FuPa.net | Englische Wochen weit weg

16.10.2020

Wormatia-Coach Glibo hat einzig das Duell bei Oberliga-Schlusslicht Eppelborn im Sinn

Worms. Zwei Nachrichten bezüglich des Südwestpokals trudelten in diesen Tagen bei Fußball-Oberligist Wormatia Worms ein. Das Gastspiel beim SV Gonsenheim am Mittwoch wird aufgrund der in Mainz hoch geschnellten Corona-Infektionszahlen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Die Wormatia bot an, das Heimrecht zu tauschen, aber der Tabellenvierte der Parallelstaffel möchte lieber seinen Heimvorteil nutzen, als an den Zuschauereinnahmen in der EWR-Arena zu partizipieren. Der Sieger wird dann bis zum 11. November das Viertelfinale beim SV Morlautern bestreiten.

Kristjan Glibo hat das alles natürlich auf dem Zettel – und schiebt die bevorstehenden englischen Wochen ganz weit weg. „Erst einmal müssen wir in Eppelborn elf Mann auf den Platz bekommen“, blickt der Wormser Trainer auf das Gastspiel beim Tabellenletzten am Samstag (15.30 Uhr). Der ohnehin nicht allzu breite Kader dezimiert sich derzeit im Wochentakt.

Sandro Loechelt muss mit Bündelriss mindestens sechs Wochen zuschauen, Geovane Oliveira Damaceno mit Faserriss noch zwei bis drei Wochen. Richtig schlimm hat es Eric Lickert erwischt, der sich beim jüngsten 3:0 gegen Arminia Ludwigshafen das vordere Kreuzband und den Meniskus gerissen hat. In den Play-Offs noch mitmischen zu können, wird seine Hoffnung sein. Giorgi Veleanu und Kazuki Kamikawa sind im Lauftraining, der Japaner wäre zumindest als Joker eine Option. Jannik Marx steht mit Problemen am Sprunggelenk auf der Kippe.

„Bisher konnten wir immer flexibel in unterschiedlichen Formationen Qualität auf den Platz bringen“, sagt Glibo. Eine für die Oberliga herausragende Startelf hat er immer noch, aber der darf auch nicht mehr viel passieren. Und mit immer geringerer Trainingsbeteiligung schwinden auch die möglichen Übungsvarianten. „Da muss man kreativ sein, die Spielformen anders konzipieren“, sagt Glibo. Dass mit den kalten Temperaturen auch die Grippezeit naht, macht die Lage potenziell noch komplizierter. Doch von Schonung will der 38-Jährige nichts wissen. Der FV Eppelborn werde als Aufsteiger und Schlusslicht gleich doppelt darauf aus sein, dem Klassenprimus ein Bein zu stellen. „Da musst du über die Zweikämpfe kommen, dein Spiel durchziehen. Du hast ja Selbstvertrauen. Wir müssen auf uns schauen“, lautet die Marschroute. Was nicht heißt, dass Glibo die Saarländer nicht genau analysiert hätte: „Ich kenne jeden Gegner in- und auswendig, egal gegen wen wir spielen.“

Möglich, dass der Wormser Anhang sich demnächst ein paar neue Namen merken muss. Zwei A-Jugendliche werden mit dabei sein, Jakob Pollock für den offensiven Flügel und Außenverteidiger Paul Adler. Für beide wäre es das Oberligadebüt. Angesicht der Vier-Punkte-Führung in der Liga mit Blick auf den Pokal zu rotieren, kommt Glibo nicht in den Sinn. „Jedes Spiel zählt, der Pokal spielt in meinen Gedanken noch überhaupt keine Rolle.“