FuPa.net | TSG Pfeddersheim erkämpft Punkt gegen Wormatia

24.02.2022

Viel Kampf und ein leidenschaftlicher Gastgeber anstatt Tore und Offensivfußball +++ Lutz fliegt mit glatt Rot

Worms. Die Wormatia erobert in der 66. Minute den Ball. Dann geht es schnell. Mit Tempo läuft der eingewechselte Wormatia-Stürmer Luis Kiefer auf die Deckungsreihe der Pfeddersheimer zu – bis er von TSG-Spieler Florian Lutz gestoppt wird. Von hinten rauscht der Abwehrmann Kiefer in die Beine. Schiedsrichter Daniel Greef, der das torlose Wormser-Oberliga-Duell zu jeder Zeit im Griff hat, zögert keine Sekunde. Rote Karte für Lutz. Und mehr als zwanzig Minuten Überzahl für die bislang durch die Oberligasaison stürmende Wormatia.

Doch wer nun davon ausgegangen war, ein Tor des Gäste-Teams sei nur noch eine Frage der Zeit, irrt. TSG-Kapitän Tobias Bräuner erklärt warum:_„Nach dem Platzverweis haben wir Spieler uns auf dem Platz angeguckt und gesagt: Das verteidigen wir weg.“ In den Augen seiner Mitspieler sieht Bräuner die pure Entschlossenheit. Den Willen, sich für ihre kämpferische Leistung einen Punkt zu holen. „Wir haben uns also weiter gequält und uns belohnt.“ Der Plan, mit Kampf und Einsatzwillen dem Favoriten zu trotzen, geht auf. Auch, weil von der Wormatia an diesem Tag zu wenig kommt.

Keine guten Wormatia-Chancen zu Beginn

Zwar dominieren die Gäste, angeführt von der Mittelfeld-Zentrale um Kapitän Sandro Loechelt und Jannik Marx das Spiel, haben viel Ballbesitz und drängen die Pfeddersheimer an ihren eigenen Strafraum, gute Chancen erspielen sie sich vor knapp 800 Zuschauern im Uwe-Becker-Stadion aber keine. Mit Neuzugang Aleksandar Biedermann und Talent Daniel Kasper hatte Worms-Coach Kristjan Glibo zwei körperlich robuste Angreifer von Beginn an gebracht. Ohne Erfolg. Die wenigen Abschlussmöglichkeiten der Stürmer bleiben ungefährlich.

Auf Top-Torjäger Kiefer hatte Glibo zunächst verzichtet, da dem 22-Jährigen vor dem Spiel die Fäden einer Zahn-OP gezogen worden waren. Die Power des Stürmers fehlte dem Offensiv-Spiel der Gäste. Nach seiner Einwechslung (57. Minute) spielte die Wormatia zielstrebiger. „In der zweiten Hälfte waren die Chancen ja da“, sagt Glibo, der seinem Team keinen Vorwurf machen wollte. „Mit etwas Glück zappelt der Ball auch mal im Netz.“

Glibo zollt Gegner Respekt

Dass das an diesem Abend nicht der Fall war, lag am leidenschaftlichen Verteidigen der TSG-Abwehr. Ein gewonnener Zweikampf da, ein Bein im letzten Moment oder eine Rettungstat vor der Linie dort – die wenigen guten Abschlussmöglichkeiten von Biedermann, Kiefer Co. werden allesamt geblockt. „Die TSG hat sich in alles reingeworfen“, zollt Glibo dem Gegner Respekt. Dann bleibe auch mal die Null stehen. „So Tage gibt es eben.“

TSG-Trainer Daniel Wilde war nach dem Abpfiff mächtig stolz auf das zweite „zu null“ in Folge, nach dem 3:0-Auftakt gegen Eppelborn. „So ein Ergebnis hätten wir natürlich direkt genommen“, sagt er nach dem Abpfiff mit einem Strahlen im Gesicht. „Dass wir das mit dieser jungen Mannschaft und auch noch in so einer langen Unterzahl-Situation hinbekommen, heißt schon was“, freut sich der Coach. Dass seine Mannschaft bis auf eine gefährliche Aktion von Sebastian Kaster, als der Stürmer nur knapp am linken Pfosten vorbeischoss (60.), keinerlei Torgefahr entwickelte, spielte für Wilde keine Rolle. Vielleicht, weil das Hinspiel noch im Hinterkopf schwirrte, als Pfeddersheim bei der Wormatia mitspielen wollte, und sich dabei eine 0:7-Klatsche einfing.

"Regeneration jetzt wichtig"

Dieses Mal ist es anders. Dieses Mal jubeln nach dem Schlusspfiff der 90 Derby-Minuten nur die Pfeddersheimer. Bräuner ist erschöpft, aber glücklich. „Flutlicht, geile Stimmung und ein intensives Spiel. Was will man mehr.“ Wild gefeiert wurde der Punktgewinn trotz prächtiger Laune der TSG-Akteure anschließend aber nicht. Noch auf dem Platz gibt Daniel Wilde seinen Spielern in der Besprechung mit: „Wichtig ist jetzt die Regeneration.“ Das dritte Spiel der englischen Woche steht an und auch da soll ein weiteres Mal die Null gehalten werden.