Die Rheinpfalz | Spielen sie oder spielen sie nicht?

19.11.2021

Grünstadt. Ob die Landesliga-Partie Wormatia Worms gegen VfR Grünstadt am Sonntag, 15 Uhr, im Stadion in Worms ausgetragen wird, wird sich erst kurzfristig am Samstag entscheiden.

Zu der angespannten Situation, die die vierte Welle der Corona-Pandemie ausgelöst hat, gesellen sich jetzt noch Bestimmungen des Südwestdeutschen Fußballverbandes, die alles andere als zufriedenstellend für die betroffenen Fußballclubs sind. Jüngstes Beispiel ist Fußball-Landesligist VfR Grünstadt.

Das Team von Trainer Christian Rutz besitzt, obwohl die Mannschaft am letzten Wochenende nach sieben Siegen in Serie gegen den VfB Bodenheim eine 1:2-Heimniederlage hinnehmen musste, gute Aussichten auf einen Rang im vorderen Bereich der Tabelle, also unter die ersten vier Teams zu kommen.

Das wäre dann die Aufstiegsrunde. Nun hat aber auch das Coronavirus Einzug beim Aushängeschild des VfR Grünstadt, der ersten Equipe, gehalten. Fest stehe laut Trainer Rutz, dass drei Akteure positiv getestet seien und in Quarantäne müssten. Sechs PCR-Testergebnisse würden dagegen noch ausstehen. Ergebnisse liegen wegen der Vielzahl der derzeitigen Testverfahren noch nicht vor. Das bedeutet, dass der Spielleiter der Landesliga Ost, Gerd Schmitt (Gau-Algesheim), bis gestern noch keine Entscheidung treffen konnte, ob die Spitzenbegegnung zwischen dem Tabellenführer, der U21 von Wormatia Worms, und dem VfR Grünstadt, derzeit Vierter, am Sonntag (15 Uhr, Kunstrasenplatz am Wormser Stadion, Alzeyer Straße 1) ausgetragen werden kann.

Mindestens 13 Spieler müssten corona-frei seinVfR-Teammanager Michael Kussmann, der mit dem Klassenleiter gesprochen hat und mit Wormatia Worms bereits einen Nachholtermin am Mittwoch, 1. Dezember, vereinbart hat, erklärt das Problem: „Es gibt nämlich eine Regelung des Verbandes in dieser schlimmen Pandemie. Diese besagt, dass die letzten vier Spielberichtsbögen herangezogen werden, um den genauen Spielerkader des jeweiligen Vereins zu ermitteln. Das heißt, maßgebend ist die Anzahl aller Akteure, die auf den letzten vier Spielbögen aufgeführt waren.“ In Grünstadt umfasse der Kader 20 Fußballer. Somit müssten mindestens 13 Sportler des Landesligakaders corona-frei sein, damit gespielt werden könne. Allerdings: Verletzte Akteure, wie Mo Mghames (Muskelfaserriss) oder Luan Marco Haber (Kreuzbandriss) fallen nicht darunter. Also: Falls sich bis am heutigen Samstag nichts tut, das heißt, keine PCR-Test-Ergebnisse vorliegen, will der Spielleiter kurzfristig entscheiden. Sollte die Begegnung in der Domstadt ausgetragen werden, rechnet Trainer Rutz damit, dass er einige Akteure aus der Zweiten Mannschaft einsetzen muss. Das wäre wiederum allerdings eine klare Wettbewerbsverzerrung, zumal das Team auch eine ganze Woche nicht trainieren konnte.

Der Verband wäre vielleicht gut beraten, wenn er jetzt sofort handeln und die Verbandsrunde in sämtlichen Amateurligen unterbrechen oder absetzen würde. Das wäre zwar wieder verheerend, aber sicherlich die fairste Regelung für alle Clubs. Ganz wichtig: Nicht zuletzt sollte immer die Gesundheit der Spieler im Vordergrund stehen, denn letztlich ist bei einer derartigen Virus-Pandemie – und so schlimm war es sogar vor einem Jahr nicht – der Fußball immer noch Nebensache. Es gibt im Leben viel Wichtigeres.