Nibelungen Kurier | Immer wieder der gleiche Spielverlauf

06.11.2022

Zum Ende einer kräftezehrenden englischen Woche verlor der VfR Wormatia Worms die Partie bei der TSG Balingen mit 0:1. Ein Resultat, das sinnbildlich für diese Saison der Wormatia ist. Nur zwei Mal wurden die Spiele mit mehr als drei Tore unterschied verloren. Was kann daraus gelesen werden? Sicherlich werden die Verantwortlichen und die Wormser Zuschauer diese Zahlen unterschiedlich analysieren. Pech, Unvermögen, fehlendes Spielglück, Defensive steht sicher und vorne nicht viel los. Manche werden noch behaupten, das Glück hat nur der tüchtige. Doch dieser Aspekt kann der Wormatia nicht angeheftet werden, denn Engagement und Wille kann der Mannschaft nicht abgesprochen werden. Doch die anderen Punkte könnten in Betracht kommen. So auch am Samstag in Balingen.

In diesem Spiel wäre wieder mehr für die Wormatia möglich gewesen. Torgelegenheiten waren vorhanden und es wurde ein Gegentreffer kassiert, der zur Wormatia passte. Ein Gegentor der Marke Zufall. Wie im Heimspiel gegen Aalen, nach einem schlecht getretenen Eckball. Dieses Mal ein Freistoß aus dem Halbfeld der Wormatia-Hälfte. Getreten von Moritz Kuhn segelte der Ball in den Strafraum hinein. Der Balinger Leander Vochatzer zog völlig frei den Kopf ein, berührte das Spielgerät nicht, der Ball sprang auf und schlug im langen Eck des Wormatia-Gehäuse ein. Keine Abwehrchance für Ricco Cymer. Ein unnötiges Tor für Trainer Maximilian Mehring, das Foulspiel im Mittelfeld hätte verhindert werden müssen. Ein Standard musste das Tor bringen.

Zu diesem Zeitpunkt kamen die Gastgeber besser in das Spiel hinein. Die Anfangsviertelstunde gehörte der Wormatia, ohne große Torchancen. In der zwanzigsten Minute hatte Balingen ihre erste Gelegenheit. Doch Vochatzer drosch den Ball über das Tor. Im Laufe der ersten Hälfte kam der VfR zu einigen Halbchancen durch Loechelt, Fischer und Damaceno. Wobei der Schuss von Damaceno aus 18 Meter, knapp am Pfosten vorbei, noch die beste war. In der Pause verzichtete Trainer Maximilian Mehring darauf, einige Spieler auszutauschen: „Ich war mit der ersten Hälfte gar nicht so unzufrieden. Keine schwache Leistung von uns. Wir hatten gute Balleroberungen, nur bei unseren Konterchancen hätten wir mehr daraus machen müssen. Ich habe jetzt den Gegner auch nicht so stark gesehen. Es war ein typisches 0:0 Spiel. Beide Teams haben sich mehr neutralisiert“.

Gastgeber hatten Glück auf ihrer Seite

Der VfR übernahm sofort das Kommando in der zweiten Halbzeit. Der beste Torschütze in dieser Saison, Lennart Grimmer, hatte den Ausgleich auf dem Fuß. Er scheiterte frei vor Torhüter Marcel Binanzer, der klasse seinen Schuss parieren konnte. Immer wieder eroberte die Wormatia durch gutes Pressing im Mittelfeld die Bälle. Das Glück hatten die Gastgeber auf ihrer Seite. Torhüter Binanzer wollte den Ball klären, dabei schoss er Melvyn Lorenzen an und der Ball landete neben dem Tor. Sandro Loechelt, Jean Ives M`voto und Nils Fischer hatten noch beste Chancen ausgelassen. Erst in der letzten Viertelstunde kamen die Gastgeber wieder gefährlicher vors Wormatia-Tor. Passiert ist in den letzten Spielminuten aber nichts mehr. Balingen wollte den Sieg ins Ziel retten und die Wormatia hatte nichts mehr zu bieten oder auch entgegen zu setzen. Trainer Mehring: „Wir wussten, dass es ein schweres Auswärtsspiel geben wird. Ein Gegner der sehr kompakt steht und wenige Chancen zulässt. Wir haben in der zweiten Halbzeit die Schlagzahl erhöht und hatten drei bis vier sehr gute Gelegenheiten, wenn diese nicht genutzt werden, wird es schwer Auswärts etwas zu holen.“

Es war eine Begegnung mit einem Spielverlauf, den die mitgereisten Fans schon öfter in dieser Saison zu sehen bekamen und der Bericht zu diesem Spiel hätte auch kopiert werden können. Eine absolute, vermeidbare Niederlage für die Wormatia. Jetzt sind noch zwei Spiele in der Vorrunde zu absolvieren. In den meisten Spielen war der VfR mit seinen Gegnern auf Augenhöhe, doch der Ertrag zählt am Schluss. Zu selten belohnte sich die Wormatia für ihren Aufwand. Nur Tore bringen Punkte und die fehlen der Wormatia in der Tabelle. Einen Torjäger zu bekommen, ist halt nicht so einfach. „Wir müssen endlich konstanter spielen. In den Phasen wo wir besser im Spiel sind, müssen wir ohne Gegentor bleiben und die immer gleichen Fehler endlich vermeiden. Auch eine Führung muss uns mehr Sicherheit geben und nicht wie gegen Aalen, leichtfertig wieder hergegeben werden“, analysierte Trainer Mehring nach dem Spiel.