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VfR Wormatia Worms – Fußball Oberliga Rheinland-Pfalz / Saar: Erste Saisonniederlage trotz Führung zur Pause mit 1:2 beim Aufsteiger FC Speyer 09

VON JÜRGEN JAAP | Irgendwann ist immer das erste Mal. Für den VfR Wormatia Worms passierte es beim Aufsteiger FC Speyer 09. Im ersten Auswärtsspiel der Saison beim Neuling der Fußball Oberliga Rheinland-Pfalz / Saar setzte es beim 1:2 nach 1:0-Führung zur Pause die erste Niederlage der Spielzeit 2020/2021. Eine unnötige Niederlage, eine ärgerliche Niederlage. Eine Niederlage, die erst in der Schlussphase einer sehr hektischen Partie über die Nibelungenstädter hereinbrach. Bis zur 70. Minute waren die in der gleichen Formation wie beim 7:2-Kantersieg gegen FSV Jägersburg aufgelaufenen Wormaten nämlich das bessere Team, ehe ein strittiger Platzverweis für den VfR-Angreifer Simon Joachims das Spiel drehte. Der kampfstarke Aufsteiger nutzte die zahlenmäßige Überlegenheit, netzte binnen vier Minuten zweimal ein, schnappte sich den Dreier – und schickte glücklose Wormaten mit einer 1:2-Pleite auf die Heimreise nach Worms.

Ungenutzte Chancen im Überfluss

„Wir hätten zur Pause viel deutlicher führen müssen“, sah Co-Trainer Christian Adam die mangelnde Chancenverwertung letztlich als Hauptursache für die Niederlage seiner Wormatia. Los ging’s mit dem Auslassen bester Einschussmöglichkeiten sehr früh. Einen Schuss in den Strafraum hinein wehrte ein Speyrer Abwehrspieler mit der Hand ab. Den fälligen Elfmeter donnerte Sandro Loechelt an die Unterlatte (3.). Wormatia erspielte sich in der Folge ein deutliches Chancenplus, während Speyer einzig bei einem Schuss nach zwanzig Minuten gefährlich wurde. Simon Joachims grätscht einen Ball am Winkel vorbei (8.) und semmelt das Leder kurz vor der Pause drüber (45.). Loechelt knallt einen Freistoß an den Pfosten (39.) und scheitert danach an FC-Keeper Ugur Can Tayar (43.). Immerhin: Wenigstens einmal hatte der gut 100 Fans zählende Wormatia-Anhang Grund zur Freude. Joachims sprintet über das halbe Feld, bedient Jan Dahlke in der Mitte. Der VfR-Goalgetter wuchtet das Leder zur 1:0-Führung in die Maschen (36.).

Sechs gelbe Karten bereits vor dem Wechsel

1:0 zur Pause also, in die sechs Akteure auf beiden Seiten bereits mit Gelb vorbelastet gingen. „Der Schiedsrichter pfiff kleinlich, bewertete die Zweikämpfe sehr streng“, fand VfR-Pressesprecher Jens Silex. Und: „Das war aber kein unfaires Spiel.“ FC Speyer 09 brachte seine kämpferischen Qualitäten zur Geltung, Wormatia hielt dagegen und hatte auch Pech. Nach weiteren Gelegenheiten von Dahlke (52., 62.) und einem toll abgewehrten Freistoß von VfR-Torwart Ricco Cymer (57.) die entscheidende Szene des Spiels. Simon Joachims und FC-Torwart Ugur Can Tayar rauschen bei einem Pressschlag ineinander (70.). Schiedsrichter Fabian Knoll (Kleinottweiler) hielt Joachims die Ampelkarte vor die Nase, was Christian Adam („Das war kein Foul“) nicht verstehen konnte. Speyer nutzte das numerische Übergewicht konsequent aus. Erst „hoppelt“ ein weiter Einwurf an den Pfosten, von wo aus der kurz zuvor eingewechselte Julien Jubin das Leder zum 1:1-Ausgleich ins Tor stochert (76.). Vier Minuten später die komplette Wende im Match: Eine Ecke köpft Daniel Schattner aus dem Pulk heraus ins kurze Eck – 2:1 für Speyer (80.).

Schlussoffensive des VfR verpufft wirkungslos

„Ärgerlich, richtig ärgerlich“, stellte Christian Adam ob des doch recht unglücklich zustande gekommenen Rückstandes fest. In der hektischen Schlussphase mit gut sieben Minuten Nachspielzeit und insgesamt 15 Karten, darunter auch die Ampelkarte für FC-Torschütze Julien Jubin (85.) nach wiederholtem Foulspiel, warf Wormatia alles nach vorne. Jedoch vergeblich, denn wirklich gute Torchancen gab es für die Truppe von VfR-Cheftrainer Kristjan Glibo, der ebenfalls in den turbulenten Schlussminuten die Gelbe Karte sah, nicht mehr. „Wir haben uns diese Niederlage selbst zuzuschreiben“, resümierte Jens Silex, denn: „Wir hätten ganz einfach mehr aus unseren zahlreichen Chancen machen müssen.“ Doppelt bitter für den VfR: Neben drei durchaus möglichen Punkten fehlt dem Team von Christian Glibo im schweren Heimspiel gegen den TuS Mechtersheim nun auch noch der zuletzt stark aufspielende Simon Joachims wegen der Sperre für die Gelb-Rote Karte.