Nibelungen Kurier | Überraschung in Steinbach

29.03.2023

Von Marcus Diehl › Damit war nun nicht zu rechnen. Die Wormatia ist immer für eine Überraschung gut und diesmal absolut positiv. Beim Favoriten und formstarken TSV Steinbach-Haiger holte der VfR ein 2:2 Unentschieden. Dieses Resultat hat sich die Mannschaft nach einem leidenschaftlichen Kampf mehr als verdient. Anders, wie am letzten Spieltag, zeigten sie eine Reaktion. Nachdem wieder einmal eine Führung in einen Rückstand gedreht wurde. Sie hielten volle Kanne dagegen, mit dem Willen, sich nicht kampflos ergeben zu wollen. Am Ende wurden sie endlich einmal belohnt. In einer Partie, die alles geboten hat. Ab der 65. Minute war es ein offener Schlagabtausch. Beide Teams hätten das Spiel für sich entscheiden können. Bis zu diesem Zeitpunkt, hatte der VfR aber auch das benötigte Spielglück, um bei einer Spitzenmannschaft zu bestehen. 

Trainer Peter Tretter: „Wir freuen uns über den erkämpften Punkt, bei einem sehr guten Team. Unser Plan war, auf Umschaltmomente zu warten, kompakt und tief zu stehen!“ Schon die Startelf war von Trainer Peter Tretter mutig gewählt. Mit Nils Fischer und Daniel Kasper standen zwei Mittelstürmer von Beginn auf dem Platz. Auf der linken Abwehrseite durfte Geovane Damaceno wieder einmal ran. Dafür rückte Lucas Torres ins Mittelfeld. Nach einem engagierten Start in die Partie, hatte der VfR Glück, als ein Kopfball von Yannick Langesberg, nach einer Ecke, nur an die Latte knallt. Mit der ersten großen Torchance geht der VfR in der 14. Minute in Führung. Ein Pass von Anil Gözütok sollte eigentlich Daniel Kasper erreichen. Zum Glück greift der im Abseits stehende Daniel Kasper nicht in das Spiel mit ein und damit war für Jannik Marx der Weg auf das Tor der Gastgeber frei und überlässt Torhüter Kevin Ibrahim keine Abwehrchance. Vielleicht war es noch der Euphorie geschuldet, auf jedem Falle unterlief dem Torschützen zwei Minuten später ein unnötiges Foul im Strafraum. Paul Stock verwandelte sicher zum Ausgleich.

Gastgeber dominieren

Die Gastgeber übernahmen nun das Kommando. Die Qualität im Kader von Steinbach kam immer mehr zum Tragen. Der Wormatia blieb keine Zeit zum Durchschnaufen. Lennart Grimmer konnte noch eine 100-prozentige auf der Linie klären. Doch nach einer halben Stunde knallte es wieder im Wormatia Tor. Wieder musste ein Standard den Gastgebern behilflich sein. Diesmal ein Freistoß und wieder durch Paul Stock. Er schlenzte den Ball in den Winkel. Gefährlich wurde die Wormatia nur noch bis zur Pause durch eine Gelegenheit von Nils Fischer.

„Zur Pause hatten wir das Glück, dass es nur 2:1 steht, mit einem überragenden Freistoß, das muss man anerkennen“, konnte Trainer Peter Tretter den Verlauf schon richtig einordnen. In der zweiten Hälfte nahmen die Gastgeber, etwas das Tempo aus dem Spiel. Aber gefährlich vor dem Wormatia Tor wurde es immer wieder.

Nur kurze Wormser Überzahl bis zum nächsten Platzverweis

Das dritte Tor lag in der Luft. Dabei brachte Henri-Franck Tehe das Kunststück fertig, am leeren Tor vorbeizuzielen. Es begannen wilde fünf Minuten. Nach einem Handspiel verwandelte Sandro Loechelt den fälligen Elfer zum Ausgleich. Direkt danach lieferten sich Daniel Kasper eine kleine Rauferei mit Benjamin Kirchhoff. Beide Gelb und weil der Steinbacher schon die Gelbe Karte hatte, noch Gelb-Rot. Der VfR nun in Überzahl. Aber nicht sehr lange. Kurz darauf erwischte es auch Lucas Torres mit dem Platzverweis. Jetzt wurde die Partie etwas hitziger und auf Torchancen auf beiden Seiten. Jedes Team hätte den möglichen Siegtreffer erzielen können. Am Ende erzielte der VfR einen verdienten und wichtigen Punkt gegen den Abstieg.

Couragierte Leistung

Trainer Peter Tretter: „Nach der Pause wollten wir stabil bleiben. Gegen einen solchen Gegner mit dieser Qualität kann man nicht alles weg verteidigen.“  Für die Gastgeber im Rennen um den Aufstieg zwei verlorene Punkte. Mit einem Sieg gegen das Kellerkind wurde gerechnet.

Die Mannschaft um Kapitän Sandro Loechelt zeigte mit ihrer couragierten Leistung, vor allem in der zweiten Hälfte, dass weiterhin alles in die Waagschale geworfen wird, um den drohenden Abstieg zu vermeiden. Jetzt muss am Sonntag gegen Eintracht Trier nachgelegt werden. Um 14 Uhr wird es ein ganz anderes Spiel werden. Beide werden den Kampf suchen. Vor allem die Wormatia wird auch die Unterstützung der Zuschauer benötigen. Aus Trier wird eine große Anhängerschar erwartet.

„Meine Jungs haben mit der richtigen Mentalität, Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten die Tugenden an den Tag gelegt, die wir in unserer Situation benötigen. Hintenheraus haben wir uns den Punkt ergaunert“, war Trainer Peter Tretter mit dem Auftreten sehr zufrieden.