Nibelungen Kurier | Effektiv. Zauberhaft. Meisterlich.

24.04.2022

„Wormser Buwe“, skandieren die Wormatia-Fans voller Stolz auf ihre Mannschaft von der Vor- und Haupttribüne der EWR-Arena nach dem Fußballspiel. Schon während der Partie durfte sich die VfR-Offensive mit Kapitän Sandro Loechelt, Simon Joachims, Noel Eichinger und Daniel Kasper bei ihren jeweiligen Auswechselungen den verdienten Szenenapplaus abholen. Alles passte für den VfR Wormatia Worms im Heimspiel der Meisterrunde der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gegen SV Gonsenheim. 5:0 (2:0) bezwang der Tabellenführer im rheinhessischen Derby die Kicker aus dem Mainzer Ortsbezirk. Es war zudem eine Machtdemonstration der Nibelungenstädter gegen den Tabellensechsten im Fernduell mit dem Meisterschaftskonkurrenten SV Eintracht Trier. Das Statement der Wormser lautet: „Wir sind voll da.“

Total fokussierte Wormaten dominieren

„Wormatia war total fokussiert. Die Klasse der Wormser konnte man über das ganze Spiel spüren. Wir konnten nicht wirklich mithalten.“ Anouar Ddaou, der Trainer des SV Gonsenheim, brachte die 90 Minuten allerfeinste Fußballkost, die der Gastgeber seinem Anhang präsentierte, kurz und knapp auf den Punkt. Den Wormsern merkte man von Beginn der Begegnung weg den Willen an, dieses Spiel gegen den SV Gonsenheim, dem man beim letzten Auftritt vor heimischer Kulisse im Oktober 2019 mit 2:3 unterlag, unbedingt zu gewinnen. „Wir hatten gefühlte 80 bis 90 Prozent Ballbesitz, haben den Raum klasse bespielt, haben souverän agiert und auch in der Höhe verdient gesiegt“, stellte Wormatia-Coach Kristjan Glibo zufrieden fest.

Zwei Zaubertore eröffnen den Torreigen

Mit dem Anpfiff brachte Wormatia seine Offensiv-Power – ähnlich wie vor der langen Corona- und Winterpause – sofort auf den Rasen. Gibriel Darkaoui feuerte nach einer Ecke gleichmal eine doppelte Breitseite ab (2.). Richtigen Glanz in die Hütte brachte das erste spielerische Bravourstück. Simon Joachims wechselte die Seite rechts auf Darkaoui, der zurück auf Jannik Marx legt, dessen Steilpass Noel Eichinger mit der Hacke auf den durchlaufenden Lennart Grimmer leitet. Ein Schuss, ein Tor, ein Zauberstück – das 1:0 (9.). Nächstes Kunststück, nächste Hacke, diesmal von Darkaoui nach strammer Hereingabe von Eichinger, 2:0 (25.). Wieder ist Gonsenheims Torwart Marlon Müller machtlos gegen die magische Wormser Angriffswelle. „Das hat richtig Spaß gemacht“, fand VfR-Kapitän Sandro Loechelt als Mittelfeld-Regisseur großen Gefallen daran, wie seine offensiven Mitspieler die Bälle im Sturmzentrum effektiv und äußerst kunstvoll verwerteten.

Nächste Hacke, nächster Treffer

Nur Wormatia spielte. Darkaoui nach Grimmer-Vorlage (34.), Joachims mit einem Kunstschuss durch zwei Abwehrbeine (35.) und Daniel Kasper im Eins-gegen-Eins mit SV-Keeper Müller (45.+1) hätten noch vor dem Wechsel alles klarmachen können. Egal. Nach dem Wechsel ging’s munter weiter in Richtung Gästetor. Und getreu dem Fußballer-Motto „Hacke, Spitze, eins, zwei, drei“ fiel auch bald der dritte Treffer. Wieder war die Hacke des groß aufspielenden Noel Eichinger im Spiel, Loechelt scheiterte zwar an Torwart Müller, doch den Abpraller donnert Joachims cool in die Maschen (49.). Strammer Freistoß Eichinger, Müller lenkt das Leder an den Pfosten, Adrian Kireski staubt per Kopfball aus kurzer Distanz zum 4:0 ab (54.). 

Noel Eichinger krönt genialen Auftritt

„Bringen wir unsere fußballerische Klasse auf den Platz, dann sind wir diese Saison schwer zu stoppen“, resümierte Kristjan Glibo jene 15 Minuten nach der Pause, in denen seine Elf den SV Gonsenheim völlig aus den Angeln hob. Und einer fehlte ja noch im Torreigen. Eine Traumflanke von Henrique netzte der überragende Eichinger mittels Kopfball-Torpedo unhaltbar zum 5:0 ins Tor (58.). Wormatia und Gonsenheim nahmen nun das Tempo aus dem Spiel. Schonung für die nächsten Aufgaben war im letzten Drittel angesagt, wobei die Wormaten die Spielkontrolle behielten. Und beinahe hätte der kurz zuvor eingewechselte Aleksandar Biedermann das halbe Dutzend noch vollgemacht, aber sein Schuss aus kurzer Distanz nach einem Abpraller kullerte um Zentimeter links am Pfosten vorbei (81.). Es blieb beim hochverdienten 5:0-Kantersieg des VfR Wormatia Worms, der für den zweiten Teil der Meisterrunde bestens gewappnet scheint.