wormatia.de | Ein 1:1 als gefühlter Sieg

10.04.2022

Stehende Ovationen gab es für eine starke Leistung vor 2.211 Zuschauern, eine komplette Halbzeit in Unterzahl. Mit zehn Mann hatten die Wormaten im Spitzenspiel gegen Eintracht Trier sogar die besseren Chancen.

Es war ein Spitzenspiel, das diese Bezeichnung wirklich verdient hatte. Über 2.200 Zuschauer, davon sicherlich 600 aus Trier, bildeten den stimmungsvollen Rahmen. Sie sahen ein intensives und hochklassiges Oberligaspiel.

Der Start in die Partie erinnerte aus Wormser Sicht stark an das letzte Auswärtsspiel in Waldalgesheim. Nach einer Ecke bekamen die Wormaten den Ball nicht weg, Garniers Schuss klärte Jean-Yves M’voto noch vor der Linie, den Nachschuss von Maurer fälschte er aber unhaltbar ab. Das 0:1 nach zwei Minuten. Die Wormaten kamen aber schnell zurück und mit dem ersten Abschluss gleich zum Ausgleich. Lennart Grimmer befreite sich mit einer Körperdrehung und legte raus zu Simon Joachims, der traf ins lange Eck zum 1:1 (13.).

Es ging hin und her, zunächst hatten die Gäste mehr Szenen. Ricco Cymer musste die kurze Ecke zumachen (16.), weitere Schüsse verfehlten das Tor (19., 24.). Danach hatten die Wormaten Oberwasser und nach Steilpass von Joachims musste Torwart Wieszolek gegen Gibriel Darkaoui retten (26.). Wenig später kam Sandro Loechelt im Strafraum zu Fall, Maurer hatte in der Bewegung dessen Knie getroffen. Für einen Foulelfmeter reichte dieser Kontakt nicht, die Gelbe Karte für eine vermeintliche Schwalbe war allerdings ebenfalls nicht angemessen und folgenschwer (33.).

Aufregung auch bei einem Eckball. M’voto hatte sich gelöst und alle Zeit der Welt, sein Kopfball war jedoch nur ein Aufsetzer, den Tevin Ihrig im Nachsetzen nach Überzeugung der Mitspieler über die Linie drückte. Der Schiri-Assistent hatte es jedoch korrekt gesehen, wie die Zeitlupe zeigt (37.). Nach Flanke von Grimmer kam auch Darkaoui zum Kopfball, zielte aber gegen die Laufrichtung knapp rechts vorbei (40.).

Spielentscheidendes dann kurz vor der Pause. Loechelt wurde unsanft vom Ball getrennt und setzte an der Seitenlinie nach. Gelb-würdig, fand Zweitligaschiri Patrick Alt und schickte den Kapitän und besten Mann auf dem Platz mit der Ampelkarte zum Duschen.

Die komplette 2. Halbzeit also in Unterzahl, mit einem 5-3-1 sollte nun mindestens das Unentschieden gehalten werden. Und die Mannschaft haute wirklich alles rein, zeigte eine taktische wie kämpferische Meisterleistung. Trier hatte zwar viel Ballbesitz und kombinierte spielerisch gut über die Außen, auf Kinschers gefährlichen Schuss (49.) folgte aber kaum noch Zählbares. Stattdessen konnten die Wormaten immer wieder Nadelstiche setzen, gerade von der Bank kam viel Belebung.

Der eingewechselte Daniel Kasper versuchte es aus der Distanz und da fehlte nicht viel (61.). In der spektakulärsten Szene des Spiels zwang sein Gewaltschuss Wieszolek zu einer Klasse-Parade (78.), das hätte ein Tor verdient gehabt. M’voto hätte das nachholen können, sein Kopfball nach der fälligen Ecke war platziert, aber ohne den nötigen Druck.

Erst in der Nachspielzeit zwang König Cymer noch einmal zu einer Parade und man musste nach dem Abpfiff festhalten, dass die Wormaten in Unterzahl die besseren Torchancen hatten und durchaus hätten gewinnen können. Entsprechend zufrieden waren Trainer, Mannschaft und Fans, die das begeisternd erkämpfte Unentschieden wie einen Sieg feierten. Eintracht Trier konnte den Tabellenführer nicht stürzen.