Wormser Zeitung | Wormatia Worms sucht die Effizienz vor dem Tor

19.08.2021

Die Oberliga-Fußballer dominierten gegen Wiesbach, ließen aber beste Chancen aus. So viel soll sich im Spiel beim FC Speyer gar nicht ändern – nur der Ball öfter im Netz zappeln.

WORMS - Ein Blick in die Gesichter der Spieler und Verantwortlichen sprach Bände: Dieser Saisonauftakt war aus Sicht von Wormatia Worms eine Enttäuschung. 0:1 verloren die Oberliga-Fußballer im eigenen Stadion gegen den FC Hertha Wiesbach, trotz deutlich mehr Spielanteilen. Ein Ärgernis für alle Beteiligten.

Intensiv setzte sich Trainer Kristjan Glibo in der Nachbetrachtung mit der 90-minütigen Hitzeschlacht auseinander. Das Fazit eindeutig: „Wir müssen unsere Chancen nutzen, dann gehen wir als Sieger vom Platz.“ Keine einzige Einschussmöglichkeit hätten sich die Gäste aus dem Spiel heraus erarbeitet. Auch das entscheidende Gegentor resultierte aus einer Nachlässigkeit der Hausherren.

Team gestaltet Spiel bis zum Strafraum vielversprechend

Die Wormatia dagegen hatte vor allem in der Anfangsphase und zu Beginn der zweiten Halbzeit beste Gelegenheiten. Alle blieben ungenutzt. „Gefühlt hatten wir sie an der Angel“, sagt Glibo, der lange genug im Geschäft ist, um zu wissen, wie solche Spiele am Ende laufen. „Schuld daran sind nur wir selbst, weil wir unsere Überlegenheit einfach nicht in Tore umgemünzt haben“, hakt der Wormser die Geschehnisse ab.

Wiedergutmachung – oder vielmehr besser machen – ist nun angesagt. An diesem Samstag gastiert die Wormatia beim FC Speyer (Anstoß 15.30 Uhr). Doch wirklich viel müsse man dort gar nicht anders machen. „Es war schon sehr viel Gutes dabei, das gilt es mitzunehmen“, nennt der 39-Jährige „Konsequenz“ als Schlüsselwort. Ein Lerneffekt, der nach der langen Zwangspause und so früh in der Saison dazugehört. Gerade nach solch unglücklichen Spielen gehöre es deshalb zu den Aufgaben des Trainers, den Spielern dabei zu helfen, die Partie richtig einzuordnen und die Ursachen für die Niederlage zu finden. „Es ist wichtig, Ergebnis und Inhalt getrennt voneinander zu betrachten“, machte Glibo zahlreiche gute Abläufe aus.

Besonders in den Druckphasen habe sich seine Mannschaft mehrfach gut und flüssig nach vorne kombiniert, sei mehrfach äußerst vielversprechend auf die letzte Reihe der Hertha aus Wiesbach zugelaufen. „Was dann immer wieder gefehlt hat, war der letzte Pass, die Genauigkeit oder die richtige Entscheidung.“ All das wollen seine Jungs jetzt besser machen. In der Trainingswoche war daher keine Spur mehr von Frust oder dergleichen. Vielmehr poche das Team darauf, die versäumten drei Punkte nun mit etwas Verzögerung einzufahren. Ein Spaziergang wird das jedoch auch beim FC Speyer nicht. „Jeder Gegner wird im Spiel gegen uns alles raushauen“, weiß Kristjan Glibo, warum es Woche für Woche extrem wichtig ist, hochkonzentriert an die Sache heranzugehen. „Wenn wir unser Tor machen, bekommt so ein Spiel eine Eigendynamik, die dann für uns läuft“, ist sich der 39-Jährige sicher. Doch dafür müsse man überall auf dem Platz und zu jeder Zeit eben jene Konsequenz zeigen, die zum Saisonauftakt in manchen Szenen fehlte. „Wenn wir alles raushauen, was wir haben“, ist der Wormatia-Coach überzeugt, „wird am Ende auch das Ergebnis passen“.

Eine Warnung sollte das letzte Spiel des VfR in Speyer sein. 1:2 verlor die Glibo-Elf Anfang September an einem Mittwochabend unter Flutlicht. Andere Zeiten, ja, aber eben auch der erneute Beweis, dass es für drei Punkte mehr braucht, als Feldüberlegenheit.