Nibelungen Kurier | Lockerer Spaziergang ins Achtelfinale

24.09.2020

VON JÜRGEN JAAP | Vier Tore, drei Pfostenschüsse, zwei Lattentreffer, ein Sieger: VfR Wormatia Worms. Die Partie der vierten Runde im Verbandspokal Südwest zwischen Fußball-Oberligist VfR Wormatia Worms und Südwest Verbandsligist FC Basara Mainz offenbarte mehr als den Unterschied einer Spielklasse. Ein taktisch klug und spielerisch leicht in der heimischen EWR-Arena auftretender VfR Wormatia Worms ließ den Gästen keine Schnitte. Die „Diamanten“ – so die Übersetzung des japanischen Begriffes „Basara“ ins Deutsche – glänzten wenig, zahlten bei der Reise in die Nibelungenstadt, welche ob des Tausches des Heimrechtes wegen der im eigenen Stadion nicht zu stemmenden Corona-Auflagen stattfand, ordentlich Lehrgeld. 4:0 (1:0) gewann der Favorit vor 380 Zuschauern Mittwochabend unter Flutlicht.

Fünfer- und Viererkette geknackt

„Wir haben das prima gemacht, nichts zugelassen, souverän gespielt“, zeigte sich Kristjan Glibo nach dem Einzug seiner Mannschaft ins Achtelfinale des Verbandspokal Südwest 2020/2021 sehr zufrieden. „Einen so tief stehenden Gegner mit Fünfer- und Viererkette muss man erst einmal bespielen und knacken“, analysierte der VfR-Coach weiter. Im 5-4-1, später 4-1-4-1, hielt Basara dem Wormser Druck in hinterster Linie lange Stand. Doch je mehr die Kräfte schwanden, desto mehr bröckelte die Defensive der Mainzer Kicker. Erstmals nach 24 Minuten. Der fleißig und zielstrebig agierende Noel Eichinger traf im Doppelpass mit Mittelstürmer Jan Dahlke zur 1:0-Führung flach ins linke Eck. Überhaupt: Der 19-jährige Youngster Eichinger sprühte vor Energie, war an etlichen gut vorgetragenen Angriffen beteiligt, und hätte durchaus mehr als einen Treffer auf sein Konto bringen können. Beispielsweise bei einem klasse Konter, der am Innenpfosten inklusive Tanzes auf der Torlinie endete (80.), oder einem Kracher aus 20 Metern ans Lattenkreuz (85.).

Nur Wormatia spielt, trifft aber nicht

Wormatia „beackerte“ die kompakte Abwehr des 2014 gegründeten japanisch geprägten Fußballvereins kontinuierlich. Ein Kopfball von Dahlke über den Kasten (6.), Distanzschüsse von Jannik Marx (8.) und Simon Joachims (9.) klopften die Basara-Abwehr weicher. Ein Kopfball des hinten alles kontrollierenden Innenverteidigers Jean-Yves M’voto nach Eichinger-Ecke ans Lattenkreuz (26.) oder ein Schuss aus der Drehung von Dahlke (36.) hätte die 1:0-Führung zur Pause durchaus komfortabler für die Wormaten gestalten können. Auch nach dem Wechsel wollte das erlösende zweite Tor lange nicht fallen. Dahlke nach Eichinger-Flanke (50.), zwei Schüsse von Lennart Grimmer und Geovane Henrique Oliveira Damaceno (51.), sowie ein Kopfball von Jannik Marx nach Eichinger-Ecke (57.) mochten partout nicht ins Netz. Und als auch noch ein Schuss des stark aufspielenden Brasilianers Henrique den Außenpfosten streichelte (57.), war es fast zum Haare raufen.

Jan Dahlke trifft – alles wie immer

Egal. Nach einer Stunde Spielzeit geschah das, was bisher in dieser Saison in jedem Pflichtspiel passierte: Torjäger Jan Dahlke trifft. In überragender Manier wuchtet der Mittelstürmer eine Grimmer-Flanke ins Tornetz (61.). Das Basara-Bollwerk bröckelte und fiel innerhalb weniger Minuten. Dafür sorgte zunächst eine prima Kombination über Henrique, Dahlke und den finalen Abnehmer Fatih Köksal, der nur noch zum 3:0 einschieben musste (68.). Zwei Minuten später zappelte das Leder zum vierten Mal in den Maschen. Dahlke bediente seinen Sturmpartner Simon Joachims uneigennützig – 4:0. Dabei blieb’s und Coach Kristjan Glibo durfte sich über „eine super Einstellung“ seiner Jungs im ersten Pokalspiel dieser Saison freuen. Und ein paar Tore durfte sich seine Elf ja auch gut und gerne noch für das Oberliga-Heimspiel am Samstagmittag (15:30 Uhr) gegen den Saarland-Klub FV 07 Diefflen aufsparen.