Nibelungen Kurier | Wenn der Matchplan greift…

13.09.2020

Glibo-Elf ringt TuS Mechtersheim sicher 3:0 (2:0) nieder

VON JÜRGEN JAAP | „Ball ins Spiel und ab nach vorne.“ Ein Motto, dass gut und gerne im Jugend-Fußball aufgegriffen wird. Auch die Oberliga-Kicker des VfR Wormatia Worms haben diese pure Spielfreude nach der ob Corona langen Spielpause in der Vorbereitung auf die Saison 2020/2021 in der Oberliga Rheinland-Pfalz / Saar – Staffel Süd verspürt und in ihren Spielen auf den grünen Rasen transportiert. Fußball ist heutzutage aber maßgeblich am Ergebnis orientiert.

So stellte denn VfR-Coach Kristjan Glibo nach der völlig unnötigen ersten Saisonpleite beim FC Speyer auch wegen der Gelb-Rot-Sperre von Simon Joachims zum zweiten Heimspiel gegen die kampfstarke TuS Mechtersheim taktisch um. Eine Maßnahme, die den Wormaten einen sicheren 3:0-Erfolg bescherte, der sogar um ein paar Tore hätte höher ausfallen können.

„Hinten unbedingt zu Null“

Das Wichtigste bei der Umstellung von Dreier- auf Viererkette mit einem variablen 4-4-2-System oder 4-3-3-System mit Luca Graciotti auf der offensiven rechten und Fatih Köksal auf der offensiven linken Seite brachten Trainer Kristjan Glibo und Mittelfeld-Akteur Jannik Marx unisono auf den Punkt: „Wir wollten gegen TuS Mechtersheim hinten unbedingt zu Null spielen.“ Gedacht, gesagt, getan.

„In den ersten Minuten mussten wir gegen das hohe Pressing dagegen halten“, hatte Jannik Marx seinen Ex-Club, für den er vor seinem Wechsel zur Wormatia im Sommer 2020 seit 2017 drei Jahre spielte, mit intensiver Laufarbeit in den Anfangsminuten der Partie erwartet. Der stark agierende 23-Jährige und sein Team hielt Stand, wenngleich Kristjan Glibo auch „fehlende Passgenauigkeit in der ersten Viertelstunde“ bemängelte. Nach und nach gewann das Wormatia-Mittelfeld um den umsichtigen Sandro Loechelt und Jannik Marx aber Übergewicht.

Wormatia dominiert vor der Pause

Die Folge: Wormatia erspielte sich seine Chancen ohne die stabile Abwehr zu vernachlässigen. Eine erste Duftmarke hinterließ – wie könnte es anders sein – VfR-Sturmspitze Jan Dahlke, dessen Kopfball nach Flanke von Sturmpartner Noel Eichinger über die Latte strich (15.). Die nächste gefährliche Annäherung an den Kasten der TuS Mechtersheim sorgte für die Wormser Führung. Eichinger flankt, TuS-Kapitän Thorsten Ullemeyer lenkt den Ball mit der angelegten Hand zu Luca Graciotti, der aus kürzester Distanz einschiebt.

Weil Schiedsrichter Florian Stahl aber nicht auf Vorteil entschied, gab’s Handelfmeter nebst gelbem Karton für Ullemeyer (26.). Jan Dahlke versenkte den fälligen Elfer sicher – 1:0 (27.). Wormatia hatte nun die Hosen an. Erst donnerte Jannik Marx einen Distanzschuss an den Pfosten (31.), ehe der klasse aufgelegte Mittelfeldspieler seinen ehemaligen Kollegen einen Ball stibitzte und das Leder kurz vor dem Wechsel trocken im linken Eck versenkte (44.).

Frühe Entscheidung durch Sandro Loechelt

Und Mechtersheim? Die Gäste hatten ihre zwei einzigen Chancen bei einer Eckenserie, als Thomas Meier letztlich das Spielgerät knapp über die Latte bugsierte (41.). Die größte Gelegenheit vergab jedoch Christoph Batke direkt nach Wiederbeginn. Adrian Kireski blockte aber nach dem einzigen Abwehrpatzer der Wormaten den Schuss von Batke gerade noch ins Toraus (47.).

„Wirklich viel haben wir nicht zugelassen“, stellte Kristjan Glibo nachher fest. Im Gegenzug setzte Sandro Loechelt den Deckel drauf. Der VfR-Spielmacher kanonierte aus 20 Metern unhaltbar zum 3:0 ein (49.).

Möglicher Kantersieg bleibt aus

Dass die Wormser Elf nach der frühen Entscheidung einen Gang zurückschaltete, war das Einzige, was Kristjan Glibo („Wir hätten etwas für das Torverhältnis tun können“) ein wenig auf den Magen drückte. Ein Kopfball von Jean-Yves M’voto nach Loechelt-Ecke an die Latte (63.), eine gelungene Kombination über Dahlke und die eingewechselten Eric Lickert und Aaron Asamoah (85.), der beim finalen Abschluss über den Ball schlug, sowie ein Schuss von Lickert auf Dahlke-Pass (90.) hätten das Ergebnis noch nach oben schrauben können.

Am Ende aber zeigte Kristjan Glibo ob des ungefährdeten 3:0-Heimsieges ein zufriedenes Gesicht, denn: „Wenn der Matchplan greift, dann ist das für ein Trainergespann in der Quintessenz immer der schönste Moment.“