Nibelungen Kurier | Sättigende Unterhaltung zum Mittagsmahl

03.08.2020

VfR WORMATIA: Munterer Schlagabtausch zweier Oberligisten beim 4:3-Heimsieg der Wormaten im Testspiel über FC-Astoria Walldorf II

VON JÜRGEN JAAP | Eines ist ziemlich sicher, wenn der VfR Wormatia Worms dieser Tage in der Vorbereitung auf die Saison 2020/2021 in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar – Gruppe Süd zum Testspiel aufläuft: ein hoher Unterhaltungswert. Den inklusive sieben teils spektakulärer Treffer gab’s auch beim Test gegen FC-Astoria Walldorf 2. Zu ungewohnter Stunde – die Partie wurde aus der prallen Nachmittagshitze auf 11 Uhr am Morgen vorverlegt – bezwangen die Wormaten den Aufsteiger in die Oberliga Baden-Württemberg vor gut 100 Zuschauern, die den Weg in die EWR-Arena trotz der Gluthitze fanden, mit 4:3 (3:1).

Erkenntnis: Standards passen beim VfR

„Vom Ergebnis her war Walldorf ganz gut bedient“, fand VfR-Coach Kristjan Glibo, der seine Mannschaft in der ersten Halbzeit meist im Vorwärtsgang sah. Blieben nach einem verunglückten Abschlag des jungen VfR-Keepers Lukas Mai, den Linus Helbing beim Abpraller ans Außennetz lenkte (4.), die Chancen der Wormser Sturmspitzen Jan Dahlke per Kopf und Simon Joachims noch ungenutzt, so zeigte sich schnell eine der großen Qualitäten der jungen Wormser Elf. Bei von Sandro Loechelt ausgeführten Standardsituationen wie Freistößen oder Ecken strahlen die Wormaten jederzeit Torgefahr aus. So auch beim Treffer zum 1:0 (19.). Loechelt bugsierte das Leder bei einem Freistoß aus 20 Metern Torentfernung über die Mauer hinweg an die Unterkante der Latte und ins Tornetz. Apropos Standards: Zwei Ecken von Loechelt sorgten für weitere Jubelmomente bei den Gastgebern. Erst donnerte Lennart Grimmer den Ball per Dropkick in den Winkel (26.), ehe Neuzugang Jannik Marx am kurzen Pfosten mit dem Kopf erfolgreich war (41.).

Pausen wollen geübt sein

Zwischen den drei Treffern in einer überlegen geführten ersten Hälfte und kurz danach gab es, wie Kristjan Glibo bemerkte, aber auch „zwei Schlafphasen meiner Mannschaft“. Nutznießer war hier gleich dreifach der pfeilschnelle Astoria-Angreifer Hassan Dybrill. Direkt nach der Trinkpause Mitte des ersten Durchgangs sprintete er in einen zu kurzen Rückpass und überlistete den viel zu weit vor seinem Tor stehenden Lukas Mai (24.). Und nach der Pause dann die Treffer zwei und drei von Dybrill (47., 50.) ob einer schläfrig wirkenden VfR-Defensive. „An solchen Unaufmerksamkeiten müssen wir arbeiten“, weiß Kristjan Glibo. Gearbeitet wurde von den Wormaten aber auch weiter im Spiel nach vorne. Oder besser gesagt „getänzelt“, denn der insgesamt stark agierende Kazuki Kamikawa tanzte fast die komplette Astoria-Abwehr aus, bediente Lennart Grimmer, der locker einschob (69.). Zwar hätte Noel Eichinger kurz darauf bei einem Schlenzer knapp am Torwinkel vorbei noch erhöhen können, am Ende verdiente sich der VfR Wormatia Worms aber den 4:3-Sieg mehr als redlich.