Wormser Zeitung | Wormatia Worms zeigt sich professionell und geduldig

24.09.2020

Der Pokalerfolg gegen Basara Mainz glich einer Demonstration der Stärke. Entsprechend gut ist die Stimmung in der EWR-Arena vor dem Heimspiel gegen Diefflen.

Von Torben Schröder

WORMS - Anfangs war es jeweils einer auf Tribüne und Gegengerade, doch schon bald schallte aus vielen Kehlen ein freudiges „VfR“ von einer Seite der EWR-Arena auf die andere. 72 Minuten waren gespielt im Fußball-Verbandspokal, Wormatia Worms hatte seinen 4:0 (1:0)-Sieg schon herausgeschossen. Da war es Zeit für Wechselgesänge – und, aus spitzem Winkel ans Außennetz, den einzigen Torschuss, den die Gäste des FC Basara Mainz am Mittwochabend zustande brachten.

Es war ein hoch professioneller Auftritt der Wormatia, die ihrem Favoritenstatus gegen den klassentieferen Gegner vollauf gerecht wurde. „Worms hat gegen einen Verbandsligisten hoch fokussiert gespielt, mit einer Top-Einstellung, das muss man einfach anerkennen“, zollte der Sportliche Leiter der Mainzer, Andreas Mayer, seinen Respekt. VfR-Trainer Kristjan Glibo hatte mit einer 1A-verdächtigen Formation den Kurs vorgegeben – und reichte die Blumen an seine Spieler weiter: „Die Einstellung war super. Wir haben gleich gezeigt, dass hier nichts zu holen ist.“

Allerdings. Basaras Offensivspiel bestand von der ersten Minute an wesentlich aus Befreiungsschlägen. Frustrierend, dass auf Balleroberungen und Verteidigungsaktionen prompt der Ballverlust folgte. Sei es, weil lange Bälle sichere Beute für VfR-Abwehrchef Jean-Yves M'voto waren. Sei es, weil die Wormser überall auf dem Feld Überzahl zu haben schienen und sofort im Verbund die Räume verdichteten, sodass überhaupt kein Durchkommen war. Sei es, weil gefühlt neun von zehn Zweikämpfen im Mittelfeld an die Wormatia gingen. Basara, in der Verbandsliga als zielstrebige Umschaltmannschaft, die auch den Ball gut zirkulieren lassen kann, bekannt, sah kein Land.

Und doch war Geduld seitens Wormatia gefragt, riegelten die Gäste ihren Strafraum doch zumindest konsequent ab. Symptomatisch, dass Noel Eichingers Flachschuss ins kurze Eck zum 1:0 von außerhalb des Strafraums abgegeben wurde (24.). „So einen Gegner, der so tief steht, musst du erst einmal bespielen, da brauchst du Geduld“, sagte Glibo. Und die hatte seine Mannen, was sich bald nach dem Seitenwechsel auch auszahlen sollte. Erst vier gute Chancen, schließlich nickte Jan Dahlke am zweiten Pfosten ein (61.). Zwei herrlich herausgespielte Treffer folgten: Erst geht Henrique dynamisch die Linie entlang und ist nicht mal per Foul zu stoppen, Dahlke legt quer, Fatih Köksal schiebt ein (68.). Dann, noch hübscher, spielt der in den Strafraum geschickte Dahlke mit Augen am Hinterkopf rüber zu Simon Joachims, der ebenfalls leichtes Spiel hat (70.).

Zwar hätte Noel Eichinger seine Leistung mit weiteren Treffern krönen können, er scheiterte gleich zweimal an demselben Pfosten (80., 85.). Es blieb aber ein glänzender Wormatia-Auftritt, der nicht selbstverständlich war. „So ein Spiel ist kein Selbstläufer“, betonte Kristjan Glibo mit Seitenblick auf das mühselige 2:0 des 1. FC Kaiserslautern gegen Verbandsligist SG Meisenheim/Desloch. Und da kann man nicht nur schon mal Wechselgesänge anstimmen. Man darf auch auf eine Wiederholung setzen. Am Samstag, 15.30 Uhr, geht es für den VfR in der EWR-Arena gegen den FV Diefflen. Wormatia möchte auf Kurs bleiben – und in einer Woche als Spitzenreiter ins Derby bei der TSG Pfeddersheim gehen.