FuPa.net | Auf der Suche nach Innenverteidiger

22.10.2021

Mit dem Pokalaus in Dudenhofen tun sich bei Wormatia auch Lücken in der Abwehr auf

WORMS. Es gibt Abende im Leben eines Fußballers, die will man einfach nur schnell aus seinem Gedächtnis streichen. Das Gastspiel von Wormatia Worms beim FV Dudenhofen im Achtelfinale des Verbandspokals gehört hier definitiv dazu. Mit 2:3 verlor der Oberligist trotz früher 2:0-Führung beim Ligarivalen. Und sogar noch viel schwerwiegender waren für Trainer Kristjan Glibo die Begleiterscheinungen: „Das Spielglück war überhaupt nicht auf unserer Seite.“

Zwar legte die Wormatia nach nicht mal einer Minute vor und ging nach einer Viertelstunde durch Doppeltorschütze Noel Eichinger gar mit 2:0 in Führung, die letztlich entscheidenden Rückschläge hatten die Wormser zu diesem Zeitpunkt aber auch schon hinnehmen müssen: Nach drei Minuten segelte eine Hereingabe in den Strafraum der Gäste. Adrian Kireski kam lediglich mit der Hacke dazwischen, machte den Ball zur Bogenlampe und rasselte dann in der Luft mit Jean-Yves M´voto zusammen. „Beide hatten drei oder vier Zentimeter lange Platzwunden am Kopf und über dem Auge“, berichtet Kristjan Glibo, der voller Sorge um seine beiden Innenverteidiger selbst aufs Feld eilte. „Man hat direkt gesehen, dass es für beide nicht weiter geht.“

Da Tevin Ihrig bereits vor dem Spiel verletzt hatte passen müssen, war der 39-jährige Trainer zum Improvisieren gezwungen. „Plötzlich brechen dir alle etatmäßigen Innenverteidiger weg, das sorgt natürlich für einen Knacks“, ist sich Glibo sicher, dass das Duell ansonsten anders ausgegangen wäre. Stattdessen aber büßte die Wormatia ihre Lufthoheit im eigenen Strafraum und auch ihre Spielkontrolle ein, was die Hausherren zurück ins Spiel brachte. „Da kam einfach sehr viel zusammen“, erklärt der Coach, der den Anschlusstreffer nach 21 Minuten „ganz klar in die Kategorie kurios“ einsortierte. Mark Knäblein grätschte einen 50-Meter-Ball (Glibo: „Weder Pass noch Schuss“) ohne Not ins eigene Tor. „Mark dachte, dass er einen Gegenspieler im Rücken hat.“ Im Vorfeld des 2:2 (27.), das nach einer Flanke aus dem Getümmel heraus entstand, hatte Wormatia-Kapitän Sandro Löchelt das 3:1 auf dem Fuß, scheiterte jedoch am Torhüter. „Das war alles einfach extrem unglücklich“, so Glibo, der auch mit Blick auf das 2:3 nur mit dem Kopf schütteln kann. Erst bekam Löchelt ein in seinen Augen sauberes Tackling abgepfiffen, dann köpfte der zuvor schon erfolgreiche Tom Handrich die folgende Freistoßflanke auch noch per Bogenlampe ins Tor der Wormaten (29.).

Im zweiten Durchgang bemühten sich die Wormser nach Kräften, fanden jedoch kaum spielerische Lösungen. Ein „klarer Handelfmeter“, sagt Kristjan Glibo, sei seiner Mannschaft noch verwehrt worden. Kurz darauf agierte man nach einer Gelb-Roten Karte gegen Dudenhofen gar in Überzahl. Dennoch kam zu wenig. „Das hätten wir besser spielen müssen, aber es war auch nicht ganz so einfach“, sagt der 39-Jährige mit Blick auf starken Regen, den tiefen Platz und die Pokalstimmung.

„Schnell abhaken.“ So lautet seine Devise mit Blick auf das bevorstehende Heimspiel gegen den FC Speyer (Samstag, 15.30 Uhr). Gar nicht einfach, stehen doch Jean-Yves M´voto und Adrian Kireski, die mit sechs Stichen genäht wurden, wohl nicht zur Verfügung. Und weil sich Mark Knäblein nach einer rüden Attacke gegen ihn auch noch zu einem Stoß gegen den Übeltäter hinreißen ließ und vom Platz flog, könnte auch er ausfallen. „Wir klären das jetzt gerade noch“, hofft Glibo auf eine Strafe lediglich im Pokal. Sofern auch Tevin Ihrig sich rechtzeitig fit meldet, dürfte die Innenverteidigung für den Samstag dann bereits stehen.