FuPa.net | Siegtor in der Schlussminute

25.10.2020

Nach einem Elfmeter-Festival zwingt Wormatia auch Verfolger Dudenhofen in die Knie

Worms. Glücklicher Last-Minute-Sieg für Wormatia Worms: Gegen den starken und körperlich robusteren FV Dudenhofen gab’s am Sonntag im Top-Duell der Fußball-Oberliga ein spätes 3:2 (1:1). Der VfR distanzierte so auch den letzten Verfolger. Die Partie Erster gegen Zweiter hielt kämpferisch, was sie versprochen hatte. Spielerisch nicht immer.

Beim VfR fehlte Tevin Ihrig mit einer Zerrung, was Wormatia-Coach Kristjan Glibo mit einer Viererkette auffing, in der Lennart Grimmer und Luca Graciotti die Außen besetzten. Kazuki Kamikawa saß erstmals nach seiner Verletzung wieder auf der Bank, was sich spät(er) als Glücksfall erweisen sollte.

Die Gäste („Unser bisher härtester Gegner“, so Glibo) beeindruckten die Wormser mit einem ausgesprochen mutig-druckvollen Start: Bereits nach zwei Minuten drückte der wiedergenesene Goalgetter Jan Scharfenberger einen nach schnellem Konter durch den Strafraum kullernden Querpass am langen Pfosten über die Linie (2.). Jannik Styblo scheiterte wenig später aus kurzer Distanz an Wormatia-Keeper Ricco Cymer (15.).

Wormatia („spielerisch Mangelware“, so FVD-Coach Steffen Litzel) hatte zwar zunehmend das Kommando, tat sich aber gegen bissige Gäste schwer. „Dudenhofen ist sehr zweikampfstark, sehr robust und war vor allem in den ersten 20 Minuten besser in den direkten Duellen“, verdeutlichte Glibo. Aus seiner Elf suchte Fatih Köksal die Lücke, schoss aber links vorbei (20.).

Die erste größere Gelegenheit hob Luca Graciotti frei vor Gästekeeper Philipp Schilling über den Kasten (35.). Dann bodycheckte Kevin Hoffmann den in den Strafraum gesprinteten VfR-Angreifer Noel Eichinger allzu ungestüm: Den Strafstoß parierte Schilling zwar – Schütze Jan Dahlke aber köpfte den Ball im Nachgang zum 1:1 ins Netz (41.).

Dudenhofen hätte direkt auf die gleiche Weise dagegensetzen können, nachdem Graciotti den Ball verfehlt und Marvin Sprengling an die Brust getreten hatte – Hoffmann aber scheiterte am stark abtauchenden Cymer (42.).

Nach dem Wechsel besaß Wormatia die erste Großchance, nach einer Rechts-Links-Kombination kam der freie Dahlke aber um Haaresbreite nicht an den Ball (47.). Mit dem Leder frei durch war demgegenüber Scharfenberger – er verzog aber um Zentimeter (50.), ähnlich wie Sprengling aus 20 Metern (53.). Dann wieder Dahlke – volley aus 15 Metern knapp vorbei (60.). Und erneut Strafstoß für die Gäste: Jean-Yves M’voto ließ Scharfenberger auflaufen, diesmal trat Paul Stock an – und traf zum 1:2 (70.).

Aber auch den erneuten Rückschlag steckte die Platzelf weg. Graciotti scheiterte noch zweimal aus guter Schussposition (70., 73.), doch Jannik Marx donnerte eine Kopfball-Rückgabe von M’voto volley aufs Tor – und via vibrierender Lattenunterkante sprang der Ball erst auf die Linie und dann hoch ins Netz zum 2:2 (80.).

Beide Teams spielten auf Sieg – und Wormatias Joker Kazuki Kamikawa traf tatsächlich, nach Freistoß – wieder volley (90.). „Als Torwart ärgert es mich natürlich maßlos, wenn drei Tore nach Standards fallen“, meinte Schilling, der „Wormatia ihre Ambitionen nicht angemerkt“ hatte: „Welche Mannschaft letztlich besser war, soll jeder selbst entscheiden.“

Den Wormaten war diese Frage egal. „Stark, wenn sich trotz der Ausfälle alle so reinwerfen und man so zurückkommt“, strahlte Glibo. Wogegen Kollege Litzel die „reifere und bessere Mannschaft“ verlieren gesehen hatte: „Ich denke, wir hatten die reifere Spielanlage, die bessere Zweikampfquote und insgesamt eine sehr, sehr gute Leistung.“