Nibelungen Kurier | Rückkehr eines Routiniers zahlt sich aus

21.08.2023

Von Marcus Diehl › Der VfR Wormatia Worms hat in dieser Saison eine Konstante: die unterschiedlichen Halbzeiten. Beim Auswärtsspiel gegen den FV Engers war es diesmal die zweite Halbzeit, die klar überlegen geführt werden konnte. Nach einem 0:1-Rückstand zur Pause stand am Ende ein klarer 4:1-Sieg zu Buche.

Nach den ersten 45 Minuten war mit solch einem klaren Endstand nicht zu rechnen. Die Gastgeber versäumten mehrmals, das zweite Tor zu erzielen. Zu verhindern wussten dies Torhüter Luca Pedretti und die eigene Abschlussschwäche ihrer Offensivabteilung. Mit zwei tollen Reflexen konnte Luca Pedretti glänzen und sein Team im Spiel halten. Gute Schusspositionen konnte sich Engers herausarbeiten. Beim Abschluss wurde über die Latte gezielt. Nur Hasan Kesikci hatte in der 15. Minute zeigen können, wie der Ball ins Tor gehen kann. Bei seinem Schuss ins lange Eck war Luca Pedretti machtlos. Die Wormatia hatte in der ersten Hälfte nur eine hochkarätige Chance auf ihrer Seite. Bei seiner schönen Einzelleistung fehlte Maximilian Fesser nur die abschließende Belohnung. Er scheiterte an Torhüter Safet Husic.

Trainer Peter Tretter: „Wir waren schon in der ersten Hälfte nicht schlecht im Spiel. Engers spielt gradliniger und wir etwas zu umständlich. Hatten aber auch das Glück, das wir nur mit einem Tor hinten lagen.“ Es war eine sehr intensive und hart umkämpfte erste Halbzeit. Trotz der hohen Temperaturen schenkten sich beide Mannschaften keinen freien Zentimeter. Trainer Peter Tretter überraschte mit einer Dreierkette. Der eigentlich für die U21 vorgesehene Ex-Pfeddersheimer Christopher Ludwig sollte als Mittelmann Ivan Smijanic und Simon Ludwig zur Seite stehen. Die zweite Umstellung war das Startelfdebüt vom zweiten Ex-Pfeddersheimer Vincent Haber. Er brachte mit seiner Robustheit und Zweikampfstärke etwas mehr Sicherheit in das Spiel vor der Abwehrreihe.

Führungsspieler Loechelt macht den Unterschied

In der zweiten Hälfte stellte Trainer Peter Tretter wieder auf das alte Defensivsystem um. Ob es nun am Systemwechsel lag oder am Comeback von Sandro Loechelt, wahrscheinlich an beidem. Auf jeden Fall war der VfR sofort besser im Spiel. Trainer Peter Tretter: „Wir wollten etwas verändern. Wir wissen ja, dass Sandro mehr Struktur in ein Spiel bringen kann.“ Die Gastgeber fanden in der Offensive nicht mehr statt. Mit Sandro Loechelt war nun ein Spielertyp auf dem Feld, der im bisherigen Saisonverlauf noch gefehlt hat; einfach gesagt, ein Spiel lesen und führen zu können. Die jungen Wilden an die Hand zu nehmen, Regie zu führen, das Spiel zu beschleunigen und wenn es nötig ist, wieder zu beruhigen. Ein Leader, der vorangehen kann. Die Wormatia hatte klar das Geschehen in der Hand. Nur das Tor wollte noch nicht fallen. Bis zur 63. Minute: Nach einem langen Pass konnte Maximilian Fesser nur mit einem Foul gestoppt werden. Engers haderte mit dieser Entscheidung, denn der Wormatia-Stürmer soll vorher im Abseits gestanden haben. Der Schiedsrichter blieb bei seiner Entscheidung. Wer trat zum Elfmeter an? Natürlich Sandro Loechelt. Recht sicher verwandelte er zum Ausgleich.

Endgültig gedreht wurde die Partie in der 72. Minute. Den Treffer zur Führung erzielte Umut Sentürk. Kurze Zeit später erhöht Yannik Marx auf 3:1. Als Torschütze trat Daniel Kasper diesmal nicht in Erscheinung, dafür aber als Vorbereiter. Bei beiden Tore konnte er den Assist für sich verbuchen. Das letzte Tor war Younes Azahaf vorbehalten. Er traf in der Nachspielzeit zum 4:1-Endstand. Trainer Peter Tretter: „Damit konnte nicht gerechnet werden. Bei so einer erfahrenen und robusten Mannschaft hat das Team vor allem in der zweiten Halbzeit gezeigt, wie man Fußball spielen kann. Bei Sandro wissen wir ja, was er kann und wozu er fähig ist.“