Allgemeine Zeitung | RWO Alzey schafft gegen Wormatia Worms II nur ein Remis

26.10.2020

Die Fußballer von RWO Alzey sind erneut unbesiegt geblieben. Trotzdem waren sie enttäuscht. Gegen das Landesliga-Schlusslicht war fest mit einem Sieg gerechnet worden.

ALZEY - Es lief die 91. Minute im Alzeyer Wartbergstadion beim Landesliga-Ost-Spiel zwischen RWO Alzey und Wormatia Worms U 21. Beim Stand von 1:1 schlug RWO-Außenverteidiger Jonas Görlach den Ball noch mal nach vorne, Björn Grimm kam am langen Pfosten an den Ball – und köpfte das Leder nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.

Nur wenig später war Schluss. Und die Alzeyer vor 122 Zuschauern gegen das noch sieglose Tabellen-Schlusslicht nur zu einem enttäuschenden Remis gekommen. Der Sprung in die Spitzengruppe der Liga vor einem dann möglichen Topspiel in Bodenheim am Freitag wurde damit verpasst.

Dass der Frust darüber tief saß, merkte man auch daran, dass sich einige Spieler nach dem Spiel gegenseitig angifteten. Als „gefühlte Niederlage“ beschrieb RWO-Kapitän Belel Meslem das Ergebnis. Wille und Einsatz seien nicht da gewesen, der Gegner sei wohl unterschätzt worden. Und sein Trainer Maximilian Kimnach analysierte es ähnlich: „In der ersten Halbzeit waren wir nicht in den Zweikämpfen, zu schläfrig und haben zu wenig zweite Bälle gewonnen.“ In der zweiten Hälfte sei es „gegen tiefer stehende Wormser bei diesen Platzverhältnissen schwierig geworden“.

Vielleicht hätte das Spiel einen anderen Verlauf genommen, wenn Meslem sein Team früh in Führung gebracht hätte, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze wurde kurz vor der Linie von einem Wormatia-Verteidiger geklärt (12.).

Stattdessen taten sich die Alzeyer schwer und mussten ab der 28. Minute einem Rückstand hinterherrennen. Weil sich die Wormser auf der Seite schön durchkombinieren konnten und in der Mitte gleich zwei Wormser Spieler freistanden, von denen sich Elia Apfelbach den Ball schnappte und unten einnetzte.

Bereits kurz zuvor hatte es eine enge Situation im eigenen Strafraum gegeben, als Philipp Hornung zum Tackling im eigenen Strafraum ansetzte und der Schiedsrichter keinen Strafstoß gab. „Er hat den Ball gespielt und danach den Gegner getroffen, das hat er mir bestätigt und auch ich habe es von meiner Position aus gut gesehen“, war es für Kimnach die richtige Entscheidung.

Bei dem betroffenen Gegenspieler Marc Müller hatte die Situation aber offenbar für gewaltigen Frust gesorgt. Anders ist nicht zu erklären, wieso er erst Meslem auf der Strafraumseite von den Beinen holte – den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte selbst (36.) – und vier Minuten später noch übel gegen Jonas Görlach einstieg. Dafür erhielt er die Gelb-Rote Karte.

RWO konnte die Überzahl allerdings nicht nutzen. Nur selten gelang es, in die Nähe des gegnerischen Tors zu kommen. So wäre der Siegtreffer in der Nachspielzeit dann wohl des Guten ein bisschen zu viel gewesen. „Wenn man das macht und 2:1 gewinnt, ist alles gut, alle sind zufrieden und es fragt keiner mehr danach“, meinte RWO-Trainer Kimnach dennoch nach der Partie. „Aber so ist es natürlich zu wenig. Das müssen wir in der nächsten Woche besser machen.“