wormatia.de | Revanche geglückt: 4:0-Sieg in Speyer

21.08.2021

Alla, geht doch! Am Nachmittag haben die Wormaten beim FC Speyer dank einer verbesserten Chancenverwertung ihren ersten Sieg eingefahren. Simon Joachims, Luis Kiefer, Fatih Köksal und Lennart Grimmer schießen ein 4:0 heraus. Getrübt werden die drei Punkte von der unberechtigten Ampelkarte für Joachims und der Auswechslung von Aaron Asamoah.

Drei Spieler konnten heute nur in zivil dabei sein. Tevin Ihrig laboriert an einem Muskelfaserriss, Sandro Loechelt an einer Zerrung und Luca Graciotti fiel mit Wadenproblemen aus. Im Vergleich zur Auftaktniederlage spielte deshalb Adrian Kireski in der Innenverteidigung, dessen Platz auf der rechten Seite übernahm Aaron Asamoah. Für Loechelt spielte Fatih Köksal und außerdem kam Noel Eichinger für Luis Kiefer in die Startelf.

Bei knapp 30 Grad hatten sich etwa 200 Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz eingefunden, kein Vergleich zur pokalartigen Atmosphäre beim Flutlichtspiel letzte Saison. Die Wormaten brauchten zwar etwas, um sich auf das Spielfeld einzustellen, kamen aber bald zu ersten Zielübungen. Noel Eichinger fiel eher zufällig die bis dahin beste Gelegenheit vor die Füße, erwischte den Ball aber nicht richtig (11.). Der VfR wurde stärker und verdiente sich die Führung. Joey Lieshout erlief einen langen Ball und spielte von der Grundlinie flach nach innen, wo Simon Joachims recht unbedrängt nur noch den Fuß hinhalten musste (17.). Lennart Grimmer (33.) und Joachims (37.) kamen zu weiteren Abschlüssen, die besseren Chancen hatten aber eher die Gastgeber. Bei Lichtis Flachschuss knapp am Tor vorbei wäre Ricco Cymer machtlos gewesen (21.), einen Konter klärte Jean-Yves M’voto klasse per Grätsche im Strafraum (27.) und Jubins Schlenzer hatte Wormatias Schlussmann erst im Nachfassen (42.). Ein Schockmoment dann kurz vor der Pause, als Asamoah auf dem aufgeheizten Kunstrasen über Kreislaufprobleme klagte und eine ganze Zeit lang an der Seitenlinie behandelt werden musste. Der herbeigerufene Krankenwagen brachte ihn ins Krankenhaus, von wo aus er aber schon am frühen Abend Entwarnung geben konnte. Gute Besserung Aaron!

Nach Wiederanpfiff machte sich wieder der Speyrer Lichti mit einem Abschluss bemerkbar, ehe sich Noel Eichinger warm schoss. Sein dritter Versuch führte fast zum Erfolg, Torwart Schneider krallte sich den Flachschuss jedoch noch (56.). Speyer blieb durch Konter gefährlich und nach einer Stunde schien der Ausgleich fällig: Cymer parierte stark, den Nachschuss setzte Karakus über die Latte. Stattdessen sorgte der VfR mit einem Doppelschlag für die Entscheidung. Eichinger setzte sich auf der rechten Außenbahn super durch und Luis Kiefer in Szene, der mit seinem ersten Abschluss flach ins lange Eck das 0:2 erzielte (65.). Zwei Minuten später eine starke Balleroberung im Mittelfeld, Kiefer war frei durch und musste nur noch rüberlegen zum mitgelaufenen Köksal – 0:3. Der eingewechselte Xhaka zwang auf der anderen Seite Cymer nochmal zu einer Fußabwehr (78.), doch nun ging es eher darum ob die Wormaten noch einen Treffer nachlegen konnten. Konnten sie, nach starker Einzelleistung von Eichinger schob Grimmer zum 0:4-Endstand ein (89.).

Für Aufregung sorgten allerdings die Minuten davor. Joachims war in den Strafraum gedribbelt und in die Zange genommen worden, den Pfiff verstanden die Zuschauer als Elfmeterentscheidung. Zur allgemeinem Überraschung zeigte Schiri Schneider aber dem bereits verwarnten Linksaußen die Ampelkarte. Man brauch keine Vereinsbrille, um hier eine klare Fehlentscheidung zu sehen. Einen Elfer muss man nicht geben in dieser Szene, die Schwalbe hatte der Schiri aber exklusiv. Die Ampelkarte für Speyer zwei Minuten später roch nach Konzessionsentscheidung, geht zusammen mit der dunkelgelben ersten Verwarnung aber in Ordnung. Besonders ärgerlich: Trainer Kristjan Glibo wollte Joachims eigentlich längst auswechselt haben. Es wäre die vierte Auswechslung gewesen, eine solche wollte Schneider aber nicht erlauben. Glibo habe seine drei Wechselfenster bereits verbraucht, eines davon hätte er für einen Doppelwechsel nutzen müssen, so die Begründung. Nun, „ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung“: §9 der Spielordnung erlaubt vier Wechsel und die Anzahl der Spielunterbrechungen ist nicht vorgeschrieben. Das mit den drei Wechselfenstern gilt nur dort, wo fünf Auswechslungen erlaubt sind. Wie z.B. in der Regionalliga Südwest – wo Schiri Schneider letzte Woche die Partie Walldorf gegen Gießen gepfiffen hat…

Nun steht eine englische Woche an. Am Mittwoch um 19:30 Uhr geht es nach Ludwigshafen zur Arminia, gespielt wird im Südweststadion. Und samstags um 15:30 Uhr ist die SV Elversberg II zu Gast.