Wormser Zeitung | Wormatia-Stürmer vor Finale: "Wir machen nichts groß anders"

31.05.2022

Wormatia Worms kann mit einem Sieg am Wochenende in die Regionalliga aufsteigen. Simon Joachims steigt definitiv eine Liga auf. Der Offensivspieler wechselt nach Nürnberg.

WORMS - Drei Tage sind es noch bis zum entscheidenden Spieltag der Oberliga-Meisterrunde. Die Entscheidung naht. Am Samstag gegen 17.25 Uhr wissen die Wormser, wohin die Reise geht. Ab in die Oberliga oder ab in die Relegation, in der gegen die zweitplatzierten Oberligisten aus Hessen und Baden-Württemberg ein weiterer Startplatz für die Regionalliga 2022/2023 ausgespielt wird.

Ersteres soll es aus Sicht der Wormaten sein. Und vor dem Gastauftritt beim SV Gonsenheim (Anpfiff 15.30 Uhr) spricht die Ausgangslage für die Nibelungenstädter. Trainer Kristjan Glibo sagte nach seinem womöglich letzten Heimspiel als Worms-Coach in der EWR-Arena: "Wir sind in der Pole-Position." Klar ist: Gewinnt Worms, müssen die punktgleichen Trierer neben drei Punkten zusätzlich elf Tore aufholen. Was utopisch sein dürfte. Die Moselaner hoffen also auf einen Wormser Ausrutscher, um sich dann mit einem Sieg an die Tabellenspitze vorbeihieven zu können.

Noel Eichinger sitzt im Auto und ist auf dem Weg zum Training, als er über das anstehende Saisonfinale spricht. Beinahe täglich pendelt Wormatias Angreifer dafür von Mainz aus in den Süden. "Man spürt schon, dass alle wissen, was am Wochenende für ein Spiel ansteht", beschreibt der 20-Jährige das Gefühl innerhalb der Mannschaft. Ein anderes Training finde deswegen aber nicht statt. "Wir ziehen unsere Einheiten normal durch und machen jetzt nicht groß etwas anders", berichtet er. "Aber alle Jungs sind gerade natürlich maximal fokussiert."

Neben Trainer Glibo, haben zuletzt auch immer wieder Führungsspieler wie Kapitän Sandro Loechelt mit Ansprachen Verantwortung übernommen und das Team auf das gemeinsame Ziel "Aufstieg Regionalliga" eingeschworen. "Gerade solche Aktionen pushen uns extrem", sagt Eichinger, der zwar unumstrittener Stammspieler ist, mit seinen 20 Jahren aber noch zu den jüngsten Wormatia-Kickern gehört.

Ebenfalls gesetzt und einer der Jüngsten im Team ist Simon Joachims. Am Montagabend vermeldete der Verein den Abgang des offensiven Flügelspielers nach dieser Saison. Joachims zieht es zur U21 des Zweitligisten 1. FC Nürnberg in die Regionalliga. Seit Wochen war der Wechsel bereits fix. Da die Nürnberger den Transfer jedoch erst am vergangenen Wochenende nun auch offiziell bekannt gaben, waren auch die Wormser dazu gezwungen, den Abschied des 20-Jährigen zu bestätigen.

Norbert Hess, der Sportliche Leiter der Wormatia, sagt: "Wir hätten mit der Verkündung eigentlich schon noch gerne das Spiel in Gonsenheim abgewartet." Diesem Plan ist die Veröffentlichung des Clubs nun zuvorgekommen. Hess ergänzt: "Simon kam aus dem eigenen Nachwuchs, hat sich sofort einen Stammplatz erspielt und wird seinen Weg gehen."

Für Teamkollege Noel Eichinger ist der Wechsel von Joachims keine Überraschung. Das Team sei inzwischen so nah aneinandergerückt, dass über mögliche Wechsel-Optionen hin und wieder gesprochen werde, berichtet er. Eichinger ist zwar nicht froh über den Abschied des Kriegsheimers, der am Wormser Gauß-Gymnasium sein Abitur abgelegt hat und seit der U16 bei der Wormser Wormatia aktiv ist, sagt aber: "Simon war bei uns durch sein Tempo und seine "eins gegen eins-Qualitäten" gerade in der Meisterrunde eine richtige Waffe. Die Chance in Nürnberg hat er sich einfach verdient."

Eichingers eigene Zukunft ist hingegen noch ungeklärt. Sein Vertrag im Sommer läuft aus. Ein Vereinswechsel, eine Vertragsverlängerung oder gar ein Umzug in die USA, um dort in einem College Fußball und Studium zu verbinden, schwirren als Optionen durch den Kopf des Mainzers. Eine Entscheidung fällt aber erst nach der Saison. Klar: Aktuell gilt der Fokus dem Finale in Gonsenheim.