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07.07.2021

Wormser Oberligist will beim Benefizspiel beim TuS Weinsheim nach der Corona-Pause Spielpraxis sammeln

Worms. Am 13. Oktober des vergangenen Jahres zerstörte ein Feuer weite Teile der Sport und Kulturhalle Weinsheim und traf damit nicht nur den Eigentümer, den TuS Worms-Weinsheim, hart. Denn genutzt wurde die Halle, die einzige des Stadtteils mit einer Bühne, für vielfältige Veranstaltungen. So war schnell klar, dass sich der Bereich jener, die sich für den schnellen Wiederaufbau der Halle starkmachen, weit über den Verein hinaus erstreckt. Und ebenfalls klar war schnell auch, dass das Aushängeschild des Wormser Sports, die Wormatia, sich ihrer Beteiligung an der Sache nicht entziehen würde. Am heutigen Mittwoch um 18.30 Uhr ist es nun soweit, die Wormaten, die sich wegen der Sanierung des Stadionrasens vornehmlich auf Auswärtspartien beschränken, bestreiten ihr wohl einziges Vorbereitungsspiel in den Wormser Gefielden bei den Weinsheimern.

Anders als sonst, wenn ein Oberligist auf ein A-Klassen-Team trifft, werden diesmal allerdings alle verfügbaren Kräfte auflaufen. Und das hat nicht nur etwas mit guter Nachbarschaft zu tun. „In der Phase, in der wir uns jetzt befinden, zählt für alle Spieler nur eins: Wettkampfpraxis sammeln“, sagt Wormatia-Coach Kristjan Glibo. Egal gegen welchen Gegner, man müsse einfach Bälle spielen, Bälle stoppen, Zweikämpfe führen, Fußballspielen eben. „Und da bieten sich auch gegen eine A-Klassen-Mannschaft genug Inhalte, die man sich für ein solches Spiel vornehmen kann“, ist der Kick gegen die Weinsheimer für den Wormatia-Coach keineswegs ein Höflichkeitsbesuch.

Für die Zuschauer bedeutet das, dass die Wormaten das Spiel durchaus mit Ehrgeiz und einem Plan angehen werden und jeder der Wormatia-Spieler seinem Coach auch in einer solchen Partie schon klar zeigen muss, dass er die Marschrichtung verstanden und seine Rolle im Ensemble verinnerlicht hat. Gegen Weinsheim will Glibo von seinen Männern besonders in Sachen Verhalten in der gegnerischen Hälfte und Gegenpressing etwas sehen.

Allerdings werden wie schon beim ersten Test beim SV Büchelberg einige der geplanten Führungsspieler für die kommende Spielzeit noch ausfallen. So ist Sandro Loechelt weiter privat verhindert. Bei Eric Lickert wird es noch eine Weile dauern, bis er wieder normal mit der Mannschaft trainieren kann. Und auch wenn sie schon ein paar Schritte weiter sind, werden Gibriel Darkaoui und Luis Kiefer gegen die Weinshimer noch nicht im Mannschaftskader stehen. Ansonsten sollen wieder alle Feldspieler zum Einsatz kommen, damit jeder an dem arbeiten kann, was allen am meisten fehlt: Spielpraxis. „Wichtig ist für uns, wieder Gefühl für das Zusammenspiel zu entwickeln und in einen Spielrhythmus zu kommen. Und diesem Ziel bringt uns jedes Spiel ein bisschen näher. Und sei es auch nur das gegen einen A-Klassisten“, sagt Glibo. Und so entsteht eine Win-Win-Situation, auf die bei einem solchen Spiel vor der Corona-Krise wohl kaum einer gekommen wäre: Die Wormaten helfen mit ihrer Bekanntheit ein wenig beim Wiederaufbau der Halle, und bekommen von den Weinsheimern ebenso ein wenig Hilfe beim Wiederaufbau ihrer Mannschaft. Klingt eigenartig, ist aber ein Stück weit so in einer Zeit, in der im Amateurbereich so wenig gespielt werden konnte, dass sich ein Oberligist sogar über das Kräftemessen mit einem A-Klassisten richtig freuen kann.