Nibelungen Kurier | Ideen fehlten

06.08.2023

Von Marcus Diehl › Wenn von einem Rückschlag gesprochen werden sollten, dann nur von einem winzig kleinen. Zum ersten male in dieser Saison konnte die Leistung der Wormatia nicht so ganz überzeugen: Im Heimspiel gegen den VfR Baumholder gab es nur ein 1:1 Unentschieden. Für die Gäste nicht unverdient. In der Offensive wurden sie fast gar nicht gefährlich, aber ihre kämpferische Leistung und Defensivarbeit war schon sehr vorbildlich.

Nach wenigen Minuten war schon jedem im Stadion klar, das wird heute ein Geduldspiel für den VfR Wormatia Worms. Der Aufsteiger VfR Baumholder setzte zwei Viererketten dicht vor dem eigenen Strafraum ein. Nach vorne wurden zwei Offensivkräfte positioniert, die bei eigenen Ballbesitz von wenigen Mitspielern unterstützt wurden. Ansonsten wurde nur auf die Defensive gesetzt. Genau diese Spielweise wird noch öfters auf das junge Team der Wormatia in dieser Saison zukommen. Die Außenstürmer wurden sehr gut zugestellt und über die langen Bälle aus der Abwehr hinaus, war kein Durchkommen.

Spiel der Wormatia zu statisch

Es mussten Ideen kreiert und Lösungen gefunden werden. Genau das fehlte aber im Spiel der Wormatia. Zu wenig wurden die richtigen Antworten gefunden. Zu statisch, zu langsam und vor allem das Tempo fehlte. Die Gäste machten auch wenige Fehler, die hätten ausgenutzt werden können. Was der Mannschaft hoch anzurechnen ist, war das Bemühen.

Immer wieder wurde der Weg nach vorne gesucht, aber meistens kam das Zuspiel nach hinten. Der Sicherheitspass wurde lieber gespielt, als den riskanten Pass nach vorne zu probieren. So konnte die Gästeabwehr nicht geknackt werden. Es war alles zu statisch. Für Trainer Peter Tretter wurde es für sein Team zu einem Lernprozess. Auch daran werden sie weiter wachsen müssen. Die Gäste verstanden es, den Spielfluss immer wieder zu stören. Zeitspiel von der ersten Minute an, ist Heutzutage ein profanes Mittel – solange der Schiedsrichter mitspielt und das hat er.

Führung und Ausgleich

Mit der ersten guten Umschaltsituation gehen die Gäste sogar noch in Führung. Keine richtige Konsequenz im Mittelfeld von Evzi Saiti gegen den Ball. Dann geht es ganz schnell. Langer Ball nach vorne und Elias Holzemer sieht bei der eins zu eins Situation nicht gut aus. Mit dem einzigen Schuss, auf das Tor der Wormatia im ganzen Spiel, gehen die Gäste durch Felix Ruppenthal in Führung.

Die Reaktion dauerte nicht lange. Kurz darauf köpfte Daniel Kasper nach einer Ecke zum Ausgleich ein. Bezeichneter Weise für das Spiel an diesem Tage, musste ein Standard herhalten.

Tretter reagierte in Halbzeit

Bis zur Pause passierte nicht mehr viel. Trainer Peter Tretter reagierte. Für Evzi Saiti und Nils Wannemacher, kamen der wiedergenesene Philipp Sonn und Younes Azahaf in das Spiel hinein. Vor allem Younes Azahaf brachte etwas Schwung in die Partie. Er suchte immer wieder die Zweikämpfe und mit seiner Schnelligkeit und technischen Voraussetzungen konnte die Defensive ein ums andere Mal aufgerissen werden. Ein kleines Powerplay nach der Halbzeit machte etwas Hoffnung. Es sprangen zwei gute Torchancen heraus. Maximilan Fesser und Pascal Nicklis hatten dabei kein Glück. Danach verflachte die Begegnung aber wieder. Der Ball noch einmal quer und noch einmal quer gespielt, wenn keiner den Abschluss sucht, wird es schwer ein Tor zu erzielen. Es muss dazu fairer halber gesagt werden, die Gäste haben keine Lücke zugelassen.

Nach neunzig Minuten haben sie sich den einen Punkt erkämpft. Unterm Strich war es zu wenig von der Wormatia, aber der Wille war zu erkennen. Sie probierten es über die ganze Spielzeit und dies muss dem jungen Team noch zugestanden werden. Jetzt gilt es den Mund abzuputzen und die richtigen Lehren daraus zu ziehen.

Nächstes Spiel gegen Morlautern

Am Samstag, dem 12. August, geht es nächste Woche auswärts um 15.30 Uhr gegen Morlautern. Sie werden auch nicht ihr Heil in der Offensive suchen. Vielleicht ist dann Sandro Loechelt zumindest im Kader. Bei Abwehrchef Stefano Maier, muss nach seiner erlittenen Schulterverletzung über die Schwere abgewartet werden. Trainer Peter Tretter versicherte in der Pressekonferenz dass nach erfahrenen Kräften weiterhin gesucht wird. Bei diesem Thema halten sie die Augen auf.