FuPa.net | Wormatia-Sieg im Schongang

11.09.2021

Wormser 2:0-Erfolg über Eppelborn gerät nie in Gefahr +++ Kiefer und Asamoah spielen stark auf und werden dann geschont

„Zeitspiel!“, schallt es in der 75. Minute von der Tribüne der EWR-Arena. Bono Marjanovic vom FV Eppelborn geht, spaziert, schlendert, schleicht vom Feld, unter zornigen Protesten der Anhänger von Wormatia Worms. Man könnte meinen, die Saarländer drehen an der Uhr, um einen Punktgewinn über die Zeit zu retten. Doch sie liegen 0:2 (0:2) hinten. Und sind offenbar froh, ergebnistechnisch noch pfleglich behandelt worden zu sein. Als 15 Minuten später Schluss ist, wirken beide Seiten fast erleichtert.

Aufstiegsfavorit gegen punktloses Schlusslicht waren die Vorzeichen, und genauso sah dieses Oberligaspiel von Anfang an aus. Nach zweieinhalb Minuten haben die Gäste ihre erste Ballaktion in der Wormser Hälfe, nach zehn Minuten steigen die Ballbesitzanteile der Wormser gefühlt ins Dreistellige. Eppelborn steht tief, sehr tief. Wormatia versucht das Spiel im 3-5-2 mit weit vorgezogenen Außen breit zu machen und mit variabel besetzten Positionen, Diagonalbällen und Tiefenläufen Lücken aufzureißen.

M'Voto putzt hinten alles weg

Als nach nicht einmal einer Viertelstunde ein zweiter, zaghafter Eppelborner Konterversuch souverän entschärft ist, dreht deren Keeper schon an der Uhr. Und dann ist der Ball drin. Wormatia spielt sich durch, die Saarländer versuchen den Richtung Torauslinie kullernden Ball wegzublocken, Aaron Asamoah ist cleverer und spielt scharf quer, Luis Kiefer drückt die Kugel aus zwei Metern ins leere Tor (15.). Am Spiel ändert das kaum was. Einmal bietet sich den Platzherren Raum zum Gegenstoß, Kiefer bereitet stark für Simon Joachims vor, der am kurzen Pfosten vorbei zielt (23.).

Alles, was Eppelborn probiert, verpufft. Lange Bälle landen zielsicher auf Jean M'Votos Kopf, Steilpässe werden abgelaufen, Dribblings im Kollektiv blockiert. In der 25. Minute wird Keeper Ricco Cymer erstmals auffällig – mit einem Pass. Vorne gibt es nun Chancen, der Bann ist gebrochen. Jannik Marx' 25-Meter-Schüsschen kullert Asamoah vor die Füße, der den Ball flach ins Netz schiebt (39.). „Diese Pässe forderte ich immer von ihm“, scherzt Wormatia-Trainer Kristjan Glibo später am Buffet über den unfreiwilligen Assist.

Glibo fehlt in Halbzeit zwei die Gier

2:0, nun rollt es – dachte man. „Mit der ersten Halbzeit kann ich gut leben“, sagt Glibo, „da hatten wir fünf sehr gute Möglichkeiten. In der zweiten Halbzeit hat mir die Gier gefehlt. Da hatte man das Gefühl, wir sind froh, wenn abgepfiffen wird.“ Eppelborn kam tatsächlich mit etwas Offensivdrang aus der Kabine, Cymer wurde zu einer Fußabwehr gezwungen (51.). Das war es dann allerdings auch.

Der über rechts in den Strafraum geschickte Lennart Grimmer im Eins-gegen-Eins mit dem Keeper (52.), Adrian Kireskis Kopfball an den Außenpfosten nach einem Freistoß aus dem Halbfeld (80.), mehr Zwingendes bekamen die 673 Zuschauer nicht mehr zu sehen. „Ich bin relativ zufrieden“, sagt Gästetrainer Sebastian Kleer, der sein erstes Gastspiel in der Wormser Arena „beeindruckend“ fand: „Wenn man hier mit dem kleinen FV Eppelborn anreist, ist das eine andere Hausnummer.“ Mit erheblichen Personalproblemen habe man sich so teuer verkauft, wie es möglich war.

Rotation im Vorgriff auf die nächsten Aufgaben

Für Wormatia war die Arbeit schnell erledigt. Beide Torschützen, sie stark aufspielten, wurden von Glibo früh geschont, Kiefer nach seinen beiden Kreuzbandrissen, Asamoah nach seinem Schwächeanfall. Es werden, mit Gewissheit, stärkere Gegner kommen.