Nibelungen Kurier | Joker sticht

16.10.2022

Was sich innerhalb einer Woche doch alles ändern kann. Von schlechter Stimmung, absoluter Niedergeschlagenheit in Euphorie und Aufbruchsstimmung gewandelt. Zuerst der Sieg in Koblenz, das Erreichen der nächsten Runde im Verbandspokal am Mittwoch, das Superpokallos gegen die TSG Pfeddersheim am Freitag und jetzt noch der lange erhoffte Heimsieg am Samstag. Vor allem die zwei Siege in der Liga waren immens wichtig. Der FSV Frankfurt wurde mit einem 1:0 wieder nach Hause geschickt. Für Trainer Maximilian Mehring ein absolut verdienter Sieg: „Heute hat man gesehen, dass es eine absolute Mannschaft ist. Die letzten Wochen waren nicht leicht für uns alle.“

Vier Heimspiele wurden vorher am Stück verloren, jetzt endlich wieder drei Punkte vor heimischen Publikum. Das goldene Händchen hatte Trainer Maximlian Mehring mit der Einwechslung von Alexander Shehada. Zusammen mit Sandro Loechelt wurde Shehada in der 62. Spielminute für Jannik Sommer und Luca Torres eingewechselt. In der 79. Spielminute flankt Melvyn Lorenzen über die rechte Seite den Ball flach vors gegnerische Tor zu Alexander Shehada. Aus vier Meter Entfernung schießt er gegen die Laufrichtung des Gästetorhüters ins lange Eck, zur Führung und zum Siegtreffer.

Offensivere Ausrichtung

Die Ausrichtung der Mannschaft war offensiver ausgerichtet. Ricco Cymer nahm wieder seinen Stammplatz im Tor ein und für Tevin Ihrig kam kein anderer Defensivspieler ins Team sondern mit Anil Gözütok ein Mittelfeldspieler. Er agierte hinter der Sturmreihe Sommer, Fischer und Lorenzen. Es entwickelte sich kein hochklassiges Spiel und spielerisch sicher auch noch ausbaufähig. Doch gegenüber den letzten Heimspielen war etwas mehr Zug im Spiel der Wormatia, es waren mehr Strafraumszenen herausgespielt worden, ohne aber große Torgelegenheiten zu kreieren. Nach fünf Minuten treibt Melvyn Lorenzen das Spielgerät durch das Mittelfeld, übergibt an Jannik Sommer, dringt mit Tempo in den Strafraum ein und fällt. Für manchen Zuschauer ein Elfer, dem Schiedsrichter reichte den kleinen Schubs aber nicht für einen Pfiff.

Das Gehäuse von Torhüter Ricco Cymer war in der ersten Hälfte überhaupt nicht in Gefahr. Zu harmlos waren die Gäste in ihren Angriffsbemühungen. Bei der Wormatia zielte Anil Gözütok mit einem Freistoß nur knapp am Pfosten vorbei. Nach eine Flanke von Nils Fischer in der 38. Minute unterlief Torhüter Omar Hanin die Hereingabe und Lorenzen setzte den Kopfball am leeren Tor vorbei. In Rücklage geraten, war die Platzierung des Balles auch nicht so einfach. In der zweiten Halbzeit erhöhte die Wormatia noch einmal die Schlagzahl. Jeweils per Kopf hatten Lorenzen und M`voto die ersten guten Chancen. Per Weitschuss prüfte Alexander Shehada den Torhüter. Nach einem Klassen Spielzug kam Lennart Grimmer im Strafraum frei vors Tor, doch die Annahme misslingt etwas und die Chance war vertan.

Doppeltes Glück für den VfR

In der 73. Minute greift Ricco Cymer das erste Male so richtig in das Spiel ein. Im letzten Moment unterbindet er eine Flanke vor dem frei stehenden Stürmer. Nach dem Führungstreffer hatten die Wormser zwei brenzlige Situationen zu überstehen. Nach einem langen Ball kommt Cymer etwas übermotiviert aus seinem Kasten. Am Strafraumeck und noch zwei Mitspieler dabei, zieht er im letzten Augenblick den Fuß etwas zurück. Den Ball spielt er nicht und der Frankfurter kommt zu Fall. Wieder bleibt der Pfiff aus, etwas Glück für den VfR.

Nur eine Minute später liegt der Ball im Wormatia Tor. Jean Ives M`voto erzielte ein Eigentor. Die Fahne vom Linienrichter geht hoch, der Ball war vorher schon im Toraus. Das Team rackerte, kämpfte, warf sich jeden Ball entgegen und hatte sogar die eine oder andere Konterchance. In der 87. Minute war Sandro Loechelt auf dem Weg zum Tor. Bedrängt von einem Frankfurter gelang es ihm leider nicht den Ball zu seinen zwei mitgelaufenen Mitspielern zu bringen. Sehr große Erleichterung nach dem Schlusspfiff.

Mut, Pressing und Erfolg

Trainer Mehring: „Wenn ich sehe nach dem dritten Spiel in einer Woche, wie wir aufgetreten sind, mit dem Mut, dem Pressing und der Intensität, bin ich sehr stolz auf die Jungs“. Endlich wieder einen Heimsieg und auf die Leistung vor allem in der zweiten Hälfte gilt es in den nächsten Spielen anzuknüpfen. Respekt auch für den Frankfurter Trainer Tim Görner. In seinem Resümee zum Spiel hat er die zwei Schlüsselszenen für den FSV, Elfmeter oder Ball vorher im aus, als Gründe für die Niederlage überhaupt nicht angesprochen. „Der Sieg geht voll in Ordnung, weil wir nicht stattgefunden haben. Wir haben uns von Worms den Schneid abkaufen lassen. Wir waren in allen Belangen unterlegen“.