einen Saisonhöhepunkt vor. Am Samstag, 6. April, 15.30 Uhr ist der Tabellenführer Eintracht Trier zu Gast in Quierschied.