FuPa.net | Einer, der bei der Wormatia vorangehen kann

01.04.2022

Wormatias Noel Eichinger trumpft in der Meisterrunde bislang auf +++ Offensivstärke auch gegen Engers gefragt

WORMS. Als gerade nicht besonders viel ging im Spiel der Wormatia, nahm Noel Eichinger ein Foul seines Gegenspielers im Strafraum dankend an und knallte den fälligen Elfmeter anschließend höchstpersönlich mit Wucht zum 1:1 in die linke untere Ecke des Waldalgesheimer Tores. Ein Tor, das die Wormser nach schwachem Start wachrüttelte und ins Spiel zurückbrachte. Und ein Tor, dass Eichingers Selbstvertrauen widerspiegelte.

Trotz zweier enger Spiele ist der Wormatia der Start in die Meisterrunde geglückt. Zwei Spiele, zwei Siege. Sechs Punkte. Und zweimal mittendrin: Noel Eichinger, mit zehn Toren aktuell der zweitbeste Schütze der Wormser. „Ich trage in dieser Saison dazu bei, dass es gut läuft“, unterstreicht der 20-Jährige seine Rolle im Team, die sich auf dem Platz regelmäßig verschiebt. Mal als Rechtsaußen, mal als Verbindungsspieler hinter der Spitze, mal vorne drin im Sturm. Eichinger spielt. „Offensiv kann ich alles Positionen spielen“, erklärt der gebürtige Mainzer. Wenn Eichinger auf dem Platz seine Mannschaft antreibt, dann immer in einem hohen Tempo. Beim Dribbling mit dem Ball, beim Anlaufen der Gegner, beim Nachsetzen in der Defensivarbeit. Für Eichinger eine absolute Selbstverständlichkeit. „Wenn ich spiele, muss der Trainer wissen, dass ich alles reinhaue und 100 Prozent gebe.“

Wormatia-Trainer Kristjan Glibo weiß das offensichtlich. Bei seinen insgesamt 21 Saisoneinsätzen in dieser Saison (19 davon in der Liga) stand Eichinger ganze 18-mal in der Startelf. Der Trainer setzt auf seinen flinken Offensivspieler. Und der 20-Jährige zahlt das Vertrauen zurück. Zum Auftakt der Meisterrunde bereitet Eichinger in Koblenz über seine rechte Seite die beiden späten Tore von Alexander Biedermann und Luis Kiefer vor. In Waldalgesheim geht er voran, schnappt sich vor dem Elfmeter selbstbewusst den Ball und versenkt ihn zum wichtigen Ausgleichstreffer. Den 2:1-Siegtreffer von Jannik Marx bereitet er anschließend per Ecke vor. Vier Wormatia-Tore in der Meisterrunde, vier Mal hatte die Nummer elf dabei die Füße im Spiel. Eichinger ist da, wenn er gebraucht wird, und liefert auch in den wichtigen Momenten des Spiels ab. Dann, wenn der Wormatia-Angriff etwas stockt oder die Crunchtime kurz vor Schluss ansteht. „In den beiden Spielen ging viel über den Kampf und wir hatten keine gute Chancenverwertung“, blickt der ehrgeizige Mainzer auf die beiden vergangenen Spiele zurück und spricht dann aber viel lieber über die positiven Aspekte dieser Wormatia-Spiele: „Wir sind zweimal zurückgekommen und haben gezeigt, zu was wir fußballerisch in der Lage sind.“

Wormatia hat immer noch Verbesserungspotenzial

Auch das ist richtig. Das Potenzial der Mannschaft zeigte sich in den ersten Partien der Meisterrunde immer wieder. Allerdings nicht über die gesamten jeweiligen 90 Minuten. Mehrfach folgte einer überzeugenden Phase im Spiel der jungen Mannschaft ein plötzlicher Einbruch. In Koblenz brachte sich das Team durch einen schwachen Abschnitt in Halbzeit zwei beinahe um den Lohn für eine herausragende erste Hälfte. In Waldalgesheim ließen sich die Wormser in den ersten 30 Minuten von einem körperlich starken Auftreten der Gastgeber beeindrucken, die nach ihrer 1:0-Führung es bei zwei Pfostentreffern verpassten, die Führung auszubauen. Zu null spielte das in der Hauptrunde so defensivstarke Glibo-Team im Pflichtspieljahr 2022 nur zum Auftakt im Worms-Derby gegen Pfeddersheim (0:0). Verbesserungspotenzial gibt es also, wenn das große Ziel, der Aufstieg in die Regionalliga, Realität werden soll. „Vielleicht hatten wir zuletzt etwas Matchglück“, sagt Eichinger. „Aber das haben wir uns durch unseren Einsatz erarbeitet.“ Was er damit meint: Mit Leidenschaft und einer mannschaftlichen Geschlossenheit. Die großen Stärken des jungen Teams. Eichinger sagt: „Bei uns unterstützt jeder jeden – auch Spieler, die aktuell nicht so viel spielen.“ Bestes Beispiel: Ergänzungsspieler Mark Knäblein, der nach dem Lastminute-Treffer in Koblenz über den gesamten Platz sprintete, um in der Wormser Jubeltraube den 2:1-Siegtreffer mitzufeiern.

Gegner FV Engers 07 gut in Form

Wenn es nach der Wormatia geht, soll die nächste Feier bereits am Samstag in der EWR-Arena steigen (Anstoß 14_Uhr). Zu Gast ist der Tabellenfünfte FV Engers 07, der am Wochenende mit einem 7:1-Erfolg gegen Mechtersheim für Aufsehen sorgte. Unter der Woche folgte der Einzug ins Finale des Bitburger-Rheinlandpokals (2:0 bei Hochwald Zerf). Die Mannschaft ist also gut drauf. Auch Eichinger hat das registriert. „Das 7:1 war beeindruckend, aber wir sollten den Fokus nicht auf den Gegner, sondern auf unser eigenes Spiel legen.“ Der Offenspieler erwartet ein ähnlich „kampfbetontes“ Duell wie zuletzt in Waldalgesheim. „Engers hat auch einige große Spieler und verteidigt mit einer erfahrenen Fünferkette“, stellt er sich auf viel Gegenwehr und viele harte Zweikämpfe ein. Gute Voraussetzungen für den einsatzstarken und schnellen 20-Jährigen, der sich, wenn das Spiel der Wormatia etwas lahmen sollte, sicherlich nicht davor scheuen wird, wieder offensiv voranzugehen.