Wormser Zeitung | Wormatia Worms hält am Termin für Spiel gegen Diefflen fest

05.12.2021

Komplett ist die Oberliga in die vorzeitige Winterpause gegangen. Die Gründe sind vielfältig. Nur Wormatia möchte das letzte Heimspiel des Jahres vielleicht noch austragen.

WORMS - Ein Spiel steht da noch. Nahezu komplett ist die Fußball-Oberliga in die Winterpause gegangen – mit einer Ausnahme: Der VfR Wormatia Worms hält an seinem Heimspiel gegen den FV Diefflen fest, das für nächsten Samstag in der EWR-Arena geplant ist. Und vielleicht wird es dabei tatsächlich bleiben. „Wir werden uns Anfang der Woche noch mal besprechen“, erklärt Norbert Hess. Der Sportliche Leiter des VfR steht in einem regen Austausch mit den Saarländern, hat den Eindruck: „Eigentlich würden wir beide gerne noch spielen.“

Eigentlich. Ohne Einschränkung geht dieser Tage nichts. Nachdem der Fußball-Regionalverband den Vereinen am Freitag die Option eingeräumt hatte, angesichts verschärfter Auflagen in der Corona-Pandemie die Spiele im Dezember mit Hinweis auf den damit verbundenen Aufwand abzusagen, verschwanden nacheinander alle Spiele aus dem Terminplan. Okay, die Partie des VfR Wormatia beim FSV Jägersburg war wegen positiver Corona-Tests abgesagt worden. „Dort wurde aber auch gesagt, dass sie ohnehin überlegt hätten, wegen der Auflagen abzusagen“, erzählt Hess. Die exakten Vorgaben waren schließlich extrem kurzfristig aufgepoppt, in Rheinland-Pfalz war die ab Samstag zu beachtende Rechtsverordnung im Internet erst am Vorabend gegen 21.30 Uhr abrufbar gewesen.

Im Saarland galten vorher schon strengere Regeln. Diesen wurden noch mal verschärft, was für den FV Diefflen, so wurde Hess gesagt, auch der einzige Grund gewesen sei, die eigene Partie gegen Wiesbach abzusagen. „Sie wussten nicht, welche Auflagen gelten und wie sie diese erfüllen sollen“, erzählt Hess. Jetzt sind die Auflagen, die ja auch bei der Durchführung des Trainingsbetriebs eingehalten werden müssen, fixiert. Und jetzt sind es die Wormaten, die sich damit beschäftigen. Wieviele Zuschauer dürften am Samstag rein? Unter welchen Bedingungen? Wäre das zu organisieren? Und wollen wir das wirklich, wenn sonst überall Pause ist? „Vielleicht kommen dann alle zu uns“, überlegt Hess. Eventuell wäre also ein besonders großer Aufwand zu bewältigen. Diskutiert wird auch, aus sportlichen Gesichtspunkten heraus. „Wir hätten nächstes Jahr ja schon drei Nachholspiele“, betont Hess.

Grundsätzlich gilt weiter: „Wir sollten so viele Spiele wie nur möglich in 2021 nachholen, bevor man alles mit ins neue Jahr und in die Vorbereitung schleppt.“ Das hatte Kristjan Glibo bereits gesagt, der als Trainer speziell auf organisatorische Aspekte im sportlichen Bereich abzielte. Schließlich müsse man die Vorbereitung ganz anders aufbauen, wenn es früher als angedacht schon wieder um Zählbares geht: „In unserer Planung würde sich dann alles verschieben.“ Mehr noch: Weil die Nord-Staffel mit ihrer Saison deutlich weiter ist, wäre die Belastung für die Clubs aus dem „Süden“ im Vorfeld der Meisterrunde deutlich größer. Bei Wormatia geht der Blick da besonders auf Eintracht Trier, die in der Nord-Gruppe auf Platz eins stehen. Die Moselanern müssen nur noch zwei Partien spielen.

Zahl ungeimpfter Spieler mancherorts ein Problem

Die Belastung, die jetzt im neuen Jahr wartet, war auch bei der TSG Pfeddersheim der Grund, erst als letzter Verein für dieses Jahr die Notbremse zu ziehen. „Der Kalender wird gleich wieder vollgepackt sein“, ahnt Trainer Daniel Wilde, der sich ungern an den bisherigen Saisonverlauf erinnert. „Wir hatten ja viele englische Wochen. Das war schon problematisch, weil wir dadurch viele Verletzungen hatten.“ Bis zum neuen Jahr erwartet er jetzt wieder alle Mann zurück an Bord, was genauso ein positiver Aspekt der Unterbrechung ist wie die Hoffnung, den Negativlauf mit zwölf Pflichtspielen ohne Sieg hinter sich lassen zu können.

Bei den Überlegungen, die zur Absage führten, spielten diese Punkte sicher auch im Uwe-Becker-Stadion eine Rolle. Andernorts war es wohl sogar der Fakt, dass sich zuviele ungeimpfte Spieler in den eigenen Reihen befinden. Während die TSG wie auch Wormatia schon vor Wochen vermeldete, alle Spieler seien geimpft, heißt es etwa vom TuS Mechtersheim, durch den „Lockdown für Ungeimpfte“ hätten sich dort erhebliche Lücken im Kader aufgetan. Bei Hassia Bingen im „Norden“ ist‘s wohl ähnlich.

Nahtloser Übergang zur Meisterrunde ist der Wunsch

Bis zum neuen Jahr ist nun Zeit, diesen Umstand zu korrigieren. Weitergehen soll es dann, so hat Norbert Hess im Austausch mit der Spielleitung erfahren, mit einem nahtlosen Übergang von Staffel- zu Meister- oder Absteigerrunde. Diese soll am 19. März starten, Hess erwartet, dass nicht gleich Anfang Februar nachgeholt wird: „Erst zwei Pflichtspiele, dann wieder Freundschaftsspiele – da macht keiner mit.“ Oben auf dem Wunschzettel für Weihnachten steht aber doch, dass zumindest diese Nachholspiele schnell ausgetragen werden. Die Staffelrunde wäre so komplett, die Saison würde gewertet. Mit Auf- und Absteigern.